Weiterhin "sehr dynamisch" sei die Entwicklung im Bereich Asyl und im Bereich der Geflüchteten aus der Ukraine, informierte Landrätin Tamara Bischof in dieser Woche im Kitzinger Kreistag. Die Zahl der Geflüchteten – ohne Ukrainer – liege aktuell bei 983 im Landkreis. Ukrainische Geflüchtete wurden bisher 1061 registriert. Damit erfülle der Landkreis die vorgegebene Quote zu 92 Prozent.
Auf die Anker-Einrichtung in Schweinfurt eingehend informierte die Landrätin, dass die Regierung von Unterfranken regelmäßig hohe Zahlen in die Landkreise verlege, um in Schweinfurt die Aufnahmefähigkeit zu gewährleisten. Pro Woche würden auf diese Weise aktuell "zehn bis 15 Personen in den Landkreis Kitzingen" kommen.
Keine Hoffnung auf Entspannung
Es gehe deshalb weiter darum, entsprechende Unterkünfte zu suchen. Zudem sei "eine Entspannung der Situation nicht absehbar". Städte und Gemeinden seien weiterhin aufgefordert, Unterkünfte oder Plätze für Containerstandorte zu melden. Die Aufnahme von Geflüchteten treffe "die Landkreise und damit auch die Gemeinden als letzte Glieder in der Kette".
Der Unterkunftsverwaltung des Landratsamtes wurden bisher Unterkünfte oder Containerstandorte in Mainbernheim, Iphofen, Volkach, Dettelbach, Mainstockheim, Marktbreit, Prichsenstadt, Segnitz, Willanzheim und Wiesentheid angeboten. Für die Unterbringung ab mehr als 30 Personen ist die Regierung von Unterfranken zuständig. Entsprechende Angebote gebe man deshalb an die Regierung zur Prüfung weiter.
Auslastung ist in Sicht
Im Landratsamt rechne man damit, dass etwa Ende Mai die Notunterkunft in Mainbernheim belegt werden muss, weil bis dahin alle dezentralen Unterkünfte des Landratsamtes und alle Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung ausgelastet sein dürften.
Zudem informierte Bischof, dass es im Bereich der Ausländerbehörde "Aufgabenmehrungen durch Gesetzesänderungen" gegeben habe. Das betreffe vor allem das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das den Zuzug für ausländische Arbeitnehmer erleichtern soll. Auch das angekündigte Staatsangehörigkeitsrechts-Modernisierungsgesetz werde "noch weiteres Personal erfordern". Der Grund: Man rechne "mit einer Verdreifachung der Einbürgerungsanträge".