In der "Hall of Fame" oder der Ruhmeshalle – ein fränkisches Wort wird dafür noch gesucht – hängen die Bilder der Fränkischen Weinköniginnen wie Beeren einer Traube von der Decke. Jetzt sind sie komplett – von Tilly Lurz (Randersacker) in den Jahren 1950/1951 bis zu Carolin Meyer (Greuth), die pandemiebedingt seit 2019 amtiert.
Frisch aufgehängt wurden die Bilder von Kristin Langmann-Götz (2015/2016, Bullenheim), Christina Bielek, geb. Schneider (2016/2017, Nordheim am Main, Deutsche Weinprinzessin 2016/2017), Silena Werner (2017/2018, Stammheim), Klara Zehnder (2018/2019, Randersacker, Deutsche Weinprinzessin 2018/2019) und von Carolin Meyer (2019-2022).
Weinköniginnen konnten teilweise persönlich kommen

Klara Zehnder und die amtierende Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer konnten selbst zu der kleinen Feierstunde kommen, begleitet wurden sie von der Nenzenheimer Weinprinzessin Lisa Belz. Das Amt der Fränkischen Weinkönigin hat mit Tradition zu tun, die im Kirchenburgmuseum wertgeschätzt wird. So wurden die Bilder nicht nur "einfach aufgehängt".
Museumsleiter Reinhard Hüßner hatte sich dazu traditionsgemäß einiges einfallen lassen. Mit einem Leiterwagen, begleitet von den Pfarrgass-Sängern (Gerhard Zehnder, Ansgar Leimig und Dieter Zeller) aus Kleinlangheim, die die Gäste musikalisch erfreuten, gelangten die Weinhoheiten zum Museumseingang.
Lokale Prominenz begrüßt die Hoheiten

Dort warteten Museumsleiter Reinhard Hüßner, sein designierter Nachfolger Nicolas Jagla, Landrätin Tamara Bischof, Iphofens Bürgermeister Dieter Lenzer, der Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes Artur Steinmann sowie Mitglieder des Museumsfördervereins und des Museums schon. Tamara Bischof würdigte die Leistungen des Museums und der Weinhoheiten. Artur Steinmann sprach von einer großen Wertschätzung des Museums gegenüber den Weinköniginnen, die diese für ihrem "Fulltime-Job" auch verdienten.
Carolin Meyer ging auf die Tradition ein, die eines offenen Herzens und eines guten Geistes bedürfe. All dies sei im Museum verankert. Sie hofft, dass es auch weiterhin Weinköniginnen gebe und Menschen, die solche Traditionen bewahren.
Viele Informationen über Wein und Weinbau

Die Ausstellung zum "Fränkischen Weinbau" ist in den Gaden der Kirchenburg beheimatet und bildet die Historie des Weinbaus bis Mitte des 20. Jahrhunderts umfassend ab. Viele Informationen über die Grundlagen des fränkischen Weinbaus, die Winzerarbeit, über die fränkischen Weinlandschaften, die Geologie und die Traubensorten bekommt der Besucher vermittelt.
Am Ende der Weinbauabteilung wird man mit dem Thema Winzerbrauchtum in Form einer kleinen Ausstellung verschiedener Bocksbeutel sowie einer Reminiszenz an die Weinköniginnen verabschiedet. Letzteres in Form einer von Carolin Meyer enthüllten neuen Tafel mit allen Weinköniginnen und den jetzt vollständigen Porträtbildern der Hoheiten. "Die Besucher schauen sich die Bilder gerne an, aber noch mehr die Frisuren der Hoheiten", weiß Museumsleiter Reinhard Hüßner zu berichten.
Carolin Meyer und Klara Zehnder durften ihr Bild selbst aufhängen. Für die anderen übernahmen dies Lisa Belz und Reinhold Danzig vom Förderverein, der mit Ex-Weinkönigin Silena Werner verwandt ist.