Die närrischste Nachricht der Woche kommt aus Dettelbach: Nach drei Jahren coronabedingter Pause gibt es am 13. Februar kommenden Jahres wieder einen Landkreisfaschingsumzug. Das närrische Volk kann sich auf ein großes Spektakel freuen.
Die Veranstaltung wurde in der Vergangenheit abwechselnd von den Karnevalsgesellschaften aus Kitzingen, Dettelbach und Obervolkach ausgerichtet, die letzte Auflage hatte 2020 in Volkach stattgefunden. Kürzlich setzten sich die Vertreter der drei Gesellschaften zusammen, um die Lage zu beraten. Dabei zeigte sich, dass die Obervolkacher 2024 ein Jubiläum groß zu feiern haben, weswegen sie den anderen den Vortritt ließen.

Auch Kitzingen hat abgewunken
Die Kitzinger haben auch abgewunken: Sie sehen sich gleich aus mehreren Gründen derzeit nicht in der Lage, eine solche Großveranstaltung zu stemmen. Wie KiKaG-Geschäftsführer Thomas Podschun erklärte, würden neben der "finanziellen Belastung auch der hohe organisatorische Aufwand für die Planung und deren Durchführung und nicht zuletzt der Mangel an freiwilligen Helfern" dagegen sprechen.
Auf Initiative des Präsidenten der Dettelbacher Karnevalsgesellschaft (DeKaGe), Alfred Hannweber, sprangen dann die Maintaler in die Bresche. Deren Sitzungspräsident und Hauptorganisator, Steffen Drescher, hat jetzt alle Hände voll zu tun.
Der letzte Umzug in Dettelbach war 2018 über die Bühne gegangen. Rund 50 Gruppen mit 1200 Teilnehmenden und über 10000 Zuschauende – das sind die Dimensionen des Landkreisfaschingsumzugs.
Steffen Drescher weiß um die Aufgabe und setzte dabei auf das Mitmachen örtlicher Vereine, wenn es gilt, nach dem Umzug die Massen in der Maintalhalle zu bewirten. Dabei steht die Stadt Dettelbach der DeKaGe helfend zur Seite. "Es schon nicht einfach wegen der argen Vorschriften", sagt Steffen Drescher und er verweist auch auf gestiegene Kosten für die Ausrichtung.
Der Verlauf des Gaudiwurms
Die Teilnehmenden stellen sich am 13. Februar ab 12 Uhr auf und in der Johann-Nagel-Straße setzt sich der Gaudiwurm um 13.11 Uhr in Bewegung. Über die Würzburger Straße schlängelt sich der Umzug durch die Altstadt. Vor dem historischen Rathaus werden die Gruppen von einem Sprecher vorgestellt. Über die Mainstraße und Bambergerstraße zieht der Gaudiwurm in die Weingartenstraße und dann an der Wallfahrtskirche vorbei zum Endpunkt Maintalhalle. Dort stellen sich die Gastgeber auf den Ansturm ein – Speisen, Getränke und die Bar stehen dann bereit.

Steffen Drescher ist ein Aktivposten bei den Dettelbachern, ein Macher. Er schafft es alljährlich, Künstler und Büttenredner für die Prunksitzung der DeKaGe zu gewinnen und ein attraktives Abendprogramm auf die Beine zu stellen. In dieser Session findet die Dettelbacher Prunksitzung am 10. Februar um 19.11 Uhr in der Maintalhalle statt. Tags darauf gibt es den Kinderfasching an gleicher Stelle.
LandkreisfaschingsumzugInteressierte Gruppen können sich ab sofort unter der Mail-Adresse steffendrescher@yahoo.de anmelden.Der letzte Landkreis-Umzug vor Corona fand 2020 in Volkach statt. Damals waren 47 Zugnummern, etwa 1000 Zugteilnehmern und drei Kapellen mit dabei. Corona war da noch kein Problem – sondern strömender Regen, der viele Zuschauer schnell das Weite suchen ließ.Für 2023 hatte Dettelbach den Landkreisfaschingsumzug abgesagt, KiKaG und KVO konnten nicht einspringen. Damit fiel der Umzug zum dritten Mal in Folge aus und es stellte sich die Frage: Droht das endgültige Ende der traditionellen Veranstaltung?Die Frage steht insofern auch künftig im Raum, als die Auflagen immer üppiger werden. Der Veranstalter muss zunehmend stringentere Aufgaben bewältigen – zudem wird es immer teurer: Der Spaß geht richtig ins Geld. „5000 bis 6000 Euro" seien da zu stemmen, hatte zuletzt der Präsident der Kitzinger Karnevalsgesellschaft, Rainer Müller, vorgerechnet.Quelle: MP