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VOLKACH: Bürgerentscheid: Volkacher lehnen Hotel am Main ab

VOLKACH

Bürgerentscheid: Volkacher lehnen Hotel am Main ab

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    Versöhnliche Geste nach dem Bürgerentscheid in Volkach (von links): Peter Kornell (Bürgermeister), Ralph Düker (Investor und Betreiber), Willi Freibott (Bund Naturschutz) und Elmar Erhard (Verein Landschaftsschutz Mainschleife).
    Versöhnliche Geste nach dem Bürgerentscheid in Volkach (von links): Peter Kornell (Bürgermeister), Ralph Düker (Investor und Betreiber), Willi Freibott (Bund Naturschutz) und Elmar Erhard (Verein Landschaftsschutz Mainschleife). Foto: Foto: Guido Chuleck

    Am Ende ist es eine eindeutige Entscheidung: Die Volkacher Bürger lehnen den Bau des umstrittenen Hotels auf Stelzen an der Mainlände mit knapp 80 Prozent ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 58 Prozent.

    Er hatte sich für seinen Plan, am Main ein Hotel zu errichten, eine „breite Unterstützung der Bevölkerung erhofft“, hatte Ralph Düker, Volkacher Winzer und Hotelier, noch vor einigen Monaten gesagt. Jetzt streicht er angesichts des „klaren Votums“ die Segel. „Die Bürger wollen das Hotel am Main nicht. Das haben sie klipp und klar gesagt, und dann ist es gut“, sagt Düker im Gespräch mit dieser Redaktion. Wie er bereits angekündigt hatte, wird er seine Pläne nicht weiter verfolgen.

    Erleichterung bei der Bürgerinitiative

    „Ich bin sehr erleichtert über dieses deutliche Ergebnis und dass die Bürger doch so zahlreich an die Wahlurnen gegangen sind“, sagt Willi Freibott, als Vorsitzender der Ortsgruppe Bund Naturschutz und Teil eines Dreier-Bündnisses mit den Grünen und dem Verein Landschaftsschutz Mainschleife (Lama) erklärter Gegner der Pläne Dükers. Die Bürger, so Freibott weiter, hätten „ein gutes Gespür für die Natur, und sie wollen auch keinen Ausverkauf von städtischen Flächen haben“.

    Auszählung im Rathaus: Beim Bürgerentscheid in Volkach stimmte die Bevölkerung am Sonntag über ein geplantes Hotel an der Mainlände ab. Der Plan von Investor Ralph Düker fand keine Mehrheit.
    Auszählung im Rathaus: Beim Bürgerentscheid in Volkach stimmte die Bevölkerung am Sonntag über ein geplantes Hotel an der Mainlände ab. Der Plan von Investor Ralph Düker fand keine Mehrheit. Foto: Foto: Guido Chuleck

    Bürgermeister erkennt klare Tendenz

    Bürgermeister Peter Kornell hat nach der Auszählung von acht von zehn Stimmbezirken eine „ganz klare Tendenz gegen das Hotel“ gesehen. Er und der Stadtrat hatten sich mit 20:0 Stimmen für das Hotel ausgesprochen, und dass jetzt vier Fünftel der Bürger dagegen seien, zeige ihm ganz deutlich, „dass wir das Hotel am Main zumindest in dieser Wahlperiode nicht mehr thematisieren werden“. Die endet im Frühjahr 2020, „und wir wollen einem zukünftigen Rat nicht vorgreifen“. Vielleicht würde dann der neu zusammengesetzte Rat „gegebenenfalls über das Thema beraten; wir werden es mit Sicherheit vor der Wahl nicht machen“, erklärt Kornell.

    Investor erkennt Niederlage an

    Investor Ralph Düker, selbst Volkacher und Inhaber zweier Hotels in der Altstadt, wollte mit dem Bau die Hotellerie-Tradition in die nächste Generation tragen. Seine Kinder hätten das Hotel am Main dereinst übernehmen sollen. Außerdem argumentierte Düker, dass er mit seinem Projekt den für Volkach wichtigen Tourismus stärken und positive Effekte für andere Gewerbetreibende in der Stadt erzielen wollte. Dieser Argumentation hatte sich der Stadtrat angeschlossen: Einstimmig hatten Bürgermeister Peter Kornell und die Räte das Projekt befürwortet.

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    Die Vorgeschichte

    Demgegenüber hatte ein Bündnis aus Bund Naturschutz, Grünen und Lama sich gegen den Standort des Hotels gewandt. Das Bündnis hatte kritisiert, dass das Gebäude im Hochwasserbereich des Mains gebaut werden soll und dass es das Landschafts- und Ortsbild beeinträchtigen würde. Der Dreierbund hatte deshalb erfolgreich ein Bürgerbegehren initiiert, um das Votum des Stadtrats rückgängig zu machen.

    Die Stadtratsmehrheit ihrerseits stellte dem ihr Ratsbegehren entgegen, weshalb die Bürger am Sonntag zwei Fragen zur Abstimmung bekamen. Die Stichfrage war nicht mehr ausschlaggebend.

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