Diese Wanderung führte uns wieder einmal in die nächste Umgebung, nach Oberscheinfeld und Erlabronn und damit nach Mittelfranken.
Am Treffpunkt in Castell hatten sich 11 Wanderer eingefunden um gemeinsam zum Ausgangspunkt nach Erlabronn zu fahren. Von hier nahmen wir den Wanderweg (WW) S2 der uns in nördliche Richtung leicht bergauf führte. Nach kurzer Zeit trafen wir auf den Wanderweg "Roter Flieger" und in der Folge auf den WW O3. Der führte auf schönen Wegen zur Burgruine Scharfeneck. Von hier bot sich ein herrlicher Ausblick auf Oberscheinfeld und die Umgebung. Bei diesem Ausblick kann man verstehen, weshalb die früheren Landesherren an diesem Ort ihre Burg bauten. Der Abstieg nach Oberscheinfeld war kurz. Im Gasthaus Schwarzer Adler hatten wir für die Rast reserviert.
Der Rückweg führte uns entlang des Flüsschens Scheine über Ziegelmühle nach Herpersdorf. Am Dorfrand bogen wir auf einem nicht ausgezeichneten Weg nach Osten ab und trafen dann auf den WW S2, der uns zurück nach Erlabronn führte
Man ist immer wieder erstaunt, wieviel Geschichte sich in so kleinen Orten verbirgt. Hier ein kurzer Abriss. Erlabronn ist wahrscheinlich keltischen Ursprungs un besteht seit etwa dem Jahr 806. Urkundlich erwähnt wurde es allerdings erst 1050 in einer Schrift des Benediktinerinnenkloster Kitzingen, dem es bis 1805 zugehörig war. Bis zum 30-jährigen Krieg waren die Ritter von Wenkheim die Lehensherren. Sie errichteten das alte Schloss. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort zerstört und lag ganz öd. Der Gutshof wurde nach einem Brand im Jahr 1801 wieder aufgebaut, 1935 aber abgetragen und im Stil des Historismus neu erbaut. Der Runde Fachwerkturm gibt diesem Gutshof ein schlossähnliches Gepräge.
In Erlabronn hat sich die Landflucht des letzten Jahrhunderts am stärksten bemerkbar gemacht. Von 266 Einwohnern im Jahr 1867 schrumpfte die Zahl auf heute etwa 75.
Das Wetter hat sehr gut mitgespielt, für Februar war es mit sonnigen 14°C erstaunlich mild und schon frühlingshaft. Die Strecke war mit insgesamt 11 km und moderaten Steigungen leicht zu bewältigen
Von: Horst Hoffmann (Wanderwart, Steigerwaldklub Castell)
