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Kitzingen: Die ersten Bürger im Landkreis Kitzingen sind gegen Corona geimpft

Kitzingen

Die ersten Bürger im Landkreis Kitzingen sind gegen Corona geimpft

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    Im Impfzentrum in der Klinik Kitzinger Land, Kitzingen, wurden am Sonntag die ersten Impfungen gegen Corona durchgeführt. Volker Fackeldey, Ärztlicher Leiter der Klinik, impfte seinen Kollegen, Chefarzt Dr. Stephan Rapp.
    Im Impfzentrum in der Klinik Kitzinger Land, Kitzingen, wurden am Sonntag die ersten Impfungen gegen Corona durchgeführt. Volker Fackeldey, Ärztlicher Leiter der Klinik, impfte seinen Kollegen, Chefarzt Dr. Stephan Rapp. Foto: Andreas Brachs

    Am Sonntagmorgen um 8 Uhr ging es los: Drei mobile Teams des BRK-Kreisverbands Kitzingen rückten aus, um Bewohnern von Altenheimen im Landkreis die sehnlichst erwartete Schutzimpfung gegen Corona zu verabreichen. Zeitgleich nahm das erste von zwei stationären Impfzentren, die Klinik Kitzinger Land, seine Arbeit auf und impfte zuerst Mitarbeiter des Krankenhauses.

    Mobiles Impfteam des BRK (von links): Arzt Stefan Rotenhan und die medizinischen Fachkräfte Kerstin Hofmann und Mirco Dornberger.
    Mobiles Impfteam des BRK (von links): Arzt Stefan Rotenhan und die medizinischen Fachkräfte Kerstin Hofmann und Mirco Dornberger. Foto: Felix Wallström

    Das Wilhelm-Hoegner-Haus in Kitzingen-Sickershausen, das Seniorenheim der AWO in Marktbreit und die Horn'sche Spital-Stiftung in Dettelbach waren die ersten Heime, die das BRK am Sonntagmorgen anfuhr. Nach Auskunft von BRK-Geschäftsführer Felix Wallström wurden dort 90 impfwillige Heimbewohner und Mitarbeiter geimpft. In den nächsten Wochen werden die drei BRK-Teams die Senioren- und Behindertenheime mit Vorrang besuchen. Das gilt auch für über 80-jährige Landkreisbürger, die nicht mehr mobil sind, aber zu Hause leben. 

    Ärzte demonstrieren Ablauf der Impfung

    Ebenfalls am Sonntagmorgen demonstrierte die Klinik Kitzinger Land, wie eine Impfung im eigens dafür eingerichteten Impfzentrum, gleich neben dem Krankenhaus-Eingang, vonstatten geht. Landrätin Tamara Bischof und Medienvertreter durchliefen die einzelnen Stationen.

    Dr. René Wildenauer, Arzt eines mobilen BRK-Teams, beim Impfen eines Bewohners im AWO-Senioren- und Pflegeheim in Marktbreit.
    Dr. René Wildenauer, Arzt eines mobilen BRK-Teams, beim Impfen eines Bewohners im AWO-Senioren- und Pflegeheim in Marktbreit. Foto: Mirco Dornberger/BRK

    Am Anfang steht ein Sicherheitsbeauftragter, der überprüft, wer zur Impfung kommen will. Danach können Impfwillige, die zu den Risikogruppen gehören müssen, in einem Wartebereich Platz nehmen. Vor der Anmeldung misst eine Messstation, ob der Impfling Fieber hat. 

    An der Anmeldung werden dann die Daten überprüft und Gesundheitsfragen geklärt. Danach folgt der Kontakt zum Arzt: Nur er darf das Aufklärungsgespräch führen. Die Impfung selbst wird eine medizinische Fachkraft übernehmen, die kein Arzt sein muss. Zuletzt gibt es für den Geimpften eine Ruhephase von fünf bis zehn Minuten, in der er überwacht wird, bevor er die Klinik durch einen separaten Ausgang verlassen kann. Alle Stationen werden in einer Art Einbahnstraße durchlaufen.

