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Münsterschwarzach: Der gute Morgen: Anselm Grüns Dank an Angela Merkel

Münsterschwarzach

Der gute Morgen: Anselm Grüns Dank an Angela Merkel

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    Pater Anselm Grün von der Abtei Münsterschwarzach gehört zu den erfolgreichsten Autoren religiöser Bücher.
    Pater Anselm Grün von der Abtei Münsterschwarzach gehört zu den erfolgreichsten Autoren religiöser Bücher. Foto: Julia Martin

    Im Frühjahr 2020, zu Beginn der Pandemie, herrschte Verunsicherung. Es gab noch keinen Impfstoff. Menschen hielten Abstand. Neue Begriffe eroberten die Nachrichten: Lockdown, Quarantäne, PCR-Tests. In diesen aufgeregten Tagen entstand die Rubrik "Der gute Morgen": Leserinnen und Leser hatten sich in den Tagen der sich überschlagenden Nachrichten mit dramatischen Häufungen von Todesfällen in Seniorenheimen, rasant steigenden Infizierungen und immer neuen Beschränkungen des öffentlichen Lebens auch Mut machende Nachrichten gewünscht. So baten wir Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen der Region, uns positive Impulse zu schreiben. Die Serie wurde ein Erfolg und lieferte über knapp zwei Monate lang täglich kleine Denkanstöße für den Tag.

    Eineinhalb Jahre später hat die vierte Welle Corona massiv zurück in unser Bewusstsein gespült. Die Infektionszahlen steigen, Krankenhäuser laufen voll mit Covid-Patienten, wieder gibt es Beschränkungen des öffentlichen Lebens – und das alles, obwohl es einen Impfstoff gibt.

    Gerne hat diese Redaktion deshalb den Wunsch zahlreicher Leserinnen und Leser aufgegriffen und eine Neuauflage der Rubrik gestartet. "Der gute Morgen" ist wieder da – nun in Form eines Fragebogens.

    Diesmal stellt sich Benediktinerpater Anselm Grün unseren 18 Fragen. Der 76-Jährige aus der Abtei Münsterschwarzach (Lkr. Kitzingen) ist einer der bekanntesten Autoren religiöser Bücher, die Gesamtauflage seiner Werke liegt bei rund 20 Millionen Exemplaren.

    Was war Ihr schönster Moment 2021 ?

    Der Tag meines goldenen Priesterjubiläums.

    Was wird nach der Pandemie besser sein als vorher?

    Das Gespür dafür, dass wir unser Leben nicht kontrollieren können. Das verweist uns auf Gott, auf den wir bauen, dem wir vertrauen können.

    Was macht Ihnen Mut?

    Das Vertrauen, dass diese Welt trotz allen Chaos in Gottes guten Händen ist.

    Was haben Sie, was haben wir durch die Pandemie gelernt?

    Dass wir aufeinander angewiesen sind und Verantwortung füreinander haben.

    Was hat Sie zuletzt überrascht?

    Dass die Pandemie mit solcher Wucht zurückgekommen ist.

    Was hat Sie zuletzt gefreut?

    Die Begegnung mit meinen Geschwistern.

    Wer ist Ihr Vorbild?

    Henri Nouwen, ein holländischer Theologe und Psychologe, der einmal sehr ehrlich war mit sich und seinen Schwächen, und der eine Theologie verkündet hat, die die Herzen der Menschen berührt.

    Woraus schöpfen Sie Kraft?

    Aus dem Glauben und aus dem Gebet.

    Eine Sorge, die sich 2021 als unbegründet erwies?

    Die Sorge, dass die Abtei finanziellen Schaden erleidet.

    Haben Sie aufgrund der Pandemie etwas Grundsätzliches an Ihrem Leben verändert?

    Ich bin achtsamer geworden und hellhöriger für das, was die Menschen bewegt und bedrückt.

    Was haben Sie zuletzt falsch gemacht?

    Dass ich mich nicht genügend abgegrenzt habe gegenüber Erwartungen von außen.

    Haben Sie in den vergangenen Monaten geweint? Warum?

    Ja, bei der Beerdigung meiner Schwägerin.

    Die Abtei Münsterschwarzach im Landkreis Kitzingen. Hier lebt Pater Anselm Grün.
    Die Abtei Münsterschwarzach im Landkreis Kitzingen. Hier lebt Pater Anselm Grün. Foto: Silvia Gralla

    Mit welcher Überzeugung gehen Sie ins Jahr 2022?

    Mit der Überzeugung, dass ich – ganz gleich, was geschieht – von Gottes guten Händen getragen bin und dass Gottes Wille für mich gut ist.

    Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

    Das Buch von Volker Leppin, Ruhen in Gott. Eine Geschichte der christlichen Mystik.

    Was darf trotz Pandemie nie im Kühlschrank fehlen?

    Ich habe keinen Kühlschrank.

    Wo waren Sie 2021 im Urlaub?

    Im Zillertal und bei meinen Geschwistern in Aichach und Murnau.

    Welches Lied begleitet Sie durch die Pandemie?

    Von guten Mächten wunderbar geborgen

    Bei wem würden Sie sich gerne einmal öffentlich bedanken?

    Bei Angela Merkel, dass sie trotz scharfer Kritik ihrer Linie treu geblieben ist und sich für das Land eingesetzt hat.

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