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Iphofen: Beim B 8-Kreisverkehr stößt Iphofen an Grenzen

Iphofen

Beim B 8-Kreisverkehr stößt Iphofen an Grenzen

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    Die Bauarbeiten am Kreisverkehr auf der B 8 bei Iphofen sind zwar erledigt, aber das Innere des Kreisels will noch gestaltet werden.
    Die Bauarbeiten am Kreisverkehr auf der B 8 bei Iphofen sind zwar erledigt, aber das Innere des Kreisels will noch gestaltet werden. Foto: Eike Lenz

    An Fantasie und Ideen mangelt es nicht, wenn es um die Gestaltung des Kreisverkehrs an der B 8 bei Iphofen geht. Das Problem: Nicht Kreativität, sondern Sicherheit gilt an dieser Stelle als erstes Gebot. So sieht es das Staatliche Bauamt in Würzburg, das bei allen Gestaltungsfragen das letzte Wort hat. Die Behörde verfolgt mit ihrer strengen Linie ein hehres Ziel: Kein Auto- oder Motorradfahrer soll sich durch die Aufbauten verletzen, wenn er mal die Kurve nicht kriegt und mitten in das Rondell rauscht. Für Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer waren die Gespräche vor Ort deshalb ziemlich ernüchternd. „Es ist unheimlich schwierig, eine Gestaltung hinzubringen, die das Bauamt mitgeht“, sagte er im Stadtrat.

    Auch der von der Stadt beauftragte Landschaftsarchitekt, Urban Führes (Zirndorf), musste sein Konzept immer wieder der vom Bauamt vorgegebenen Realität anpassen. Geblieben ist die Idee, einen Dreiklang aus den prägenden Iphöfer Elementen Wein, Gips und Holz zu schaffen: mit sechs großen Bocksbeuteln aus Stahlband, dem Nachbau einer Abbruchkante aus Gips und schirmförmigen Felsenbirnen, die als Symbol für den Wald stehen. Neu dazugekommen sind in der Februar-Sitzung auf Vorschlag von Stadtrat Otto Kolesch Teile der Stadtsilhouette, wie Türme oder Tore. Auch sie sollen aus biegsamem Bandstahl gefertigt und bei Nacht wie der ganze Kreisel indirekt beleuchtet werden.

    Abgelehnt hat das Bauamt aus Sicherheitsgründen eine aus mehreren Metallen bestehende Spirale, die sich in die Höhe schrauben und ebenfalls die drei Iphöfer Elemente symbolisieren sollte – eine Idee aus Reihen der Bürger. Der Iphöfer Stephan Drobek schlug auf seiner Facebook-Seite vor, das Stadtwappen in Form dreier Buchspflanzen darzustellen, gekrönt durch den markanten Eisenhut, der als Rohrkonstruktion aus gebürstetem Edelstahl gefasst wird, und flankiert von zwei Fähnchen in den Stadtfarben Rot und Weiß. Das ließe sich laut Bürgermeister zwar umsetzen, aber nur, wenn der Hut quasi über dem Rondell schweben würde. „Das sähe dann aus wie ein Ufo.“ Ein weiteres Problem: Die Elemente sollen zwar wahrgenommen und als solche erkannt werden, dürfen den Autofahrer aber nicht zu sehr ablenken.

    Wie sinnvoll ist Symbolik, die kaum einer erkennt?

    Mit diesem Dilemma hatte auch mancher Stadtrat zu kämpfen. Andreas Müller gab zu bedenken: „Das Thema Holz in Form von strauchartigen Bäumen zu erkennen, ist schwierig, genau wie das Thema Gips bei einer stufenförmigen Kante.“ Otto Kolesch warf die Frage auf, wie sinnvoll diese Symbolik sei, wenn man sich schwer tue, sie zu erfassen. „Sind Stadtsilhouette und Bocksbeutel nicht eine Aussage, die reicht?“ Von „stehenden Rasierklingen“ sprach Alexander Kreier mit Blick auf die geplanten Skulpturen aus Stahlband; und Matthias Schuhmann fand die Idee mit der Symbolik aus Wein, Gips und Holz zwar sympathisch, hätte sich in dieser Sache aber einen Künstlerwettbewerb gewünscht.

    Nur noch ein Randthema waren die anfangs von Bürgern hitzig diskutierten Kosten. Kolesch bat den Bürgermeister, darzulegen, dass nur ein Teil der auf 415 000 Euro geschätzten Ausgaben auf die Gestaltung des Kreisels entfällt. Tatsächlich geht es bei dem Vorhaben um weit mehr als nur die Insel des Kreisverkehrs, es geht um ein Areal von 6500 Quadratmetern, das zu begrünen ist und das bis zum GWF-Gelände in der Bahnhofstraße reicht. Der Anteil für das Rondell liegt bei rund 150 000 Euro. „Das hört sich viel an“, sagt Matthias Kurth vom städtischen Bauamt. „Aber wir reden hier nicht von einem kleinen Vorgarten.“ Auch Zweiter Bürgermeister Hans Brummer sieht das Geld gut angelegt. „Wir sind in Iphofen gerne vorne dran. Dafür ist es nötig, dass wir ein bisschen was investieren und uns was trauen.“

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