Die Anträge waren schon 2019 eingegangen, aber erst jetzt konnte Oberbürgermeister Stefan Güntner die Bürgermedaillen in Silber und Bronze in einer Feierstunde am Stadtbalkon verleihen. Der Vorschlag für die Bürgermedaille in Silber an Hartmut Stiller kam aus dem Hauptamt des Rathauses, wie OB Güntner wissen ließ.
Stiller sei nach dem Eintritt 1981 ab 1994 im VdK aktiv geworden und wurde 2002 Ortsvorsitzender, seit 2010 auch Kreisvorsitzender des Sozialverbandes. In dieser Zeit sei der VdK in Bayern und in Kitzingen sehr stark geworden. Zudem bringe sich Stiller seit 2002 in den Kirchenvorstand ein, seit 2019 auch als Kirchenpfleger. Der ehemalige Stadtrat sei auch ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht.
Die Bürgermedaille in Bronze verlieh die Stadt auf Vorschlag mit ausführlicher Begründung von Uwe Hartmann an Karin Böhm. Güntner führte an, dass Böhm in der Kitzinger Häckerbühne einige Jahre zweite Vorsitzende war, dazu Darstellerin in der Häckerchronik und Kostümbeauftragte im Verein. Weithin bekannt sei sie durch ihre Lesungen geworden, eine enorme Bereicherung für das Kulturleben. Damit trage sie mit besonderem ehrenamtlichen Einsatz für Kultur und Brauchtum zur Mundartpflege bei.
Dankesworte ausgesprochen
Die Verleihung im Ambiente des Stadtbalkons im Beisein seiner Stammtischfreunde, Vertretern des VdK mit Bezirksgeschäftsführer Carsten Vetter und Kreisgeschäftsführer Peter Fersch, freute Hartmut Stiller besonders. In seinem Dankeswort erzählte er, wie er 1978 in Kitzingen als Kreisjugendpfleger begonnen hatte. Aufgewachsen in Coburg hatte er zunächst eine Ausbildung im Finanzamt absolviert, dann aber Sozialpädagogik studiert.
Mit der Kreisjugendpflege habe auch sein Einsatz im Ehrenamt begonnen. Bei seiner Gründung hatte der VdK in Kitzingen 167 Mitglieder, heute seien es auch Dank der Arbeit der Geschäftsführer 3285 geworden, im Landkreis sogar 10 655. Sein Dank dafür galt dem VdK-Vorstand, dessen rund 40 jährliche Veranstaltungen allerdings zuletzt gegen Null gingen.
Fränkische Mundart als Reisenerfolg
Karin Böhm zeigte sich bei Bekanntgabe von einer solchen wertvollen Auszeichnung überrascht. Ihr Dank galt auch denen, die sie bei ihrem fränkischen Hobby seit Beginn 1982 unterstützten. Damals habe sie erstmals als resolute Bürgersfrau auf der Häckerbühne gestanden und die fränkische Mundart schließlich ins Herz geschlossen. Daraus sei dann "frech-fromm-fröhlich" und "Liedli und Gedichtli" entstanden und ein Riesenerfolg geworden. Die Aufführung der Häckerchronik sei zwar auf 2022 verschoben, doch freue sie sich auf eine neue Inszenierung.
Güntner bezog sich bei der Verleihung auf die 1970 geschaffene Satzung zur Verleihung von Auszeichnungen, darunter die Bürgermedaille in Gold, Silber und Bronze. Vorschläge zur Verleihung können von Stadträten und Vereinen, aber auch von Bürgern beantragt werden. Entschieden wird vom Stadtrat.
Die Feierstunde wurde musikalisch von der Städtischen Musikschule begleitet. Die Solisten Theresa Lilly (Querflöte) und Marit Gernert (Violine), ihre Begleitung Ingrid Guckenberger am Klavier sowie das Gitarrenduo Hannah Margraf und Rebecca Schobert zeigten mit erfrischendem Spiel, dass es für die Musikschule keinen Stillstand in der Ausbildung gab.