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VOLKACH: Die rotstiftresistente Kaserne

VOLKACH

Die rotstiftresistente Kaserne

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    Einsatz am mächtigen Objekt: Die Soldaten des Instandsetzungsbataillons in der Mainfrankenkaserne in Volkach beim Reparieren eines Bergepanzers.
    Einsatz am mächtigen Objekt: Die Soldaten des Instandsetzungsbataillons in der Mainfrankenkaserne in Volkach beim Reparieren eines Bergepanzers. Foto: Foto: Harald Meyer

    Wenn der Rotstift in der Bundeswehr wütete, war in den vergangenen Jahren die Mainfranken-Kaserne in Volkach nicht unter den Opfern. Bleibt das Glück der rund 1700 Mann starken Truppe hold, dürften die für den Herbst angekündigten Standortschließungen die Mainschleife aussparen. Dafür will der Stadtrat mit einer Unterschriftensammlung kämpfen – beim Tag der offenen Türe am 23. Juli, an dem das 25-jährige Bestehen des Standorts gefeiert wird.

    Sie ist das jüngste „Kind“ der Bundeswehr: Seit 1986 schaut die Mainfranken-Kaserne von einem kleinen Hügel auf Volkach hinab. 1700 Soldaten dienen in der Kaserne. Deren Aufgaben sind handfest: Das Instandsetzungsbataillon 466 kümmert sich darum, dass vor allem das rollende Material in Schuss ist. Und die Kameraden vom Logistikbataillon 467 – gut 1000 Mann – sind für Transport, Nachschub und Instandsetzung zuständig.

    Die Truppe wird vor Ort fit gemacht für den Ernstfall – und der führt einige der Soldaten seit Jahren in Krisengebiete. Derzeit sind laut Presseoffizier Uwe Kirfel 52 Soldaten im Auslandseinsatz. Schwerpunkt ist das umkämpfte Afghanistan. 40 Mann versehen hier ihren Dienst, davon 37 im Lager Masar-el-Sharif. Weitere neun sind im Kosovo stationiert, drei Soldaten sind für die EU-Operation Atalanta in einem Schiffsverband unterwegs, der am Horn von Afrika zur Piratenabwehr eingesetzt ist.

    Mit zur Kasernen-„Familie“ in Volkach gehören auch 80 zivile Mitarbeiter. Sie sind unter anderem in Dienststellen des Kreiswehrersatzamts, des Berufsförderungsdiensts oder des Objektmanagements tätig.

    Der Standort blickt am 23. Juli beim Tag der offenen Tür auf 25 Jahre zurück, die zuletzt nicht immer sorgenfrei waren. So geriet die Mainfranken-Kaserne 2005 ins Kielwasser des Umbaus der Bundeswehr. Dabei endete eine Tradition. Die seit Beginn hier stationierten schweren Pioniere müssen weichen: Ende Februar 2006 wird das Bataillon 12 aufgelöst. Als Ausgleich rückt ein Bataillon Logistiker aus Veitshöchheim nach. Aus 1560 Mann werden gut 1700, die in Volkach Dienst tun.

    Ein Wackelkandidat ist der Standort erneut 2008. Allerdings gibt hoher Besuch mit dem damaligen Wirtschaftsminister Michael Glos Entwarnung. Und ein Versprechen: Die Platznöte in der Kaserne, wo sich – damals – 1750 Soldaten und 75 zivile Kollegen drängeln, sollen laut Glos baulich gelöst werden.

    Teile der Neubauarbeiten in der Kaserne sind abgehakt. Der Rest lag wegen der drohenden Standortschließungen in der Ära von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg erst auf Eis, um dann doch im Januar 2011 in die Gänge zu kommen. Die Investitionen in Zeiten des drohenden Verschlankens der Bundeswehr wecken zwar viel Zuversicht auf Erhalt der Mainfranken-Kaserne, geben dem Volkacher Stadtrat aber nicht die letzte Sicherheit. Das Gremium wird deshalb, mit Bürgermeister Peter Kornell an der Spitze, Unterschriften sammeln.

    Dabei geht es nicht nur um das eng verzahnte Verhältnis zwischen Volkachern, Soldaten und ihren Angehörigen. Schließlich ist die Truppe ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor. Laut Bundeswehr hat der Standort rund 50 Millionen Euro pro Jahr an Umsatz – der zum großen Teil in der Region bleibt.

    Tag der offenen Türe in der Mainfranken-Kaserne Volkach

    Zeit: Der Tag der offenen Türe in der Volkacher Mainfranken-Kaserne am Samstag, 23. Juli, beginnt um 9.30 Uhr. Geplantes Ende: 22.30 Uhr.

    Anlass: 25 Jahre Standort Volkach und das 50-jährige Bestehen des Instandsetzungsbataillons 466.

    Programm: Nach einem ökumenischen Feldgottesdienst um 10 Uhr eröffnet der Standortälteste, Oberstleutnant Hans-Jörg Krauß, das Fest. Die Gäste erwartet eine dynamische und eine statische Waffenschau, bei der auch historische Waffen zu sehen sind, die Station „Leben im Felde/Einsatz“, Simulatorschießen und die Möglichkeit, einen Lkw zu fahren. Um 14.30 Uhr gibt das Luftwaffenmusikkorps 2 aus Karlsruhe ein Platzkonzert. Am Abend unterhalten „Let's Dance“. Auch für die kleinen Gäste werden den ganzen Tag über Unterhaltungs- und Spielmöglichkeiten angeboten. Um das leibliche Wohl der Besucher sorgen sich der Heimbetrieb sowie die Mainfranken-Casinogesellschaft.

    Parken: Parkplätze stehen laut Pressetext innerhalb sowie in unmittelbarer Umgebung der Kaserne ausreichend zur Verfügung.

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