So, wie man sie kennt und wie man sie mag, zeigte sich Claudia Koreck bei ihrem Gastspiel in Volkach: Authentisch, ausdrucksstark, sympathisch, einfach menschlich. Die bayerische Liedermacherin legte beim Volkacher Kabarett Sommer nicht nur auf der Bühne einen starken Auftritt hin, der ihre Fans begeisterte. Dass sie eine Musikerin buchstäblich zum Anfassen ist, zeigte sie hinterher. Die 38-jährige Traunsteinerin posierte ganz selbstverständlich für Selfies mit ihren Fans, Koreck scherzte mit ihnen und schrieb fleißig Autogramme oder Widmungen auf CDs.

Von Anfang an nahm sie die gut 400 Fans mit und strotzte nur so vor guter Laune. Sie freue sich, wieder in Volkach zu sein, wo sie zuletzt 2020 zu damaligen Corona-Zeiten und -Bedingungen aufgetreten war. Umso schöner sei es jetzt, ohne die Einschränkungen.
"Genießen wir einfach einen der letzten richtigen Sommerabende", gab Koreck dem unter den schattigen Bäumen sitzenden Publikum mit, ehe sie mit ihrer vierköpfigen Band loslegte. Musikalisch bildete ihr jüngstes Album "Kalender" den Rahmen. Sie, die sich als "totaler Naturmensch" bezeichnete, präsentierte nahezu alle darauf enthaltenen Songs, in denen sie ihre Wahrnehmung der Natur im Wandel der Monate ausdrückte.
Schwungvoll-locker, aber auch nachdenklich

Das Ganze schmückte Claudia Koreck mit viel Gefühl in Texten wie Musik und sehr persönlichen Geschichten. Wie sie ihren Mann kennenlernte und wo sich ihre Eltern erstmals trafen, die beim Gastspiel in Volkach mit dabei waren. "Ihr wisst jetzt fast alles über mich", meinte sie später treffend. Garniert wurde ihr Auftritt mit Hits wie "Fliang", das sie einst mit 16 geschrieben hatte und sie gleich ganz nach oben katapultierte. "Jetzt war ich kurz wieder 16", lachte sie nach dem Song. Von ihren beiden Kindern schwärmte Koreck, denen sie mit "Es geht vorbei" ein Stück widmete.

Das gefiel dem Publikum, wie auch ihre starke, emotionale Version von Nenas "Irgendwie irgendwo irgendwann", bei der Claudia Koreck nur von ihrem Mann am Keyboard begleitet wurde. Ein Falco-Cover von "Rock me Amadeus" gehörte zur schwungvoll-lockeren, richtig sommerlichen Musik, die einen immer mal mit wippen ließ. Dazwischen mischten sich auch nachdenkliche Töne wie bei "Sternschnuppen".
Aufstehen und mitmachen war später gefordert, und nicht nur das. Eine Besucherin reichte tatsächlich ein von Koreck gewünschtes Mittel gegen die Stechmücken auf die Bühne, als diese sie piesackten. Es folgte ein schwungvolles, starkes Ende mit dem Beatles-Cover "Come Together" und einem Blues-Stück, bei dem die Bayerin ihre Stimme als richtige Röhre glänzen ließ.
