(sim) Shakespeares Sommernachtstraum auf modern – das haben die Schulspielgruppe 2 und der Grundkurs „Dramatisches Gestalten“ am Gymnasium Marktbreit unter der Leitung von Roland Kofer in diesem Schuljahr auf die Bühne gebracht.
Alles dreht sich in dieser märchenhaften Komödie um die Liebe, die von vielen Seiten beleuchtet wird. Handlungsort ist das ehrwürdige Athen. In einer vornehm-heiteren Palast- und Gartenlandschaft bereiten sich der Herzog von Athen (Eduard Müller) und die Amazonenkönigin Hippolyta (Christina Plaswig) auf ihre Hochzeit vor. Um diese Hochzeit ranken sich alle Liebesgeschichten und Gefühlsverwirrungen, die auf vielfältige Weise die Facetten dessen, was Liebe ist und bewirken kann, ausloten.
Kobold Puck sorgt für Verwirrung
Die Liebesverwirrung wird in Shakespeares Sommernachtstraum noch durch das Element des Märchenhaften potenziert. Denn die zweite Handlungsebene des Stücks ist das Reich des Elfenkönigs Oberon (Florian Frank) und seiner Gattin Titania (Teresa Ebert). Auch hier herrscht Unstimmigkeit in der Liebe, wenn auch auf banalerer Ebene als in der Menschenwelt: Oberon und Titania streiten um einen Knaben, den jeder auf seine Weise erziehen will.
Da kommt der Kobold Puck (Daniel Augustin) ins Spiel, Adjutant und Hofnarr Oberons. Er soll Titania bestrafen und demütigen. Und Puck erfüllt seine Aufgabe auf seine Weise. Leichtfüßig treibt er seinen Schabernack mit Menschen und Elfen – natürlich wieder in Liebesdingen.
Verwirrt irren die verzauberten Menschen und Elfen durch ihre Welt, wieder blind, wieder Flügel, nur dieses Mal in anderer Konstellation. Als Spitze des Narrenspiels liebt die Feenkönigin einen in einen Esel verwandelten Handwerker und lobt todernst die Vorzüge, die es bietet, in ein solches Tier verliebt zu sein.
Nun, es ist eine Komödie, sie geht gut aus. Am Schluss rückt Puck, der Kobold, die Welt mit einem Augenzwinkern wieder zurecht: Jeder liebt wieder den, den er lieben soll, harmonisch begeht man die Hochzeit des Herzogspaares und amüsiert sich bei einem Theaterstück einer Handwerkergruppe aus Athen.
Witzig-frische Interpretation
Wie die Schule mitteilt, habe sich die Spielgruppe der märchenhaften Liebeskomödie mit großem Engagement angenommen. Das Komische und das Verzweifelte der Situation, in der sich die Liebenden befinden, und die Doppelbödigkeit, die daraus resultiert, seien von den jungen Schauspielern gut umgesetzt worden. Mit ihrer witzig-frischen Interpretation gaben sie dem Stück neue und interessante Akzente.
Dies sei außerdem durch die Tanzeinlagen, für deren Choreographie Iris Ruppert verantwortlich war, geschehen. So präsentierten die Handwerker bei ihrem ersten Auftritt in zünftigen Holzfällerhemden mit Elvistolle eine Halbstarken-Rock'n'Roll-Performance auf Bierkästen. Überzeugend auch der Tanz, mit dem die Elfen das Publikum in ihre Welt einführten: Nebel, Stroboskop und Technomusik verdeutlichten das zauberhaft Fremde und Geheimnisvolle dieser Märchenwelt.
Weitere Darsteller waren Maiken Tappe, Felix Buckhardt, Ben Pamperrien, Lisa Engel, Moritz Wegner, Tobias Veh und Philipp Müller.