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Kitzingen: Corona-Impfstoff: Landen übrig gebliebene Dosen im Müll?

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Corona-Impfstoff: Landen übrig gebliebene Dosen im Müll?

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    Was machen Impfzentren mit übrig gebliebenem Corona-Impfstoff? Das Symbolbild zeigt ein Gefäß mit dem Vakzin des Herstellers Biontech/Pfizer.
    Was machen Impfzentren mit übrig gebliebenem Corona-Impfstoff? Das Symbolbild zeigt ein Gefäß mit dem Vakzin des Herstellers Biontech/Pfizer. Foto: Robert Michael, dpa

    EinMann aus dem Landkreis Kitzingen wendet sich mit einer Information an diese Redaktion, die aufhorchen lässt: Er hatte für Anfang dieser Woche einen Impftermin im BRK-Impfzentrum in den Marshall Heights in Kitzingen erhalten. An der Einlass-Kontrolle habe ihn ein junger Mann abgewiesen, weil er als Diabetiker eine geforderte Voraussetzung zum Nachweis seines Blutzuckerwerts nicht erfüllt hat. Er hat sich darüber mächtig geärgert, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion schildert. Doch was schier unglaublich fand, war eine Aussage des Einlass-Kontrolleurs: Die für ihn reservierte Impfdosis müsse nun vernichtet werden. Kann das sein, dass das Vakzin, auf das so viele sehnlichst warten, tatsächlich im Müll landet? Angeblich sei dies kein Einzelfall, erfuhr der verblüffte 61-Jährige außerdem.

    Woher der Kontrolleur seine Informationen hatte, lässt sich schlecht klären. Doch mit der grundsätzlichen Frage, was mit übrig gebliebenem Impfstoff passiert, wendet sich die Redaktion an das Landratsamt Kitzingen. Die Antwort von dort ist eindeutig: Weder im Impfzentrum an der Klinik Kitzinger Land oder dem BRK-Impfzentrum in den Marshall Heights wurde seit Beginn der Corona-Impfungen auch nur eine einzige Impfdosis weggeworfen. "Das kam noch nie vor", sagt Pressepsrecherin Corinna Petzold-Mühl.

    Es existieren Listen mit Namen von Impfberechtigten

    Eingeplanter Impfstoff bleibe zwar immer wieder mal übrig, etwa weil jemand kurzfristig erkrankt ist. Doch es sei bayernweit klar geregelt, wie in solchen Fällen verfahren wird. Jedes Impfzentrum, so die Auskunft des Landratsamtes, habe eine Liste erstellen müssen mit den Namen von Menschen mit Impfpriorität 1 und 2, auf die sie rasch zurückgreifen und flexibel anrufen können, beispielsweise Ärzte oder medizinisches Personal. Das BRK könne zudem über 80-Jährige kontaktieren, die sich vor Einführung des Portals des bayerischen Impfzentrums (BayImCo) direkt beim BRK online für einen Impftermin registriert hatten.

    Aus diesem Pool würden dann Menschen gesucht, die kurzfristig zum Impfen vorbeikommen können. Beiden Kitzinger Impfzentren sei es bislang immer gelungen, sämtlichen vorhandenen Impfstoff "komplett zu verimpfen", sagt die Pressesprecherin des Landratsamtes. Zudem müssten die Impfzentren dem Landratsamt auch jeden Abend mitteilen, wer Restimpfstoffe erhalten hat.

    BRK-Kreisgeschäftsführer äußert sich zum Vorgehen

    Auch Felix Wallström, Kreisgeschäftsführer des BRK, bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion dieses Vorgehen. Er berichtet, dass im BRK-Impfzentrum "bis zum heutigen Tag keine Impfdosis vernichtet wurde". Er geht auch nicht davon aus, dass dies künftig passieren könnte.

    Dass Menschen trotz Impftermins heimgeschickt werden, dies kommt laut Wallström täglich vor. Er spricht von Einzelfällen, in denen Unterlagen oder Nachweise zur Impfberechtigung fehlten, was eine Zulassung zur Impfung dann unmöglich macht.

    Der 61-Jährige, der sich an die Redaktion gewandt hat, hat sich nach seinem ersten gescheiterten Impftermin beim BRK gemeldet und in einem, wie er sagt, freundlichen Gespräch kurzfristig einen Ersatztermin wenige Tage später erhalten. Hierfür hat er sich auch noch ein Zertifikat seines Arztes besorgt, um sicherzustellen, dass er kein zweites Mal an der Einlass-Kontrolle abblitzt.

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