Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie verzichtet der Staat in diesem Herbst auf strenge Schutzregeln. Wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach jüngst erklärte, sind entsprechende Verordnungen nicht mehr notwendig, da die Pandemie vorbei sei und nach derzeitigem Stand keine Überlastung des Gesundheitssystems drohe. Lauterbach appellierte an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger, sich selbst oder andere bei Risikofaktoren wie Vorerkrankungen oder erhöhtem Alter zu schützen – gegebenenfalls auch mit einer Maske.
Was sagen die Menschen dazu? Werden sie im nahenden Herbst und Winter freiwillig wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen? Das wollten wir bei unserer aktuellen Umfrage auf dem Kitzinger Marktplatz wissen.
Alexandra Podschun (53), Kitzingen: Wenn es sein muss, trage ich wieder Maske

Ich arbeite in der Altenpflege. Für uns Pflegerinnen und Pfleger war es sehr anstrengend, immer mit Maske arbeiten zu müssen. Auch für die alten Leute war es schlimm, weil sie unsere Mimik nicht mehr gesehen haben. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin auf einen Mund-Nasen-Schutz verzichten können. Wenn es sein muss, werde ich ihn wieder tragen.
Stefan Wegmann (45), Kürnach: Beim Arzt ist man es den anderen schuldig

Wenn man zum Arzt geht und Grippe- oder Erkältungssymptome hat, ist man es den anderen schuldig, dass man eine Maske nutzt. Ansonsten werde ich keinen Mund-Nasen-Schutz mehr aufsetzen, es sei denn, es tritt irgendwo wieder eine Welle mit erhöhtem Krankheitsrisiko auf.
Alexandra Vornberger (56), Buchbrunn: In einer Menschenmenge setze ich die Maske auf

Ich habe immer eine Maske dabei. Die setze ich auf, wenn ich mich unwohl fühle, zum Beispiel in einer Menschenmenge, wo es sehr eng zugeht. Aber im Normalfall trage ich keine Maske mehr.
Andrea Metze (61), Albertshofen: Beim Besuch im Altenheim würde ich zur Maske greifen

In sensiblen Bereichen, zum Beispiel beim Besuch in Altenheimen, würde ich eine Maske tragen, um die Bewohner zu schützen. Sollte sich die Corona-Lage stark verschlechtern, würde ich sie auch im normalen Alltag wieder nutzen. Aber momentan sehe ich dafür keinen Anlass.
Thomas Leipold (34), Kitzingen: Trotz vierfacher Impfung trage ich oft Maske

Ich bin viermal gegen Corona geimpft. Nach der zweiten Impfung hatte ich eine schwere Corona-Infektion. Auch wenn ich jetzt wahrscheinlich einen relativ guten Schutz habe, setze ich in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo viele Leute um mich herum sind, meistens eine Maske auf. Damit möchte ich mich selbst und andere schützen. Sollte sich die Gesamtlage stark verschlechtern, werde ich auf jeden Fall wieder Maske tragen.
Gabriele Dappert (61), Kitzingen: Gewisse Vorsicht ja, aber die Maske ist im Moment unnötig

Ich arbeite im Verkauf und habe mit vielen Kunden Kontakt. Ich bin viermal geimpft, hatte eine Infektion und werde demnächst das fünfte Mal gegen Corona geimpft. Eine gewisse Vorsicht und Hygiene ja – aber eine Maske halte ich momentan für nicht notwendig.