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Markt Herrnsheim: Streuobstweg Herrnsheim: Wo Äpfel mit Birnen verglichen werden

Markt Herrnsheim

Streuobstweg Herrnsheim: Wo Äpfel mit Birnen verglichen werden

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    Die großen Inforäder am Markt Herrensheimer Streuobstweg laden an einigen Stationen zum Raten und Entdecken ein.
    Die großen Inforäder am Markt Herrensheimer Streuobstweg laden an einigen Stationen zum Raten und Entdecken ein. Foto: Regina Sterk

    Warum nicht mal einen Ausflug nach Markt Herrnsheim machen? Der Streuobst-Erlebnisweg dort verspricht Interessantes und Lehrreiches rund um das Thema Obst, verpackt in spielerische Stationen. Also Rucksack packen und los geht’s. In Herrnsheim angekommen ist der Weg schnell zu finden – den metergroßen Apfel am Ortseingang kann man kaum verfehlen. Und schon der Parkplatz bietet einiges: Obstbäume mit unterschiedlichen Apfel-, Birnen- oder Kirschsorten stehen hier, alle feinsäuberlich beschriftet und erklärt. Für die fünfjährige Klara wird das Schilderlesen schnell langweilig – "Das sind ja schon wieder Äpfel!" – also bestaunen wir die Saftpresse. Alle zwei Jahre findet hier Ende September das Streuobstfest statt. Für die Zeit dazwischen dokumentieren Fotos, wie aus den Äpfeln leckerer frischer Saft wird.

    Mit dem Fernrohr können Besucher weit über die Landschaft blicken – vorausgesetzt sie sind groß genug dafür.
    Mit dem Fernrohr können Besucher weit über die Landschaft blicken – vorausgesetzt sie sind groß genug dafür. Foto: Regina Sterk

    Der Weg führt dann weiter über den einzigen etwas holprigen Feldweg der Strecke. Hinweisschilder zeigen, wo es lang geht. Überall stehen Obstbäume, sie alle genau in den Blick zu nehmen würde allein einen Tag dauern. Dazwischen Blühstreifen, in denen es summt und brummt. Nach Überquerung der Hauptstraße, die einsehbar und wenig befahren ist, steht neben einem riesigen alten Nussbaum ein Fernrohr. Ein Blick in die weite Landschaft lohnt sich. Allerdings ist Klara trotz Plattform ein wenig zu klein dafür und schaut ganz ohne Fernrohr, wie weit sie gucken kann.

    Die Tierstimmen machen auch Mama und Papa Spaß

    Vorbei an einem Maisfeld geht es dann zum technischen Höhepunkt des Weges: An einem Ecoboard können die Besucher auf Knopfdruck Tierstimmen hören. Zwar haben die bunten Bilder im Sonnenlicht schon ein wenig Farbe gelassen und es dauert einen Moment bis klar ist, wie das Teil in Gang gesetzt wird, aber dann gibt es kein Halten mehr. Da zirpen Grillen, singen Vögel und quaken Frösche, dass es eine wahre Freude ist. Die Aufnahmen sind echt, keine künstlich erzeugten Geräusche, das macht auch Mama und Papa Spaß.

    Technischer Höhepunkt des Weges ist das Ecoboard. Zahlreiche Tierstimmen gibt es hier im Original zu hören.
    Technischer Höhepunkt des Weges ist das Ecoboard. Zahlreiche Tierstimmen gibt es hier im Original zu hören. Foto: Regina Sterk

    Kurz danach wartet wieder ein Aussichtsturm. Diesmal ohne Fernrohr, aber er eignet sich hervorragend als Piratenschiff oder Eisschloss, je nach Phantasie. Es dauert ein wenig, Klara zum Weitergehen zu überreden. Dann geht es einen schmalen Pfad hinunter und wieder über die Hauptstraße. Hier hindern Absperrungen allzu übermütige kleine Forscher daran, direkt über die Straße zu rennen. Auf der anderen Straßenseite findet sich der "Aktionsplatz Geschichte". Zahlreiche alte Obstsorten sind hier zu finden, eine wurde sogar extra für die Pflanzung nachveredelt. Der Platz ist eher was für Mama und Papa, Klara verkündet an dieser Stelle, dass sie jetzt genug Apfelbäume gesehen hat. Vermutlich hat sie das Schlüsselwort "Spielplatz am Ende" einmal zu oft gehört…

