Die Finanzierungsmöglichkeiten für den Abwasserkanal via Großlangheim zur Kitzinger Kläranlage wurden in der Wiesenbronner Ratssitzung am Dienstagabend von Antje Rupp, Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim, vorgestellt. Bei der Abstimmung votierten neun Ratsmitglieder dafür, den Zulaufkanal mittels Beitrag zu finanzieren, drei waren dagegen. Die Kämmerin hatte im Vorfeld auf die wichtigsten Regularien der Abwasserbeseitigung und auf die verschiedenen Möglichkeiten zu deren Finanzierung aufmerksam gemacht. So ergebe sich zum Beispiel eine höhere finanzielle Belastung, wenn die Kosten für einen Abwasserkanal langfristig mittels Gebühren abgegolten würden.
Für eine relativ schnelle Refinanzierung werde von manchen Gemeinden eine Kombination von Beitrag und Gebühren verwendet, lautete eine weitere Information. Zum Beitragsverfahren wies sie darauf hin, dass die dafür notwendigen Grundstücks- und Geschossflächen durch das Büro Schulte/Röder schon ermittelt wurden. Die Gesamtkosten für den Kanal nach Kitzingen sind 4.454.327 Euro angesetzt und abzüglich der Rücklagen von gut einer Million Euro und der zu erwartenden staatlichen Zuschüsse stehen nun 2.427.407 Euro zur Umlegung an.
Abwasserkanäle im Dorf müssen auch noch saniert werden
Das würde bei 1,52 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche und 9,09 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche für ein durchschnittliches Einfamilienwohnhaus einen Beitrag von 3.791 Euro ergeben, während sich bei der Aufteilung von 80 Prozent für den Beitrag und 20 Prozent für Gebühren ein Mehraufwand ergeben würde, ebenso bei einer Aufteilung von 60 Prozent für Beitrag und 40 Prozent für Gebühren. Die Kämmerin hob in der Diskussion zu den verschiedenen Modellen hervor, dass Pflichtaufgaben grundsätzlich Vorrang haben und die Entscheidung im Falle eines Kredits beim Landratsamt liege. Bürgermeister Volkhard Warmdt, der deswegen nachgefragt hatte, machte darauf aufmerksam, dass auch noch Abwasserkanäle im Dorf saniert werden müssen, "da wissen wir noch nicht, was auf uns zukommt". Zur Sprache kam auch, dass sich eventuell notwendige Investitionen in der Kitzinger Kläranlage auch auf die Wiesenbronner Finanzsituation auswirken werden. Zustimmung im Rat fand der Vorschlag der Kämmerin, die Möglichkeit zu offerieren, den fälligen Beitrag in 40/40/20-Raten zu zahlen. Dieser Vorschlag floss auch bei der Abstimmung zur Kanalfinanzierung ein.
Einstimmig befürwortet wurde der gemeindliche Zuschuss für einen Schrank zum Preis von etwa 1.600 Euro im Feuerwehrgerätehaus für die Vereinsarbeit, da der Versammlungsraum auch vom Gesangverein und von der Jagdhornbläsergruppe genutzt wird, die ebenfalls einen Obulus für den Schrank geben, wie Gemeinderat und Feuerwehrkommandant Jan von Wietersheim erklärte. Die Gemeinde wird einen Beitrag bis zu 400 Euro auf Vorschlag des Bürgermeisters leisten.