Creator Camp heißt die moderne Variante einer Jungbürgerversammlung, die die Stadt Volkach am Freitag gemeinsam mit dem Kreisjugendring (KJR) Kitzingen in Volkach erstmals anbot. Gut 50 junge Frauen und Männer fanden den Weg ins katholische Pfarrheim. Sie nutzten die Gelegenheit, ihre Wünsche und Anregungen vorzutragen und mit den Stadtoberen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KJR und des Volkacher Jugendhauses ins Gespräch zu kommen.
Die Ideen und Vorschläge der Jugendlichen waren vielfältig. Es gab positive Aussagen und kritische Stimmen zu der für junge Menschen vorhandenen Infrastruktur. In drei Gruppen, die der KJR betreute, wurden die Themen erarbeitet.
Wunsch nach mehr Aufenthaltsplätzen im Freien
Mehr Aufenthaltsplätze im Allgemeinen wurden immer wieder genannt. "Einfach nur Sitzbänke, im Idealfall mit Tischen, damit man sich zusammensetzen kann", meinte Franziska Sauer (Astheim). "Ich finde es schön, dass wir hier Gelegenheit haben, unsere Pläne für den Sommer zu äußern", ergänzte ihre Freundin Viola Winkelmann (Volkach).

Bei den Diskussionen wurde mehrfach ein fehlender Grillplatz bemängelt. Auch sportliche Aktivitäten standen im Fokus der Jugend, ob Streetsoccer, Basketball oder Volleyball. Sie wünscht sich eine Technoparty und eine Maibaum-Veranstaltung direkt in Volkach. Bademöglichkeiten sind gewünscht. Der Erhalt eines möglichst großen Freibades und ausgebaute Bademöglichkeiten an den Baggerseen oder am Main stehen an erster Stelle.
Der Begriff "Stadtstrand" fiel mehrfach. Die Jugendlichen wünschen sich mehr und vor allem besseres WLAN in der Stadt. Eine bessere ÖPNV-Anbindung in Städte und auch kleinere Ortschaften sowie spätere Fahrten des Mainschleifen-Shuttle zu den Weinfesten standen auf ihrer Wunschliste.
Jugendreferent Simon Rinke bedauert lange Wartezeit
"Mir ist es wichtig, die jungen Menschen in unserer Gemeinde mit einzubinden", erklärte Initiator Simon Rinke. Der Jugendreferent der Stadt Volkach bedauerte, dass die Jugendlichen schon viel zu lange auf ein solches Angebot der Stadt warten mussten. Schon vor über fünf Jahren sei eine solche Versammlung im Stadtrat beschlossen worden. "Es hat sich aber niemand gekümmert."

Mit Corona sei es nach der Kommunalwahl schwer bis verboten gewesen, solche Versammlungen abzuhalten. "Deshalb erst jetzt und deshalb auch die Einladung bis zu den 20-jährigen eine etwas weitere Altersspanne, da die zwei Jahre Corona niemandem zum Nachteil werden sollen."
Rinke dankte Rebecca Haupt (Geschäftsführerin KJR) und ihrem Team sowie Jugendhausleiter Robert Ihrig für die Unterstützung bei der Veranstaltung, an der auch Bürgermeister Heiko Bäuerlein und mehrere Stadtratsmitglieder teilnahmen.
Im Haushalt der Stadt sind 10.00 Euro für den Jugendbereich geplant
Das Konzept der Macher ging auf. "Von Seiten der Stadt wollten wir natürlich ein Angebot schaffen um den Jugendlichen zu vermitteln, dass wir jederzeit ein offenes Ohr für ihre Anliegen haben", betonte Rinke. Er verriet, dass im Haushalt der Stadt heuer erstmals ein Etat von 10.000 Euro für den Jugendbereich zur Verfügung stehe.
Die aktive Teilnahme an den Gesprächen und die zufriedenen Gesichter der Jugendlichen zeigten, dass die Zielgruppe erreicht wurde. Zum Schluss wurden zwei Kopfhörer an glückliche Gewinner verlost und es gab Pizza für alle.