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Marktsteft: Bayerns ältester Binnenhafen erwacht zu neuem Leben

Marktsteft

Bayerns ältester Binnenhafen erwacht zu neuem Leben

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    Der alte Hafen von Marktsteft wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Dort soll die Umweltstation des Landkreises eingerichtet werden.
    Der alte Hafen von Marktsteft wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Dort soll die Umweltstation des Landkreises eingerichtet werden. Foto: Julia Lucia

    Marktsteft bekommt die Umweltstation des Landkreises Kitzingen. Das beschloss der Landkreis am Mittwoch mit 55:1. Doch damit ist das historische Gelände am alten Hafen noch nicht gefüllt. Die Stadt hat dort noch mehr vor. Bürgermeister Thomas Reichert stellte dazu Ideen im Kreistag vor. Und auch die Finanzierung war Thema.

    In 20 Minuten präsentierte Bürgermeister Reichert die Vorzüge Marktstefts und des Umlands für eine Umweltstation, die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) zum Ziel hat. In den Industriegebäuden aus dem 19. Jahrhundert am ältesten Binnenhafen Bayerns ist deutlich mehr Platz, als ihn die Umweltstation benötigt. Sie soll im Erdgeschoss barrierefrei auf rund 280 Quadratmetern unterkommen. Im Obergeschoss kann sich die Stadt Marktsteft eine Radlerherberge mit zehn Betten vorstellen. Denn laut Reichert passieren an schönen Tagen bis zu 600 Radfahrer die Kommune auf dem Maintal-Radweg. 

    Radlerherberge, Hafenmuseum und Biergarten

    Auch Außengastronomie mit Biergarten, ein Verkaufsladen für regionale Produkte und eine Tourist-Info könnten angegliedert werden. Schließlich soll noch ein Hafenmuseum die Geschichte des Binnenhafens darstellen. 

    Reichert stellte dem Kreistag auch einen Bauzeitenplan vor. Noch vor der Sommerpause könnte die Stadt den Bauantrag einreichen. Nach Einholung der Förderzusagen und der Auftragsangebote könnte der Umbau Ende März 2020 beginnen und wäre bis Herbst 2021 fertig.

    Marktsteft hat für die Umweltstation bereits die Finanzierung durchgerechnet. So konnte Reichert konkrete Zahlen präsentieren: Der Bürgermeister erwartet Gesamtkosten von 5,62 Millionen Euro, inklusive Radler-Hotel. Die BNE-Station allein soll 5,33 Millionen Euro kosten. Während einer Dienstreise nach München hat sich eine CSU-Delegation, der Reichert angehörte, über mögliche Fördergelder informiert. Nach heutigem Stand würden Freistaat, Landkreis und Denkmalschutz rund 3,4 Millionen Euro an Zuschüssen geben.

    Marktbreit unterstützt die Nachbarn

    Bemerkenswert fand nicht nur der Marktstefter Bürgermeister, dass die Nachbarkommune Marktbreit freiwillig 150 000 Euro oben drauf legen will. In Aussicht steht auch noch ein zehnprozentiger Zuschuss aus dem neuen Förderprogramm "Innen statt Außen" des Freistaats, das die Entwicklung von Innenorten anstelle von Gebieten an der Peripherie unterstützen will. Je nach Umfang würde sich letztlich der Eigenanteil Marktstefts an der Umweltstation auf 1,2 bis 1,5 Millionen Euro beschränken.

    Zuvor hatte Landrätin Tamara Bischof über die Landkreisbeteiligung referiert. Der Kreistag habe sich für eine mittelgroße Umweltstation ausgesprochen, die zwei Vollzeitstellen an Personal und rund 280 Quadratmeter Fläche beinhaltet. Das bedeutet, dass der Landkreis die Investition mit rund einer halben Million Euro unterstützen wird. Außerdem finanziert er langfristig die Betriebs- und Personalkosten mit 90 Prozent. Diese Bedingungen werden in einem Kooperationsvertrag festgelegt.

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