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LANDKREIS KITZINGEN: Ein Kreis, der für die gute Sache steht

LANDKREIS KITZINGEN

Ein Kreis, der für die gute Sache steht

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    Unter diesem Zeichen engagieren sich Frauen für andere.
    Unter diesem Zeichen engagieren sich Frauen für andere. Foto: Foto: Inner Weehl

    Der Name führt ein bisschen in die Irre. Inner Wheel. Das innere Rad, der innere Kreis. So, als wollten die Damen, die sich dort engagieren, mit anderen nichts zu tun haben. Tatsächlich aber ist gerade der Einsatz für andere eines der Hauptziele der rund 100 000 Frauen, die sich weltweit in 103 Ländern engagieren. Einer der 3896 Clubs ist der Inner Wheel Club Steigerwald, dem vor allem Frauen aus dem Landkreis Kitzingen angehören und der sich in Iphofen trifft.

    Eigentlich haben sie es einer Britin zu verdanken, dass Catrin Marquart und Dr. Ingeborg Posch zusammen am Tisch in einem Kitzinger Café sitzen. Mrs. Margarette Golding heißt die Dame. Sie gründete am 10. Januar 1924 in Manchester den ersten Inner Wheel Club der Welt. Der „Tag der Guten Tat“ wird dieses Datum seither genannt. Es war die Geburtsstunde einer Organisation, die Freundschaft pflegt, soziales Engagement betreibt und sich für die internationale Verständigung stark macht. Sie lebt bis heute weiter, weil Frauen wie Marquart und Posch sowie die 43 anderen Mitglieder des IWC Steigerwald mit unterschiedlichen Aktionen Gutes tun.

    Spenden für Kitzinger Schulen

    Die Rappelkiste in Kitzingen, die beiden Grundschulen in Kitzingen, eine Familie mit Mehrlingen, die Laufer Mühle, ein Brunnenbau-Projekt in Nairobi, die JVA Ebrach – das sind einige der Empfänger der Spenden von Inner Wheel, die Clubkorrespondentin Ingeborg Posch aufzählt. So trägt der Club beispielsweise einen Teil zur Finanzierung des FSJ-lers an der St. Hedwigschule bei. Kinder mit Behinderungen werden individuell unterstützt, Patenschaften für Kinder auf den Philippinen übernommen, Gymnastikunterricht in einem Seniorenheim erteilt.

    „Wir versuchen auf unterschiedliche Wege, Geld aufzubringen“, sagt Präsidentin Catrin Marquart. Zum Beispiel, indem die Frauen selbst basteln und handarbeiten und die Dinge dann bei einem Basar verkaufen. Oder beim Kitzinger Weihnachtsmarkt, wo sie mit einem Stand vertreten sein werden: Am 13. und 14. Dezember verkaufen sie zusammen mit den Rotariern am Kirchplatz Schupfnudeln mit Kraut – und sammeln in diesem Zusammenhang natürlich auch Spenden. Immer wieder verzichten Mitglieder auf Geschenke zu runden Geburtstagen und wünschen sich stattdessen lieber Geld für die gute Sache. Erst vor wenigen Wochen konnte die Gründungspräsidentin des Clubs, Rosemarie Hempel, anlässlich ihres 80. Geburtstages 2500 Euro an Schwester Christel Link für die Missionsarbeit in Bogota/Kolumbien übergeben.

    Wen und welche Einrichtungen Inner Wheel finanziell unterstützt, bleibt in vielen Fällen im Verborgenen. Weil die Empfänger nicht öffentlich auftreten wollen. Und weil es nicht die Sache der Damen ist, sich groß zur Schau zu stellen. „Als Gutmenschen aufzutreten ist nicht unsere Welt“, so Catrin Marquart. Sie sagt aber auch, dass es sich gut anfühlt, wenn man etwas bewirken kann: „Ich freue mich über jede Spende, wie ob es ein Geschenk für mich selbst wäre.“

    Sich sozial zu engagieren, das war für beide Frauen keine Frage, als sie vor Jahren für den Inner Wheel–Kreis vorgeschlagen wurden. Einfach beitreten kann man nämlich nicht. Es gibt zwei Voraussetzungen: Der Mann oder der Vater muss bei Rotary sein und man muss von anderen Mitgliedern vorgeschlagen werden.

    Marquart und Posch ist es wichtig, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, was sie selbst genossen haben. Bildung und Chancengleichheit für alle Menschen sind für sie von großer Bedeutung. „Deshalb unterstützen wir viele Einrichtungen, die mit Kindern zu tun haben.“

    „Bildung ändert einfach alles“, ist auch Catrin Marquart sicher. Sie ist seit dem 1. Juli 2014 Präsidentin des IWC Steigerwald – und wie es der Zufall will, ist ihr Mann Hartmut gleichzeitig Präsident des örtlichen Rotary-Clubs. Genau ein Jahr wird Catrin Marquart dieses Amt behalten, ihre Nachfolgerin muss sie sich selbst aussuchen. Die Präsidentin gestaltet das Jahr, erstellt das Veranstaltungsprogramm, sucht soziale Projekte aus, die unterstützt werden. Und sie leitet das monatliche Treffen in Iphofen. Dort tauscht man sich aus, überlegt sich Aktionen, informiert sich bei Vorträgen der Spendenempfänger über deren Bedürfnisse. „Der Kontakt zu den Spendenempfängern ist wichtig“, sagt Catrin Marquart. Die Leitung der Rappelkiste war schon da, Familien haben über ihre Probleme berichtet.

    Dass bei den Aktivitäten von Inner Wheel Clubs immer wieder auch der Rotary-Club genannt wird, liegt an der Entstehung der Bewegung: Weil ihre Männer im Ersten Weltkrieg waren, führten die Frauen der Rotarier deren sozialen Aktivitäten fort. Die Gründung einer der größten internationalen Frauenvereinigungen war die Folge. Und das Logo zeigt es noch heute: Der kleinere blaue Kreis mit den gelben Zacken steht im Inneren des größeren gezackten Kreises der Rotarier. Inner Wheel eben.

    Inner Wheel Club

    In der Welt: 1924 wurde der erste Inner Wheel Club in Manchester gegründet. Heute gibt es weltweit3896 Clubs mit 103 000 Mitgliedern in 169 Distrikten in 103 Ländern auf allen Erdteilen.

    In Deutschland: In Lübeck wurde 1968 der erste deutsche Club gegründet. Heute gibt es 226 Clubs in sieben Distrikten mit zirka 8500 Mitgliedern.

    Im Landkreis: Der Inner Wheel Club Steigerwald wurde am 21. Januar 1997 gegründet. Charterfeier war am 15. November 1997. Die Mitglieder kommen aus den Landkreisen Kitzingen, Schweinfurt, Neustadt-Aisch/Bad Windsheim, Bamberg und Erlangen-Höchstadt.

    Derzeit gehören 45 Frauen dem Club Steigerwald an. Ihre Präsidentin ist Catrin Marquart.

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