Die Straße "Oberer Graben" in Seinsheim ist nur geschottert. Bei den jüngsten Starkregenereignissen bereitete die Straße Probleme. Anlieger wollen eine Änderung des Zustands, doch bei einem Vollausbau müssten die Anlieger 90 Prozent der Kosten selbst tragen.
Zwischen Hüttenheimer Straße und der Straße "Am Torweg" besteht beim Friedhof ein Schotterweg: die Straße "Oberer Graben". Zwei Mails hatte Bürgermeisterin Ruth Albrecht Anfang August von Anliegern erhalten. Darin berichteten diese von den Folgen des Starkregens und von aufgetretenen Schäden, auch an den eigenen Grundstücken. Albrecht sprach auch von weiteren Beschwerden.
Eine Lösung wäre ein Vollausbau. Dazu hatte die Verwaltung festgestellt, dass dafür Erschließungsbeiträge nach dem Baugesetzbuch zu fordern sind. Auch in der Erschließungsbeitragssatzung des Marktes Seinsheim aus dem Jahr 1988 ist dies laut Verwaltung verankert.
Nach den Vorgaben dieser Satzung bedeutet dies, dass für die Straße "Oberer Graben" eine erstmalige Herstellung nie stattgefunden hat. Damit müssten die Anlieger 90 Prozent des beitragsfähigen Erschließungsaufwandes bezahlen, zehn Prozent verbleiben bei der Gemeinde.
Elf Anlieger gibt es, die Gemeinde hat laut Albrecht keine Grundstücke dort, weil der Friedhof der Katholischen Kirchenstiftung gehört. Bei einem Vollausbau kämen auf jeden Anlieger wohl um die 20.000 Euro zu. Doch einen Beschluss für einen Vollausbau wollte niemand in der jüngsten Gemeinderatssitzung fassen. "Sonst werden wir gelyncht", meinte die Bürgermeisterin.
Gespräch mit den Anliegern
Vielmehr will sich der Gemeinderat mit allen Anliegern zusammensetzen und gemeinsam eine Lösung erarbeiten. Der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Merbecks könnte sich zum Bespiel eine Rinne auf einer Seite der Straße vorstellen. Bei einem anderen Anlieger würde seiner Meinung etwas anders helfen: "Da gehört ein Tritt hin", meinte er, dann würde kein Wasser mehr aufs Grundstück fließen.
Ein weiteres Thema im Rat war die Gründung von Kinderfeuerwehren in den Ortsteilen Tiefenstockheim und Seinsheim durch den Markt Seinsheim. Dafür gab es von allen Seiten Zustimmung. Damit sind die Kinderfeuerwehren auch versicherungstechnisch abgesichert.
Der Musikverein Willanzheim hat eine Bezuschussung der musikalischen Ausbildung an die Marktgemeinde Seinsheim gestellt. Der Rat stimmte zu und bezahlt für einen Schüler einen Zuschuss in Höhe von 168 Euro.
Einvernehmen gab es seitens des Rates auch für die Errichtung eines neuen Kälberstalles im Außenbereich von Wässerndorf. Das Landratsamt wird noch die notwendigen Fachbehörden um eine Stellungnahme bitten.