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Iphofen: Das Ende des Wohnmobil-Booms: Camping Center Mainfranken geht endgültig in die Insolvenz

Iphofen

Das Ende des Wohnmobil-Booms: Camping Center Mainfranken geht endgültig in die Insolvenz

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    Warten auf Käufer: Wohnmobile auf dem Gelände des insolventen Camping Centers Mainfranken in Iphofen.
    Warten auf Käufer: Wohnmobile auf dem Gelände des insolventen Camping Centers Mainfranken in Iphofen. Foto: Richard Schober

    Für das Camping Center Mainfranken (CCM) sieht es übel aus. Der Iphöfer Wohnmobil-Händler musste wegen finanzieller Schwierigkeiten am 10. Juni vorläufige Insolvenz anmelden. Die Bemühungen, die Firma wieder flott zu kriegen, sind offensichtlich gescheitert. Kürzlich folgte der Schritt in die Insolvenz, wie Insolvenzverwalter Matthias Reinel (Würzburg) auf Anfrage bestätigt. Dabei hatte CCM vor Jahren noch gute Geschäfte gemacht.

    Reinel nennt einen Strauß von Gründen dafür, warum CCM eine Vollbremsung hingelegt hat. Zum einen durchlebe die Branche nach dem Corona-Boom eine schwierige Zeit, sagt der Insolvenzverwalter. Ein Blick in die Statistik zeigt: Bei den Wohnwagen gehen die Verkaufszahlen zurück, bei Reisemobilen stiegen die Verkäufe im Jahr 2024 wieder, nach Rückgang und Stagnation in den beiden Vorjahren. Allerdings belasteten die Branche zuletzt Lieferkettenprobleme, Personalengpässe und teils noch immer hohe Energiepreise.

    Dazu komme die schlechte konjunkturelle Lage, erklärt Reinel: In Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit würden die Konsumenten auf Luxusgüter – und für nicht wenige Kunden gehört ein Wohnmobil in diese Kategorie – als Erstes verzichten oder die Anschaffung zumindest verschieben.

    CCM hat Wohnmobile und Caravans selbst vorfinanziert

    Bleibt wegen Insolvenz geschlossen: das Iphöfer Camping Center Mainfranken im Gewerbegebiet Alte Reichsstraße.
    Bleibt wegen Insolvenz geschlossen: das Iphöfer Camping Center Mainfranken im Gewerbegebiet Alte Reichsstraße. Foto: Julia Lucia

    So weit die allgemein schwierige Lage der Branche. Doch wie Reinel sagt, gebe es nicht den einen einzigen Grund für die aktuelle Iphöfer Pleite. CCM hat auch mit hausgemachten Problemen zu kämpfen. So seien in der Vergangenheit unternehmerische Entscheidungen getroffen worden, die man rückblickend anders treffen würde, erklärt der Insolvenzverwalter.

    Eine große Belastung sei auch dadurch entstanden, dass der Händler bei den ausgestellten Fahrzeugen finanziell in Vorleistung gegangen sei. Bleibt der Fahrzeugbestand dann länger als geplant auf dem Hof stehen, summieren sich rasch die Forderungen der Gläubiger. Beim Produkt Wohnmobil sei ein hoher Kapitalbedarf nötig, erklärt Reinel. Inzwischen warten gleich mehrere Finanzierer darauf, abgefunden zu werden.

    Mitarbeiter müssen sich neue Arbeit suchen

    Dieses Problem, sagt der Insolvenzverwalter, hätten auch andere Unternehmen in der Caravan- und Wohnmobil-Branche. "Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von CCM." Vielleicht auch deshalb finde sich derzeit kein Investor oder Betrieb, der die CCM-Standorte Iphofen und Düren bei Köln übernehmen wolle. Die Gespräche darüber führten zu keinem zukunftsträchtigen Ergebnis.

    Für die knapp über 20 Beschäftigten an den beiden Standorten heißt das nun, dass sie sich neue Arbeit suchen müssen. Immerhin scheint es Alternativen zu geben, denn Reinel hat erfahren: "Viele Mitarbeiter bleiben in der Region."

    Was mit den ausgestellten Wohnmobilen und Caravans passiert, ist noch nicht endgültig geklärt. Im Mittelpunkt steht, dass die Forderungen der Gläubiger bedient werden müssen. Nach einem Schnäppchen beim Abverkauf sieht es aber derzeit nicht aus.

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