    Erst Aufklärung, dann Impfung: Volker Fackeldey (rechts), Ärztlicher Leiter der Klinik, informiert seinen Kollegen, Chefarzt Dr. Stephan Rapp.
    Erst Aufklärung, dann Impfung: Volker Fackeldey (rechts), Ärztlicher Leiter der Klinik, informiert seinen Kollegen, Chefarzt Dr. Stephan Rapp. Foto: Andreas Brachs

    Die Impfung selbst beinhaltet eine Injektion in den Oberarm. Die Dosis beträgt 0,3 Milliliter des Impfstoffs von Biontech/Pfizer (D/USA). Schon eine erste Impfung biete einen eingeschränkten Schutz, sagte Stephan Rapp, Chefarzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, der sich am Sonntag als einer der ersten selbst impfen ließ. Vorher hatte Rapp den Ärztlichen Leiter der Klinik, Dr. Volker Fackeldey, geimpft.

    Vollständiger Schutz nach vier Wochen

    Damit ein vollständiger Schutz gegen Corona eintrete, erklärte Rapp, müsse man im Abstand von 21 Tagen das zweite Mal geimpft werden. Sieben weitere Tage danach sei der Impfschutz komplett. Deshalb erhalten Impfwillige beim ersten Besuch der Klinik auch gleich den zweiten Impftermin. 

    Der Weg ins Impfzentrum in der Klinik Kitzinger Land (von links): Landrätin Tamara Bischof, Chefarzt Dr. Stephan Rapp und Verwaltungsleiter Thilo Penzhorn.
    Der Weg ins Impfzentrum in der Klinik Kitzinger Land (von links): Landrätin Tamara Bischof, Chefarzt Dr. Stephan Rapp und Verwaltungsleiter Thilo Penzhorn. Foto: Andreas Brachs

    Rapp und Fackeldey zeigten sich von der positiven Wirkung des Impfstoffs überzeugt. Auch wenn es noch keine Langzeiterfahrungen gebe, so sagte Rapp, sei der erwartbare Nutzen der Impfung doch deutlich größer als die Gefahr durch das Corona-Virus. Die beiden Chefärzte bestätigten, dass es sowohl bei alten als auch bei jüngeren Patienten schwere Krankheitsverläufe gebe. So sei ein 28-Jähriger auf der Intensivstation der Klinik lange beatmet worden.

    Ein Problem der Krankheit seien die Langzeitfolgen. Erst jetzt werde erkennbar, mit welchen Problemen Patienten auch Monate nach einer Infektion noch zu kämpfen hätten. Deshalb stehen die Mediziner uneingeschränkt hinter der Impfung. 

    Ab Januar rechnen die Verantwortlichen mit einem regen Impfbetrieb. Dann soll auch das zweite Impfzentrum in den Marshall Heights eröffnen. 

    Anmeldung zur Impfung: Wer sich gegen Corona impfen lassen möchte und einer Risikogruppe angehört, kann zurzeit nur telefonisch Termine mit dem Impfzentrum in der Klinik Kitzinger Land vereinbaren. Die Anmeldung ist erreichbar unter Tel. (09321) 704-1818. Eine Anmeldung übers Internet soll nach vorläufiger Aussage des bayerischen Gesundheitsministeriums erst ab Mitte Januar möglich sein.

    Zur Impfung sollte man seinen Personalausweis und sein Impfbuch mitbringen. 

    Ein Piks und alles ist vorbei: Volker Fackeldey (rechts), Ärztlicher Leiter der Klinik, impft seinen Kollegen, Chefarzt Dr. Stephan Rapp.
    Ein Piks und alles ist vorbei: Volker Fackeldey (rechts), Ärztlicher Leiter der Klinik, impft seinen Kollegen, Chefarzt Dr. Stephan Rapp. Foto: Andreas Brachs
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