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WESTHEIM: Feldbefreier zelten bei Repperndorf

WESTHEIM

Feldbefreier zelten bei Repperndorf

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    (mey) Ein Riesenspektakel könnte das gentechnikfreie Wochenende vom 26. bis 29. Juni in Kitzingen und Westheim werden. Alleine für den Höhepunkt – die Erstürmung der Gen-Mais-Äcker am 29. Juni in Westheim – hätten sich bereits über 550 freiwillige Feldbefreier gemeldet, teilt die Initiative „Gendreck-weg“ jetzt in einem Presseschreiben mit. Die Ökoaktivisten wollen an diesem Tag genmanipulierte Pflanzen herausreißen und durch tausend Bantam-Mais-Schößlinge ersetzen.

    Der Bantam-Mais, der in der Dorfgemeinschaft Tennental (Baden-Württemberg) seinem Einsatz entgegenwächst, ist laut Pressetext die „Symbolpflanze“ des Widerstands gegen die grüne Gentechnik. Die für Westheim bestimmten Pflänzchen sollen schon bei der Trecker-Demo „trek for nature“ dabei sein, die am 25. Juni in Straßburg startet und dann Richtung Kitzingen rollt.

    Kitzingen, genauer gesagt Repperndorf, ist die Anlaufstelle für alle, die nicht nur Genmais-Pflanzen „befreien“ wollen. Die Initiative „Gendreck-weg“ veranstaltet ab 26. Juni am Bolzplatz in der Westheimer Straße ein „farbenfrohes Fest“, für das dem Pressetext zufolge die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Die Logistikgruppe bemühe sich um Kompost-Klos und ein Zirkuszelt, die Kulturgruppe sei mitten in den Absprachen mit den beteiligten Künstlern.

    Akt der Notwehr

    Beschäftigt mit dem Projekt der Ökoaktivisten sind auch das Landratsamt und die Stadt Kitzingen. In der kommenden Woche werde bei einem „Kooperationsgespräch“ mit der Initiative abgesprochen, wie das gentechnikfreie Wochenende organisatorisch und sicherheitstechnisch ablaufen soll, so Georg Schwarz vom Ordnungsamt. Laut seiner Informationen werden zum Camp zwischen 50 und 400 Menschen erwartet.

    Die Feldbefreier, die ihr Vorgehen als „Akt der Notwehr“ sehen, wollen mit ihren Aktionen die Ausbreitung der grünen Gentechnik verhindern. Einen großen Anteil genau daran hat das Aktionsbündnis gentechnikfreier Landkreis (verschiedene Ökoorganisationen und fünf Parteien), das sich die Reduzierung der gemeldeten Genmais-Flächen im Landkreis von einst 122 auf inzwischen neun Hektar auf seine Fahnen schreiben darf.

    Das Aktionsbündnis verfolgt zwar dasselbe Ziel wie die Feldbefreier, distanziert sich aber deutlich von deren Methoden: „Wir werden daher als Aktionsbündnis die geplante Feldbefreiung nicht unterstützen, nicht daran teilnehmen und auch nicht andere zur Teilnahme aufrufen“, hieß es zuletzt in einer Pressemitteilung.

    Aus dem Lager des Aktionsbündnisses gibt es trotzdem klare Sympathie-Signale für die Gruppe „Gendreck-weg“. So befürwortet der Ortsverband Marktbreit der Grünen (der Kreisverband ist Mitglied im Aktionsbündnis) die Feldbefreiung als „Form des bürgerlichen Ungehorsams“ und des Widerstands gegen den „Vormarsch der Gentechnik“. Die Aktion sei zudem „in keiner Weise schädlich für das Gesamtziel eines gentechnikfreien Landkreises Kitzingen“, so der Ortsverband.

    Informationen über die Initiative Gendreck-weg gibt's im Internet unter: www.gendreck-weg.de

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