Das Frida-von-Soden-Haus in Kitzingen ist (fast) Geschichte: Der Abriss des traditionsreichen Hauses in der Kanzler-Stürtzel-Straße, das vom Diakonischen Werk Schweinfurt als Seniorenwohnheim betrieben wurde und 109 Pflegeplätze hatte, geht in den Endspurt. Ein Umbau wäre der Diakonie zu teuer gekommen, weshalb man sich andernorts für einen Neubau entschieden hatte.
Nach dem Umzug der Bewohner begann der Abriss - und für das Areal des Frida-von-Soden-Hauses fand sich schnell ein neuer Eigentümer: Die Blindeninstitutsstiftung aus Würzburg sorgt dafür, dass der soziale Nutzen der Immobilie erhalten bleibt. Der Verkauf war auf Vermittlung der Stadtverwaltung zustande gekommen.
Bedarfsplanung steht
Thomas Heckner, Leiter des Blindeninstitut Würzburg, betont auf Anfrage, dass seine Einrichtung "in den nächsten Jahren noch weiter wachsen" werde. Das ergebe sich aus einer Bedarfsplanung, die in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Unterfranken erstellt wurde. Da bekannt sei, wie viele junge Menschen mit Behinderung in der Region leben und wann diese erwachsen werden, lasse sich der Bedarf an einem entsprechenden Wohnraum mit den dazu gehörenden Angeboten der Förderung und der Tagesstruktur leicht ausrechnen.
In Kitzingen werde man deshalb, so Heckner, in den kommenden Jahren zwei Vorhaben realisieren. Der erste Neubau hätte bereits im vergangenen Jahr beginnen sollen. In der Armin-Knab-Straße ist geplant, auf dem ehemaligen BayWa-Gelände ein Wohnheim für 24 Menschen mit Behinderung und eine dazu gehörende Förderstätte für insgesamt 32 Personen zu errichten. Hier stünden allerdings die notwendigen Fördermittel noch aus. Dies sei auch dringend notwendig, da 22 von den 24 Menschen, die dort einziehen sollen, schon heute - mehr oder weiger provisorisch - in Einrichtungen des Blindeninstitutes leben.
Plätze bald belegt
Man rechne, sagt Heckner weiter, jährlich mit einem Zuwachs von acht Bewohnern. Damit stehe auch fest, dass für den geplanten Neubau in der Kanzler-Stürtzel-Straße die Plätze bald belegt seien. Auch dort gehe es um Wohnraum für 24 Menschen sowie um eine angegliederte Förderstätte.
Und so sieht der weitere Fahrplan aus: Mit der Stadt habe man sich darauf verständigt, im Laufe dieses Jahres eine grobe Überplanung des Geländes vorzulegen, um die baurechtlichen Fragestellungen prüfen zu können. Sobald wie möglich soll mit dem Bezirk und der Regierung mit der konkreten Planung des Vorhabens begonnen werden. Auf der Grundlage erster Architektenentwürfe geht es dann um die Frage der Ausgestaltung der Gebäude und der entstehenden genehmigungsfähigen Kosten, zu deren anteiliger Übernahme dann ein Antrag gestellt werden kann.
Mitunter dauern solche Genehmigungen bis zu fünf Jahre. Das Blindeninstitut hofft allerdings, dass es in diesem Fall schneller geht, da die bedürftigen Menschen bereits da sind, ehe der erste Spatenstich überhaupt getan ist.