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Münsterschwarzach: Der gute Morgen: Anselm Grüns Tipps gegen den Lagerkoller

Münsterschwarzach

Der gute Morgen: Anselm Grüns Tipps gegen den Lagerkoller

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    Der Benediktinermönch Pater Anselm Grün aus Münsterschwarzach ist der erfolgreichste deutschsprachige Autor von christlichen Büchern.
    Der Benediktinermönch Pater Anselm Grün aus Münsterschwarzach ist der erfolgreichste deutschsprachige Autor von christlichen Büchern. Foto: Thomas Obermeier

    Bergsteiger, denen das schlechte Wetter den Aufstieg zum Gipfel unmöglich macht, kennen den Lagerkoller. Der Traum, den Gipfel zu besteigen, ist geplatzt. Jetzt haben sie kein Ziel. So gehen sie sich gegenseitig schnell auf die Nerven. Und ab und zu bekommt jemand einen Koller. Die Corona-Krise hat manche Träume platzen lassen. Da ist zum Beispiel der Osterurlaub in Frankreich nicht mehr möglich. Man kann darüber jammern und im Selbstmitleid schwimmen. Oder aber man kann aktiv damit umgehen.

    Diese vier Schritte helfen uns, den Lagerkoller zu vermeiden:

    1. Es gilt, die Situation anzunehmen. Wir haben sie nicht ausgesucht. Aber jetzt ist sie einfach da. Also sollen wir daraus das Beste machen. Wir sollen uns nicht als Opfer der Krise fühlen. Das macht uns depressiv, sondern wir sollen aktiv darauf reagieren, Phantasie entwickeln, was wir in dieser Zeit Sinnvolles tun können.

    2. Wir sollen uns Ziele setzen. Die Ziele können jetzt nicht so sehr in äußeren Unternehmungen bestehen, die uns ja nicht möglich sind. Aber wir können uns als Ziel setzen, uns selbst besser kennen zu lernen, uns selbst mal auszuhalten und voller Neugier schauen, was da in uns hochkommt. Dann ist die Zeit zu Hause, eine gute Gelegenheit, uns mit unserer Familie über wesentliche Dinge unseres Lebens auszutauschen. Wer bin ich eigentlich? Was macht mich aus? Welche Spur möchte ich in diese Welt eingraben?

    3. Man braucht ein gutes Verhältnis von Nähe und Distanz. Das bisherige Verhältnis ist gestört worden. Jetzt ist auf einmal zuviel Nähe da. Die kann uns aggressiv machen. Daher braucht es Nischen, in denen ich mich allein fühle. Das könnte zum Beispiel eine Zeit der Stille sein, in der jeder für sich ist und das tut, was ihm gerade gut tut, in der er aber nicht von anderen, auch nicht von außen durch Handys gestört wird.

    4. Es ist gut, nicht nur um sich zu kreisen, sondern sich zu fragen, wo ich solidarisch mit anderen sein kann, etwa indem man für andere einkauft. Dann bekommt die Zeit einen Sinn. Und nur eine sinnvolle Zeit kann ich gut durchstehen.

    Pater Anselm Grün (75) aus Münsterschwarzach ist mit rund 20 Millionen verkaufter Exemplare der erfolgreichste deutschsprachige Autor christlicher Bücher. Dieser Beitrag gehört zur neuen Main-Post-Serie "Der gute Morgen", in der in Zeiten der Corona-Krise Menschen aus Franken ihre positiven Gedanken aufschreiben und mit unseren Leserinnen und Lesern teilen.

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