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Marktbreit: Deutschlands bekannteste Auswanderer: Warum Manu und Konny Reimann immer wieder so gerne nach Unterfranken kommen

Marktbreit

Deutschlands bekannteste Auswanderer: Warum Manu und Konny Reimann immer wieder so gerne nach Unterfranken kommen

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    Willkommen bei den Reimanns: Die Auswanderer Konny und Manu Reimann vor ihrem alten Greyhound-Bus in Marktbreit.
    Willkommen bei den Reimanns: Die Auswanderer Konny und Manu Reimann vor ihrem alten Greyhound-Bus in Marktbreit. Foto: Johannes Siethoff, Maincamp

    Immer, wenn Klaus Büttner mit Straßenschuhen in den alten ausgebauten Greyhound-Bus von Konny Reimann tritt, zuckt er innerlich zusammen. "In meinen Bus geht man immer ohne Schuhe!" – die Worte des Auswanderers Konny Reimann klingen ihm im Ohr. Mit dieser Ansage hatte der Abenteurer den Maincamp-Geschäftsführer bei der Übergabe gerüffelt.

    Klaus Büttner kaufte den Camping-Bus 2016 von den Reimanns. Die TV-Stars hatten ihr rollendes Zuhause damals persönlich nach Marktbreit gebracht. "Ich hatte das Gefährt schon bezahlt, trotzdem hat er mich angemacht", erinnert sich Büttner und lacht. Der Unternehmer nahm sich den Appell damals derart zu Herzen, dass alle Busbesucher in den Wochen darauf Plastik-Schuhüberzüge tragen mussten.

    100.000 Besucher besichtigten schon den Reimann-Bus

    "Das haben wir dann schnell aufgegeben und einen Teppichbelag über den Originalboden im Bus verlegt", erklärt Büttner. "Den Greyhound besichtigten inzwischen immerhin schon über 100.000 Menschen."

    Konny und Manu Reimann im Marktbreiter Maincamp-Shop mit  Geschäftsführer Klaus Büttner. 
    Konny und Manu Reimann im Marktbreiter Maincamp-Shop mit Geschäftsführer Klaus Büttner.  Foto: Johannes Siethoff, Maincamp

    Seit gut acht Jahren steht der umgebaute Reisebus der Reimanns bei der Firma Maincamp in Marktbreit. Fast täglich halten seither Besucher aus allen Ecken Deutschlands auf dem Firmengelände an, bestaunen den Bus und machen Fotos.

    Vorbesitzer Konny Reimann ist als Deutschlands bekanntester Auswanderer prominent. Auch ihn zieht es immer wieder zurück zu seinem alten Bus und zu den Camping-Ausstattern in Marktbreit. Zuletzt war er im Mai 2023 dort, stellte sich eine Ausrüstung für einen neuen Camper zusammen. Ein Kamerateam der Reality-Dokusoap "Willkommen bei den Reimanns" filmte ihn und seine Frau Manu dabei. Beide wurden sehr wehmütig, als sie ihr ehemaliges Zuhause wiedersahen.

    Konny und Manu Reimann kommen regelmäßig nach Marktbreit und besuchen dann ihren alten Greyhound-Bus. 
    Konny und Manu Reimann kommen regelmäßig nach Marktbreit und besuchen dann ihren alten Greyhound-Bus.  Foto: Johannes Siethoff, Maincamp

    Den Greyhound-Bus, der jetzt am Main steht, hatte der Auswanderer 2010 gekauft und liebevoll eigenhändig in ein rollendes Heim umgebaut – mit Holzverkleidung, Sitzecke, Küche, Couch, Doppelbett, Kinderbetten, Dusche und WC.

    Nach Hawaii umgezogen sind die Reimanns ohne Bus

    Hinter dem Steuer des Busses riss Konny Reimann viele Kilometer ab. Als die Familie 2015 nach Hawaii umsiedelte, war kein Platz mehr für das Gefährt. Auf der größten europäischen Campingmesse, dem Caravan-Salon in Düsseldorf, wollte er ihn deshalb zum Verkauf anbieten.

