Merks Thema "Sicher entscheiden unter Druck." Merks Motto "Das Leben findet heute statt." Und so hieß es im Winzerhof der Genossenschaft pünktlich "Kick off". Nach dem "Aufwärmtraining" mit Manager Joachim Goll stand Markus Merks "Anpfiff" auf dem Programm. Keine Frage, dass das Publikum begeistert applaudierte und zur Autogrammstunde in der Warteschleife stand.
Im Stadion 40 000 brüllende Fans - und doch ist er allein. Er muss entscheiden, sofort und richtig. "Jetzt nur nicht den Kopf in den Sand stecken. Denn die Wahrheit liegt auf dem Platz". Sein Vortrag sei ein Transfer aus seinen exponierten Entscheidungswelten, informierte Merk. Es werde immer wieder deutlich, dass sich auch Nicht-Fußballbegeisterte dafür interessierten, was es bedeute, unter Druck in einer Live-Situation entscheiden zu müssen, egal ob in einem Fußballstadion oder im privaten Bereich. Viele seien dann erstaunt, inwieweit man das dann doch in die eigenen Entscheidungswelten übertragen könne.
Merk, der ohne Manuskript sprach, unterlegte seine Ausführungen mit lebendigen Bildern, nicht nur aus der Fußballwelt, und versuchte, seinen Lebensstil aus Doppelpässen heraus darzustellen. Wie er sagte, habe ihn das zauberhafte Ambiente von "Divino" veranlasst, die Entscheidungswelt mit der Rebe zu visualisieren. So wolle er Entscheidungs-Leitbilder regional bezogen auf das Brauchtum des Weins in den Vortrag integrieren. Es sei nicht 90 Prozent die Entscheidungswelt des Schiedsrichters Markus Merk. Aber zehn Prozent spielten in unserer gegensätzlichen Entscheidungswelt auch eine Rolle, meinte er schmunzelnd.
Dr. Markus Merk, Jahrgang 1962, ist mit 242 Partien Rekordschiedsrichter der Bundesliga. Seit 1992 ist er FIFA-Schiedsrichter, zwei Mal wurde er zum Weltschiedsrichter des Jahres gewählt. Markus Merk, der in seiner Jugend zehn Jahre lang Ministrant war, wohnt in Otterbach bei Kaiserslautern, ist verheiratet und hat einen Sohn. Sein Heimatverein ist der 1. FC Kaiserslautern. Merk ist Zahnmediziner, seine Promotion erfolgte 1990. Anfang 2005 verkaufte er seine Zahnarztpraxis in Kaiserslautern und ist seitdem Veranstalter von (Motivations-)Seminaren in ganz Deutschland. In Freizeit und Urlaub betätigt er sich seit 1991 ehrenamtlich in Indien. 1999 mündete sein Engagement in ein umfassendes Hilfsprojekt in und um die Stadt Sogospatty (Südindien), das er mit der Gründung des Vereins "Indienhilfe Kaiserslautern" ins Leben gerufen hat und mit dem er die Errichtung und Betreuung von Schulen, Waisenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen betreibt. Um sich körperlich fit zu halten, macht er nebenher auch Triathlon.