Heinz Hattendorf entdeckte schon früh seine Liebe zum Auto. Die damalige Hochburg des Motorsports in Kitzingen war die Tankstelle des Autohauses Hüller in der Siedlung, wo sich jeder traf, der sich für Renn- oder Rallyesport interessierte. So auch Heinz Hattendorf, heißt es in einer Pressemitteilung.
Als 1969 das Autohaus Hüller die Fiat-Vertretung für Kitzingen übertragen bekam, war er es, der dort anheuerte und es durch viele Lehrgänge bis zum Werkstattleiter des Autohauses brachte.
Die Fähigkeiten des gelernten Drehers waren vor allem im Motorsportbereich gefragt, wo er von der Vorbereitung der Fahrzeuge bis zum Service bei Rallye-Veranstaltungen stets ein gefragter Mann war. Unvergessen seine Leistung bei der RAC-Rallye 1976, dem Weltmeisterschaftslauf in England, wo er kurz vor dem Ziel am Fiat 128 des Kitzinger Teams Rainer Gutzeit/Klaus Hesse das beschädigte Nockenwellenrad samt Zahnriemen wechselte und somit den bis dato größten Erfolg des Teams sicherte.
Am 1. September 1988 war es dann so weit, er gründete laut Mittilung seine eigene Firma Hattech Carstyling und war fortan der Spezialist für technisches Tuning und Design. Der Marke Fiat/Lancia ist er bis zu seinem Tod treu geblieben. Zuletzt konnte man ihn im Juni mit seinem Traum, dem wunderschönen Lancia Integrale Evo bei den Main-Motor-Classics des AMC auf dem Gartenschaugelände bewundern.
Doch nicht nur im technischen Bereich war sein Engagement gefordert, auch im Automobilclub Kitzingen, dem er seit 1969 angehörte, zählte man auf seine Fähigkeiten. So war er als Sportleiter des AMC verantwortlich für die alljährlich stattfindende Slalomveranstaltung auf dem Flugplatz in Kitzingen anlässlich der Deutsch-Amerikanischen Freundschaftswoche.
Er war es auch, der 1994 zusammen mit weiteren Aktiven des AMC den Jugend-Kart-Sport im Verein etablierte, der gerade in den letzten beiden Jahren die größten Erfolge erringen konnte.
Der „Long“, wie er auch wegen seiner Körpergröße von Freunden liebevoll genannt wurde, war für den Rallye-Sport und den AMC in Kitzingen ein wichtiger Mensch. Vor einigen Jahren konnte er sein großes Idol, den Rallyeweltmeister Walter Röhrl, noch persönlich kennen lernen und zusammen mit Helmut Heilmann und Klaus Hesse bei einigen Veranstaltungen assistieren.
Wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag starb Heinz Hattendorf nach schwerer Krankheit.