    Motivation für den Endspurt: der Spielplatz

    Der Weg führt weiter am Bach entlang. Laut Prospekt können die Kinder hier vom Ufer aus das Leben im Wasser beobachten. Leider war der Bach beim Testlauf ziemlich zugewachsen, sodass hier wenig zu sehen war. Dafür weideten auf der anderen Seite des Weges Pferde, ein Stück weiter pickten Hühner – der Bach war also sofort uninteressant. Am Ende teilt sich der Weg: Ein Abstecher zum Bienenstand ist möglich, den Klara mit Blick auf den Spielplatz aber auslassen wollte. Also geht es zur letzten Station, wo noch einmal alle Sinne geschärft werden: Ein Duftkasten verheißt Lavendel und Pfefferminz. Unter einem Baum laden Sitze aus Baumstümpfen und ein wetterfestes Märchenbuch zum Träumen ein. Und ein Info-Glücksrad verrät, was man aus Äpfeln alles machen kann.

    Der große Apfel am Ortseingang zeigt sofort worum es in Markt Herrnsheim vor allem geht.
    Der große Apfel am Ortseingang zeigt sofort worum es in Markt Herrnsheim vor allem geht. Foto: Regina Sterk

    Und dann sind es noch ein paar Schritte bis zum großen Spielplatz. Toben und Picknick beschließen den Nachmittag. Der kurze Rückweg zum Auto führt durch den Ort, wer mag, kann in der Marktschänke noch einen Schlusshock einlegen (nur Freitagabend und sonntags geöffnet).

    Das Fazit von Klara fällt eindeutig aus. "Es hat mir alles gefallen, am besten das mit den Tierstimmen!" Der Weg ist interaktiv und informativ angelegt und bietet so einen Mehrwert für alle Altersgruppen. In ein bis zwei Stunden kann man gut alles Station in Ruhe betrachten – je nachdem wie geduldig die kleinen Wanderer sind. Für einen Ausflug Sonntagnachmittag eine absolute Empfehlung, nicht nur im Sommer. Denn die Natur sieht ja zu jeder Jahreszeit anders aus.

    Der Streuobst Erlebnisweg in Markt HerrnsheimStart/Parken: Am Ortseingang Richtung Willanzheim
    Streckenlänge: Ca. 2 Kilometer mit insgesamt sechs Stationen plus Spielplatz
    Alter: Etwa ab drei Jahren, zu entdecken gibt es was für alle Altersstufen. Für Schulklassen und Gruppen werden Führungen angeboten. Die Wege sind alle mit Kinderwagen befahrbar. An einigen Stationen gibt es Bänke für eine Rast.
    Einkehr: Die Marktschänke in Herrnsheim ist sonntags ab 16 Uhr geöffnet, ansonsten Gastronomie in den umliegenden Orten. Der Weg lädt aber auch dazu ein, sich einfach einen großen Picknickkorb mitzunehmen.
    Toiletten: Keine
    Sonstiges: Der Spielplatz im Ort sollte mit eingeplant werden. Außerdem Sonnenschutz mitnehmen, der Weg ist nur teilweise beschattet.Quelle: res

    Sommer zu Hause? Für mehr Abwechslung sorgt eine Serie von Artikeln, in der Wanderwege für Kinder im Kitzinger Land vorgestellt werden.

    Teil 1: Gräfenneuseser Trimm-dich-Pfad: Fitness mit den Schmetterlingen
    Teil 2: Wolfsee: Wo kleine Forscher den Urwald entdecken
    Teil 3: Laufen, Lärmen und Lauern auf dem Mainbernheimer Bärlesweg
    Teil 4: Garantiert nicht langweilig: Auf Schatzsuche mit der QuitteTeil 5: Warum Wandern im Mittelwald gar nicht doof ist 

    Es summt und brummt in den Blühwiesen entlang des Weges. Alleine hier könnte man schon stundenlang zusehen.
    Es summt und brummt in den Blühwiesen entlang des Weges. Alleine hier könnte man schon stundenlang zusehen. Foto: Regina Sterk
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