Lasst Blumen sprechen: Pater Christoph Gerhard überraschte am Mittwoch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klosterladens. Der Cellerar der Abtei Münsterschwarzach dankte den Wegbegleitern, die in 25 Jahren der Klostermetzgerei und der Klosterbäckerei zu einer Erfolgsgeschichte verhalfen.
Am 17. Juni 1999 fiel der Startschuss für den klösterlichen Betrieb, der seine Kundinnen und Kunden seit dem Sommer 2015 im Ortzentrum von Münsterschwarzach empfängt. Die Anfangszeit im neuen Laden beschreiben die Verkäuferinnen als Herausforderung. Alles sei neu gewesen: Kassensysteme, Logistik, Einrichtung und zusätzliche Angebote wie die Heißtheke, bei der wiederum im Hintergrund die Küche organisiert werden musste. Zug um Zug wurde der neue Klosterladen ein voller Erfolg.

"Seit dieser Zeit hat sich der Umsatz und der Kundenstamm quasi verdoppelt", schilderte Pater Christoph das erfolgreiche Konzept. Der Klosterladen sei zum Aushängeschild der Abtei geworden. Für den Cellerar ist der Grund klar: "Die einzigartige Qualität ist das entscheidende Argument. Über die Jahrzehnte konnte so Vertrauen erworben werden." Während der Corona-Pandemie seien die Menschen in langen Schlangen vor dem Laden gestanden. Dieser große Zuspruch sei auch Ansporn, weiter in dieser Qualität zu arbeiten.
Ein Lob für die Urgesteine des Klosterladens
Pater Christoph würdigte die Leistungen von vier Urgesteinen des Klosterladens, die von Beginn an mit im Boot saßen: Bäckermeister Leo Stöckinger, Metzgermeister Alfred Kolerus, Bäckerei-Leiterin Margret Straßberger und die Chefin der Metzgerei Hildegard Haubenreich. Die Freundlichkeit, mit der die beiden Frauen mit der Kundschaft umgehen, sei nicht zu übertreffen, lobte Pater Christoph. Auf Bäckermeister Stöckinger und Metzgermeister Kolerus sei immer Verlass gewesen. Beide sind seit 40 Jahren im Kloster beschäftigt.

Unzählige Kunden haben Margret Straßberger und Hildegard Haubenreich in 25 Jahren zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedient. Weil Münsterschwarzach ein großer Schulstandort ist, gehörten schon immer Kinder zur Kundschaft. Zu bestimmten Zeiten "überfallen" auch heute noch "Horden von hungrigen Mäulern" den Klosterladen. "Manchmal stehen bis zu 30 Schüler vor der Theke", erzählte Margret Straßberger.
Wenn ein Pendel zum Einsatz kommt
Im Winter sei es auch schon mal beim Pausenbrotzeitholen zu einer Schneeballschlacht im Laden gekommen. Manchmal erlebte das Klosterladenteam auch Kuriositäten. "Einmal hat eine Kundin die Bratwürste und das Brot nach Energien ausgependelt", erinnerte sich Straßberger. "Alle Produkte passten in ihren geistigen Kosmos." Hildegard Haubenreich ergänzte: "Das ist der Alltag. Wir nehmen jeden Kunden ernst." Gelegentlich sei ein Prominenter unter den Besuchern gewesen, erinnerte sich Bäckermeister Stöckinger an den Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld.

Das Verhalten der Verbraucher habe sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert, schilderte Metzgermeister Kolerus: "Es wird weniger Wurst und Fleisch in den Haushalten gegessen. Die Leute legen mehr Wert auf die Qualität. Nicht mehr so viel, dafür lieber etwas Gescheites." So bestätigt sich das Motto des Klosterladens seit 25 Jahren: "Frische und Qualität statt Masse". Von dem Angebot profitieren deshalb nicht nur die Benediktinermönche selbst, sondern auch ein breiter Kundenstamm über die Kitzinger Landkreisgrenzen hinaus.