Kennen sie Emil den Koch, Ameisen-Michl, Kirby Kobold, Peter Trom, Tom Palme oder Rodscha aus Kambodscha? Nein? Dann haben Sie keine Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter. Die sechs Herren mit den seltsamen Namen nennen sich „die Weißwürschtl“ und wären nicht komplett ohne ihren „Chef“ Andreas Donauer, besser bekann als „Donikkl“.
„Donikkl und die Weißwürschtl“, gegründet vor zehn Jahren, sind die bei Kindern bekannteste und beliebteste Band Deutschlands und bei Kindergartenkindern und solchen im Grundschulalter so angesagt wie Pommes mit Mayo, Pizza, Spaghetti oder wie Justin Bieber bei Teenies. Viele Erwachsene kennen den größten Hit der Band, ohne zu wissen, dass es sich dabei um ein Kinderlied handelt. Gemeint ist der Fliegersong „So a schöner Tag“, von dem es inzwischen 50 Coverversionen gibt, der 2008 zum Wiesn-Hit avancierte und als Ohrwurm im Repertoire fast keiner Band fehlt.
Am Sonntag brachten „Donikkl und die Weißwürschtl“ den Platz vor der Freudentraubenbühne auf der kleinen Gartenschau Natur in Kitzingen zum Rocken. Rund 800 Kinder und Erwachsene waren da, um die „Rolling-Stones für Kinder“ wie sie eine Münchner Zeitung einmal nannte, live zu erleben. Für die ganz kleinen Fans, viele erkennbar an Donikkl-Fanclub-T-Shirts mit Aufschriften wie „Kleines Monster“, „Rockstar“ oder „Wir gehen ab“ war eigens ein Bereich vor der Bühne abgegrenzt worden, damit die Kurzen freien Blick auf ihre Lieblinge hatten.
Das war auch notwendig, denn schon nach den ersten Akkorden zeigte sich, dass nicht nur die Kleinen bei Stücken wie „Wir gehen ab“, dem „Cowboy-Song“, dem Tanzlied „Aram sam sam“, bei „Manchmal bin ich laut“ oder dem Song „So stark wie ein Tiger“ ziemlich aus dem Häuschen geraten. Auch Vatis und Muttis entdeckten plötzlich das Kind in sich, machten begeistert mit, was Donikkl auf der Bühne gerade ansagte. Hüpfen, Singen und Tanzen, Arme hoch und Arme runter – Donikkl und die Weißwürschtl sind keine Band zum Zurücklehnen und Zuhören, sondern zum Mitmachen. Zweimal eine dreiviertel Stunde des „Mitmachkonzerts“ ersetzen locker zwei Stunden Schulsport.
Dass die Kinderkultband auch bei Erwachsenen punktet, liegt nicht an den Texten, die den Anspruch haben, bei Kindern das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen zu stärken, sondern eher am Sound, den Donikkl damit verknüpft. Eingängig rhythmischer Reggae, Poprock oder Latin-Sound gehen nicht nur in die Ohren, sondern auch in die Beine und werden zum Donikkl typischen „Family-Pop“.
Das Konzert am Sonntag war ein Erfolg, wird als ein Höhepunkt in die Geschichte der Gartenschau eingehen und hat gezeigt, dass NiK mehr ist als eine „Blümchenolympiade“ für Menschen im Rentenalter, sondern dass die Macher auch ein Herz für Kinder haben.