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Kitzingen: Bund Naturschutz: Gesplittete Abwassergebühr im ganzen Landkreis nötig

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Bund Naturschutz: Gesplittete Abwassergebühr im ganzen Landkreis nötig

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    Getrennte Gebühren für Niederschlags- und Abwasser führen immer mehr Kommunen ein. Das fordert auch der Bund Naturschutz.
    Getrennte Gebühren für Niederschlags- und Abwasser führen immer mehr Kommunen ein. Das fordert auch der Bund Naturschutz. Foto: Thinkstock

    Die Klimakrise führt zu mehr Extremwetterlagen: Starkregenereignisse mit Überflutungen in diesem Jahr, ausgeprägte Trockenperioden mit sinkenden Grundwasserständen in den vergangenen Jahren. „Es ist daher zwingend erforderlich, Kanalisation und Kläranlagen von starken Niederschlägen zu entlasten und gleichzeitig die Versickerung vor Ort zu fördern“, erklärt Manfred Engelhardt, Vorsitzender der Kreisgruppe Kitzingen des Bundes Naturschutz in einer Pressemitteilung.

    Ein wichtiges Steuerungsinstrument sei dabei eine getrennte Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühr. „Die gesplittete Abwassergebühr schafft finanzielle Anreize zur Entsiegelung, zur Regenwassernutzung sowie zur Regenwasserversickerung vor Ort und ist ein Beitrag zur Hochwasservorsorge“, sagt Steffen Jodl, Regionalreferent für Unterfranken. Wie der Bund Naturschutz durch eine Umfrage feststellte, haben aber bisher nur 24 von 31 Kommunen im Landkreis Kitzingen diese gesetzliche Vorgabe umgesetzt.

    Dabei sei auch in Bayern das Abwassersplitting verpflichtend. Eine Ausnahme sei nur möglich, wenn der Kostenanteil des abgeleiteten Niederschlagswassers nachweislich niedriger liegt als zwölf Prozent der Gesamtkosten (Geringfügigkeit). "Das dürfte wohl in kaum einer Kommune der Fall sein", schreibt der BN.

    Der Bund Naturschutz hat in einer Umfrage auch die erhobenen Abwassergebühren erfragt. Diese liegen im Landkreis Kitzingen bei den 24 Gemeinden, die ein Gebührensplitting umsetzen, zwischen ein und 2,91 Euro je Kubikmeter. Die erhobenen Niederschlagswassergebühren reichen von 0,08 bis 0,44 Euro je Quadratmeter versiegelter Fläche. Damit machen die Niederschlagswassergebühren durchschnittlich nur rund 13 Prozent der Gesamtkosten aus. Der BN hält aber mindestens 25 bis 30 Prozent für angebracht. 

    Wer dann Niederschlagswasser in Mulden oder Rigolen speichert und über die Bodenzone versickert, spart Geld und fördert die Grundwasserneubildung. „Auch die Zwischenspeicherung in Zisternen und die Verdunstung durch Grünflächen, Teiche, Bäume, Fassaden- und Dachbegrünungen stellen Möglichkeiten einer ökologischen Niederschlagswasserbewirtschaftung dar. Dies entlastet die Kanalisation und verbessert über eine Verdunstungskühlung das Mikroklima im Wohnumfeld“, erklärt Manfred Engelhardt.

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