Weil er seinen Geldbeutel vermisst hat, ist ein 39-Jähriger auf dem Weihnachtsmarkt in Rödelsee ausgerastet. Der angetrunkene Mann hat die Betreiber eines Standes der Christkindles Werkstätten beleidigt, bedroht und ihnen dann in einen Kessel mit Feuerzangenbowle gespuckt. Die musste weggeschüttet werden und der Anlagenbediener landete auf der Anklagebank des Amtsgerichts in Kitzingen. Da hätten ihn die Beleidigung, Bedrohung und Sachbeschädigung fast für fünf Monate ins Gefängnis gebracht.
Die hat er allerdings nicht nur der ekelhaften Aktion gegen die Feuerzangenbowle zu verdanken. Dass die Staatsanwältin fünf Monate ohne Bewährung forderte, lag vor allem an der Vorgeschichte des Mannes. Der hat vier Vorstrafen, war 2019 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Damit stand er unter offener Bewährung, als er im November 2023 gegen 21 Uhr auf dem Rödelseer Weihnachtsmarkt zuschlug.

"Ich habe meinen Geldbeutel nicht gefunden und war sauer", erklärte er seinen Ärger. Dass er den kurz vorher seiner Lebensgefährtin gegeben hatte, hat er im Alkoholnebel "vergessen". Ausbaden mussten den Ärger die beiden Betreiber eines Standes mit dem beliebten Heißgetränk, an dem sich der Mann vorher reichlich bedient hatte.
Mann drohte den Standbetreibern, sie "umzubringen und alles abzufackeln"
Jetzt aber bezichtigte er die Betreiber, seinen Geldbeutel entwendet zu haben. Er bezeichnete sie als "Hurensöhne", drohte ihnen damit, sie "umzubringen und alles abzufackeln". Damit aber nicht genug. "Aus Wut", wie er sagte, spuckte er auch noch in den vollen Kessel mit der Feuerzangenbowle und machte diesen unbrauchbar.
Auch wenn die Reue schnell kam, der Mann sich schriftlich und mündlich entschuldigte und den Schaden in Höhe von 300 Euro wiedergutmachte, landete er vor Gericht und räumte alles ein. Dort sagte Richterin Ingrid Johann: "Das Nachtatverhalten hat sie gerettet."
Der Man bekam fünf Monate, aber auch Bewährung. Er muss 1000 Euro zahlen und vor allem sein Alkoholproblem "unverzüglich mit einer ambulanten Therapie" angehen. Am Ende stand die Warnung: "Wenn die kleinste Kleinigkeit passiert, marschieren Sie ein."