„Was lange währt, wird endlich gut.“ Oft wird diese Redensart bei längeren Projekten strapaziert, beim Kinderkrippenanbau im Kindergarten Wirbelwind in Westheim spricht Leiterin Sandra Schwarz genau diese Worte – und hier trifft es auch zu. Es hat lange gedauert und es ist gut geworden, sehr gut sogar. Am 19. Dezember 2013 hatte die Gemeinde die Krippenerweiterung mit 14 Plätzen bei der Regierung von Mittelfranken beantragt. Ende März des folgenden Jahres kam der Bescheid für den vorzeitigen Beginn des Projekts. Im August 2014 erteilte die Gemeinde dann den Auftrag für die Rohbauarbeiten.
Sonnenschutz fehlt noch
Die zogen sich aber hin. Im November 2015 konnte dann der Kindergarten aus dem Biebelrieder Rathaus wieder nach Westheim umziehen. Aber es gab laut Sandra Schwarz da noch einiges zu tun. Aktuell fehlt zum Beispiel noch der Sonnenschutz für die Kleinkindgruppe.
Extra kleine Toilette für kleine Klogänger
Etwa 35 Quadratmeter groß ist der Raum für die Kinderkrippe. Wie jede Gruppe hat auch sie eine eigene Küchenzeile. Dazu kommt der Sanitärraum mit einer extra kleinen Toilette und ganz niedrigen Waschbecken mit leicht erreichbaren Wasserhähnen für die kleinen Hände. Und natürlich gibt es einen Schlafraum für die „Zwerge“, in dem etliche Reisebettchen aneinandergereiht stehen.
Für die Krippe gibt es ein eigenes Außengelände mit altersgerechten Spielgeräten. Da der Krippenbau einen großen Teil des früheren Spielgeländes der Kinder verschlungen hat, war natürlich Bedarf für mehr da. Sonst wäre das Freigelände ein Schlauch geworden. Wie schon Bürgermeister Roland Hoh im Gemeinderat gesagt hatte, ist auch Sandra Schwarz dem Nachbarn sehr dankbar, dass er einen Teil seines Grundstücks für den Kinderspielplatz an die Gemeinde verpachtet hat.

618 433 Euro haben Neubau und Einrichtung gekostet. Abzüglich der Förderung von 379 900 Euro verbleiben 238 533 Euro bei der Gemeinde. Mehrkosten hatte es bei den Rohbauarbeiten (plus 12 000 Euro), Ausstattung (5000 Euro) und der Gestaltung der Außenanlage (66 000 Euro) gegeben. Der Kindergarten hat sich beständig entwickelt. 1959 wurde das Haus laut Bürgermeister gebaut und als Grundschule bis 1980 genutzt. 1982 tummelten sich dann 28 Kinder im neuen Kindergarten. Als Sandra Schwarz dort anfing zu arbeiten, war man zu viert. Heute sind es je vier Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen. Vielleicht kommt bald noch eine neunte benötigte Kraft hinzu. Im nächsten Kindergartenjahr gibt es auf jeden Fall eine Vorpraktikantin.
Warteliste bereits vorhanden
Die Einrichtung hat eine Betriebserlaubnis für 57 Kinder, davon 22 in der Krippe. Aktuell besuchen 55 Kinder die Einrichtung, acht davon sind Migrantenkinder. 37 Kinder kommen aus Biebelried, 13 aus Kaltensondheim und zwei aus Westheim. Zwei Gastkinder kommen aus Eibelstadt, eines aus Würzburg. Für das Kindergartenjahr 2017/2018 gibt es bereits eine Warteliste.
Übergangslösung denkbar
Mit Blick auf die neuen Baugebiete in Biebelried und Kaltensondheim meint Schwarz, dass dann eine Übergangslösung in der Kindergartenturnhalle gefunden werden könnte. Die Betonung liegt dabei auf „Übergang“, denn der Kindergarten soll ein Ort sein, an dem sich die Kleinen wohlfühlen und entwickeln können. Und wenn tatsächlich größerer Raumbedarf besteht, „dann werden wir im Gemeinderat darüber nachdenken“, sagt Roland Hoh.
Seinen Anbau präsentiert der Kindergarten am Sonntag, 9. Juli, mit einem Tag der offenen Tür. Einlass ist ab 13.30 Uhr. Die offizielle Eröffnungsfeier mit Segnung beginnt um 14 Uhr, ab 15 Uhr gibt es eine Verköstigung und die Räume können besichtigt werden.