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Dettelbach: Frauen und Brustkrebs: Eine Gruppe in Dettelbach trifft Vorsorge und zeigt Herz für Patientinnen

Dettelbach

Frauen und Brustkrebs: Eine Gruppe in Dettelbach trifft Vorsorge und zeigt Herz für Patientinnen

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    Die Mitglieder des Frauenbundes Dettelbach haben sich im Brustkrebsmonat Oktober getroffen, um das 1000. Herzkissen fertigzustellen.
    Die Mitglieder des Frauenbundes Dettelbach haben sich im Brustkrebsmonat Oktober getroffen, um das 1000. Herzkissen fertigzustellen. Foto: Viktoria Krzyszczyk

    Wenn sich der Frauenbund in Dettelbach vierteljährlich zur Herzkissenproduktion trifft, beschreiben die drei Worte Kaffeeduft, Kuchengedeck und Kissenberge die Atmosphäre im Pfarrheim am besten. Die Frauen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) Dettelbach sitzen gemeinsam an einem großen Tisch, essen Kuchen, trinken Cappuccino mit einem Schuss Amaretto und befüllen Herzkissen.

    "Die Kissen werden hier gefüllt und zusammengenäht. Ich nähe die Hülle zu Hause", erklärt Marianne Schilling. In der Mitte des Tisches türmen sich die fertigen Herzkissen auf einem kunterbunten Haufen. Nebenher schnattern die Frauen fröhlich vor sich hin und genießen den gemeinsamen Nachmittag im wohlig warmen Pfarrheim. "Das Gesellige", sagt Elisabeth Rost, "ist uns immer ganz wichtig."

    Der Oktober ist Brustkrebsmonat

    Diesen Monat treffen sich die Frauen aus zwei besonderen Gründen. Zum einen ist der Oktober Brustkrebsmonat, zum anderen wird an diesem Tag das 1000. Herzkissen fertiggestellt. Die Vorsitzende Elisabeth Rost hat diesmal drei weitere Frauen zum Nachmittag im Pfarrheim eingeladen: die Breast Care Nurses, zu Deutsch Pflegeexpertinnen für Brusterkrankungen, Romy Liebers, Astrid Englert und ihre pensionierte Vorgängerin Johanna Schlereth vom Brustzentrum des Uniklinikums Würzburg. Sie bekommen regelmäßig Herzkissen vom Frauenbund geliefert.

    Jedes einzelne Herzkissen ist ein Unikat und wird mit einem Lesezeichen der Herzkissenaktion versehen.
    Jedes einzelne Herzkissen ist ein Unikat und wird mit einem Lesezeichen der Herzkissenaktion versehen. Foto: Viktoria Krzyszczyk

    Gemeinsam sitzen die Gäste mit den Mitgliedern des Frauenbundes an einem Tisch und unterhalten sich. Die drei Frauen haben an ihrem Oberteil eine rosa Schleife befestigt: das offizielle Zeichen für Brustkrebs. "Das Thema Brustkrebs muss in der Gesellschaft präsenter werden und mehr Raum bekommen, weil es Frauen in jedem Alter trifft", sagt Astrid Englert.

    "Viele Vereine nähen die Herzkissen, aber ich glaube wir sind schon mit Abstand einer der fleißigsten."

    Elisabeth Rost, Vorsitzende des Frauenbunds Dettelbach

    Im Januar 2018 hat der KDFB-Landesverband Bayern die Herzkissenaktion ins Leben gerufen. Seit Februar 2022 beteiligt sich der Frauenbund Dettelbach an der Aktion. "Viele Vereine nähen die Herzkissen, aber ich glaube wir sind schon mit Abstand einer der fleißigsten", sagt Elisabeth Rost mit einem herzlichen Lachen.

    Marianne Schilling näht leidenschaftlich gerne Herzkissen für die Herzkissenaktion und ist regelmäßig berührt von dem positiven Feedback.
    Marianne Schilling näht leidenschaftlich gerne Herzkissen für die Herzkissenaktion und ist regelmäßig berührt von dem positiven Feedback. Foto: Viktoria Krzyszczyk

    Aber wozu sind die Kissen? Die Herzkissen helfen laut dem Frauenbund Bayern bei Narbenschmerzen und Spannungen nach Brustoperationen. Außerdem dienen sie als Seelentröster in dieser emotional belastenden Lebensphase. "Der Gedanke hinter der Aktion ist: von Frauen für Frauen. Du bist nicht allein mit der Diagnose. Es gibt ganz viele Frauen, die an dich denken. Das tröstet eine Frau, egal wie alt sie ist", erklärt Johanna Schlereth.

    Patientinnen dürfen sich ein Herzkissen aussuchen

    Nachdem der Behandlungsweg von Brustkrebspatientinnen festgelegt ist, kommen sie zum Beratungsgespräch zu den Breast Care Nurses in die Uniklinik. "Im Rahmen des Gesprächs dürfen sie sich ein Herzkissen aussuchen", sagt Astrid Englert.

    Das 1000. Herzkissen überreicht Elisabeth Rost (rechts), Vorsitzende des Dettelbacher Frauenbunds, an die Breast Care Nurses des Uniklinikums Würzburg.
    Das 1000. Herzkissen überreicht Elisabeth Rost (rechts), Vorsitzende des Dettelbacher Frauenbunds, an die Breast Care Nurses des Uniklinikums Würzburg. Foto: Viktoria Krzyszczyk

    Die Pflegeexpertinnen nehmen eine wichtige Rolle für die Patientinnen ein. "Die Frauen haben kontinuierlich einen Ansprechpartner. Bei uns wissen sie, dass sie sich jederzeit melden können. Das wird dankbar angenommen", erklärt Romy Liebers.

    Gemeinsames Ziel: den Frauen Trost schenken

    Die Frauen der Uniklinik und die Mitglieder des Frauenbundes haben ein gemeinsames Ziel: Frauen mit der Diagnose Brustkrebs Trost schenken. Diese Unterstützung sorgt manchmal auch für rührende Momente, wie Marianne Schilling erzählt. "Letztes Jahr kam eine Frau auf dem Weihnachtsmarkt in Dettelbach zu mir an den Stand." Sie habe sich ein Herzkissen aus dem Korb genommen und gesagt: "Dieses Kissen habe ich bekommen." Schilling erinnert sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht und glasigen Augen: "Sie hat sich damals bei ihrer Erkrankung so über das Herzkissen gefreut. Uns beiden sind die Tränen gekommen."

    Spenden in Form von Baumwollstoffen sind dem Frauenbund übrigens immer willkommen. Denn sicher ist, dass es nicht bei 1000 Herzkissen bleiben wird.

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