Der finanziell angeschlagene Automobilzulieferer Leoni (Nürnberg) wird aufgeteilt und bekommt neue Besitzer. Die Bordnetzsparte mit insgesamt 1450 Beschäftigten, davon 1000 in der Zentrale in Kitzingen, bekommt einen neuen Mehrheitseigner, den chinesischen Elektronikkonzern Luxshare.
Luxshare übernimmt 50,1 Prozent der Leoni-Anteile vom österreichischen KTM-Chef Stefan Pierer, der Leoni selbst erst vor einem Jahr gekauft hatte, als der deutsche Automobilzulieferer in finanzielle Schwierigkeiten geraten und der Teilverkauf seiner Kabelproduktion nach Thailand gescheitert war. Pierer ist Chef des österreichischen Motorrad- und Fahrradherstellers KTM.
Die Leoni-Kabelsparte in Roth bei Nürnberg wird nun wie schon länger geplant von Leoni abgespalten und zu 100 Prozent an ein asiatisches Joint Venture der beiden Firmen Luxshare-ICT und Time Interconnect Technology verkauft. Diese beiden Firmen gehören ebenfalls dem chinesischen Luxshare-Konzern.
Leoni-Verkauf: Pierer und Luxshare haben den Vertrag am Dienstag unterschrieben

Eine rechtlich bindende Vereinbarung über die strategische Partnerschaft wurde am Dienstag unterzeichnet, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Prüfung.
Leoni will sich mit Luxshare den chinesischen Markt erschließen
Leoni hat bislang gute Beziehungen zur europäischen und amerikanischen Automobilindustrie. Von der Verbindung mit Luxshare erhofft man sich nun ein entsprechendes Potenzial in China. Die Kitzinger Bordnetzsparte soll vom Know-how des Elektronikkonzerns profitieren, während Luxshare Leonis Kenntnisse im Geschäft mit Bordnetzsystemen nutzen möchte.
Leoni erwartet einen stark wachsenden Zukunftsmarkt für seine Bordnetze, die vor allem in Elektro-Autos eine immer größere Rolle spielen. Der Standort Kitzingen ist für Leoni die Keimzelle dieser Entwicklung. Nicht zuletzt soll der Einstieg der Chinesen Leoni finanziell stabilisieren.