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KITZINGEN: Erinnerung an die Erfolgsgeschichte

KITZINGEN

Erinnerung an die Erfolgsgeschichte

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    Ledigliche eine Handweiche aus der Zeit der königlich-bayerischen Staatseisenbahn unterhalb des BayWa-Lagerhauses am Mainkai blieb erhalten. Sie stammt mit einiger Wahrscheinlichkeit aus der Zeit um 1890, als die Mainländebahn konzipiert wurde. Am Montag erhielt die Weiche Gesellschaft von einem Denkmal das an jene Zeiten erinnern soll, als Hafenbahn und Mainländebahn einen erheblichen Anteil am Florieren der Wirtschaft in Kitzingen hatte.

    Denkmal vorgestellt

    Im Beisein von Oberbürgermeister Siegfried Müller, Tourismus-Referentin Jutta Wallrapp, Stadtrat Franz Böhm, Torismuschef Walter Vierrether samt Hoheiten wurde das Denkmal der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei waren mit Oskar Schmidmeier und Bernhard Sattes auch die beiden Lokführer, die als Letzte die Strecke befuhren. Entworfen und gebaut wurde das Denkmal von den Mitarbeitern des Stadtbauhofes um Georg Günther, in Zusammenarbeit mit den Eisenbahnfreunden. Das Baumaterial stammt aus dem Fundus des Bauhofes, die verwendeten Schienen wurden gegen eine Spende von der Mainschleifenbahn überlassen.

    Dank an Eisenbahnfreunde

    Der Oberbürgermeister dankte den Eisenbahnfreunden, die sich rechtzeitig für den Erhalt der alten Weiche stark gemacht hatten und bei den Mitarbeitern des Bauhofes für die hervorragende technische Umsetzung und die guten Ideen bei der Planung.

    Oberbürgermeister Müller erinnerte an die etwa 100-jährige Geschichte der Bahn, die für die Stadt von herausragender Bedeutung gewesen sei und seit 1892 sogar bis zur Alten Mainbrücke reichte. Nutzer waren damals unter anderem der Kohlenhandel, Sand- und Kiesbaggereien, die Firma Fetzer oder das ehemalige Kohlensäurewerk. Über lange Zeit wurden auf den Geleisen hohe Umschlagzahlen erreicht.

    Ein enormes Frachtaufkommen herrschte um 1950, als die US-Armee Militärgüter aus dem gesamten süddeutschen Raum auf der Schiene nach Kitzingen brachte und auf Schiffe zur Weiterfahrt nach Rotterdam und USA verlud. Damals erreichte das Schienennetz eine Ausdehnung von über acht Kilometern. Der Rangierbetrieb, damals noch mit Dampflokomotiven, erfolgte rund um die Uhr. Insgesamt wurden weit über 100 000 Tonnen Kriegsgüter umgeschlagen. Die zusätzlich verlegten Gleisanlagen wurden anschließend wieder abgebaut.

    Auch beim Bau der Kitzinger Staustufe ab dem Jahr 1956 sei der Großteil des Baumaterials auf der Schiene geliefert und auf der extra verlängerten Mainländebahn bis zur Baustelle gebracht worden, berichtete der OB.

    Gleise abgebaut

    Ein erster Rückbau erfolgte im Zuge der Umgestaltung des Mainkais. Die Gleisanlagen endeten danach südlich der Konrad-Adenauer-Brücke. Nur noch sieben Betriebe waren angeschlossen. Eine umfangreiche Gleiserneuerung erfolgte noch im Jahr 1986 als die Südbrücke gebaut wurde. Sie brachte aber nicht den erhofften Aufschwung für die Bahn.

    Der Rückbau begann 1995, 2005 endete die vertragliche Zusammenarbeit von Stadt und Bahn AG. 2007 wurden die letzten Geleise abgebaut.

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