Viel Arbeit liegt hinter dem Mainbernheimer Stadtratsgremium. Wer viel arbeitet, darf auch einmal feiern. Deshalb traf man sich zum Jahresabschluss beim gemeinsamen Essen. Bürgermeister Peter Kraus gab einen Rück- und einen Ausblick.
Die Umgestaltung der Herrnstraße mit der Sanierung des Vierröhrenbrunnens war laut Kraus die langwierigste und kostenträchtigste Maßnahme in diesem Jahr. Themen, die sich um die Ortsgestaltung gedreht haben, waren öfter auf der Tagesordnung, so auch die Farbgebung der neuen Rathaustüre oder die zukünftige Möblierung der Herrnstraße, für die eine Entscheidung jedoch noch aussteht. Nicht nur um die Schönheit, sondern auch um den Erhalt der Bausubstanz sei es bei der Außenrenovierung des ehemaligen Schießhauses gegangen, das mittlerweile wieder ein Schmuckstück sei.
Ebenfalls zur Ortsverschönerung habe die Pflasterung des Parkplatzes am oberen Friedhofseingang beigetragen. Dank des Engagements des Bauhofs und des Einsatzes von Armin Grötsch sei ein ansehnlicher Platz geschaffen und weitere Parkplätze entlang der Neuen Bergstraße angelegt worden. "Alles in Eigenregie zu Kosten, die bei Fremdvergabe wahrscheinlich dreimal so hoch ausgefallen wären", meinte Kraus.
Haus in der Herrnstraße 35/37 entwickelt sich zur unendlichen Geschichte
Eine schier nicht enden wollende Geschichte ist nach den Worten des Bürgermeisters die anstehende Sanierung des Anwesens Herrnstraße 35/37, die den Rat auch in diesem Jahr wiederholt beschäftigt hat. Das ganze Jahr über seien im Hintergrund die Planungen gelaufen, die eigentlich längst abgeschlossen sein sollten. Doch immer sei Neues dazugekommen. Kraus zählte Schadstoffproben, Substanzuntersuchungen hinsichtlich Feuchtigkeit und Salzen, das Brandschutzkonzept und den "Rattenschwanz an Planungen" auf. Er hofft, im zeitigen Frühjahr einen Planentwurf mit Kostenberechnung zu erhalten, um mit der Regierung die Finanzierung besprechen zu können.
Das Ende März 2024 erworbene, leerstehende Häuschen am Pulverturm 4 habe zwischenzeitlich einen neuen Besitzer gefunden, der bereit sei, das Gebäude zu sanieren.
Die Beratung von Bauangelegenheiten sei nicht immer ganz einfach gewesen, meinte Kraus. Er nannte als Beispiel die Umnutzung eines Aussiedlerhofs, bei dem "wir hinsichtlich der Erschließung weder mit dem Landratsamt noch mit dem Straßenbauamt d'accord gegangen sind". Ebenso wenig erfreulich seien die Bausachen mit Nachbarschaftsstreitigkeiten gewesen.
Im neuen Jahr beginne die Umgestaltung der Freifläche am Wehrgang mit dem Umfeld des Schützenhauses. Für die Sanierung der Ortseinfahrt Kitzinger Straße entlang des Friedhofs soll im Januar die Planung vorliegen. Mit der Entwurfsplanung für die Sanierung des Anwesens Herrnstraße 35/37 rechnet die Stadt ebenso. Nach der Klärung der Zuwendungsfragen sollen die Arbeiten ausgeschrieben und 2026 angegangen werden.
2025 steht wohl eine Erweiterung der Schule an
"Wir werden einen Bauleitplan in Auftrag geben, mit dem geprüft werden soll, ob die ins Auge gefasste Neuausweisung von Bauplätzen an der geplanten Stelle möglich ist und das Areal wirtschaftlich erschlossen und dann die Bauplätze zu erschwinglichen Preisen an Bauwerber veräußert werden können", sagte Kraus.
Die mit den Behörden abgestimmten Vorschläge für die Hochwasserentschärfung lägen seit Kurzem vor, so dass sich der Rat 2025 mit der Umsetzung befassen könne. Thema im nächsten Jahr werde auch eine eventuelle Erweiterung der Schule für die verpflichtende Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 sein.
2025 sei das letzte volle Jahr der laufenden Wahlperiode. "Ich glaube, wir haben unter Beweis gestellt, dass man viel zu Wege bringen kann", schloss Kraus seine Rede, "wenn man über Fraktionsgrenzen hinweg zusammenarbeitet, um die Stadt weiterzuentwickeln."