    Holger Merklein, ein langjähriger Mitarbeiter, meinte: "Den Bus müssten wir doch kaufen." Da müssten wir ja ganz schön verrückt sein, antwortete Büttner damals. Um sofort umzuschwenken: "So verrückt sind wir jetzt!" Seither ist der Konny-Bus Werbeträger der Firma.

    Die Reimanns sind längst ein eigener Markenname.
    Die Reimanns sind längst ein eigener Markenname. Foto: Annett Conrad

    Die Zusammenarbeit mit Konny Reimann begann aber schon viel früher. Seit 2008 wirbt der prominente Auswanderer für den Bordbuch-Katalog der Maincamp-Mutterfirma Frankana Freiko. "Seine selbst gebauten Mobile sind der Traum jeden Campers", begründet Büttner die Kooperation. "Und seine Werte haben uns gleich sehr gut gefallen. Die Familie ist ihm ganz wichtig, Freundschaft, Handwerk und natürlich Camping, das passt einfach perfekt."

    Der Firmenchef ist, seitdem er 14 Jahre alt ist, selbst passionierter Camper. Sogar zu Geschäftsreisen fährt Büttner, sofern möglich, mit seinem Reisemobil. Mit dem Konny-Bus war er allerdings noch nie unterwegs. "Ich habe keinen Führerschein für den 24-Tonner", sagt Büttner. "Außerdem wollen wir den Motor und die Umwelt schonen." Der Greyhound verbraucht 50 Liter Diesel auf 100 Kilometern.

    Wenn der Bus bewegt wird, kommt er auf einen Schwertransporter und wird so zum Ziel kutschiert. Frankana-Händler aus ganz Deutschland können sich das Gefährt für Ausstellungen leihen und nutzen das gerne und oft. "So sind auch die 100.000 Besucher zusammengekommen", erläutert Büttner.

    Persönliche Gegenstände der Reimanns  – sogar der Bademantel

    Es sei immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen sich für den Bus begeistern. "Die kennen jede Einzelheit, jedes Detail", so der Chef. Im Bus sehe man an jeder Ecke, dass Konny selbst Hand angelegt habe. Auch viele persönliche Gegenstände hatten die Auswanderer bei der Übergabe im Bus gelassen. Sie flogen damals direkt in ihre neue Heimat Hawaii, konnten daher nicht alles mitnehmen.

    Maincamp-Geschäftsführer Klaus Büttner sitzt im alten Bus der Reimanns in Marktbreit.
    Maincamp-Geschäftsführer Klaus Büttner sitzt im alten Bus der Reimanns in Marktbreit. Foto: Annett Conrad

    So hängt heute noch ein blauer Bademantel von Konny Reimann im Bus. Auch Handtücher, Geschirr und Bettwäsche sind noch original – sogar eine Flasche chinesischer Pflaumenschnaps liegt im Mobil.

    Ein Ausstattungsstück wurde jedoch entwendet, vom Abenteurer persönlich. "Bei seinem letzten Besuch im Mai, als Konny Zubehör und Technik für den neuen Camper aussuchte, schwatzte er mir sein altes Kochfeld ab", verrät Büttner.

    Das war im Bus fest verbaut, funktioniert mit Gas, hat aber nicht die normalen Brenner, sondern eine Ceran-Oberfläche. So etwas wird heute nicht mehr hergestellt. Büttner ließ sich überreden: Der Auswanderer bekam das Gerät geschenkt.

    Der alte Greyhound-Bus steht seit 2016 im Maincamp in Marktbreit.
    Der alte Greyhound-Bus steht seit 2016 im Maincamp in Marktbreit. Foto: Annett Conrad

    Wer den Bus jetzt besichtigen will, sieht nur noch ein Loch in der Küche. "Wir lassen es so", sagt der Geschäftsführer. "Konny Reimann steht für Authentizität. Dass sein Bus auch authentisch bleibt, ist uns eine Herzensangelegenheit."

    Das weiß der Auswanderer zu würdigen: "Unser altes Schätzchen wird hier wirklich in Ehren gehalten", lobte Reimann beim letzten Besuch bei uns in Unterfranken.

    Hinweis: Dieser Artikel wurde das erste Mal im Juni 2024 veröffentlicht.

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