Der Antrag der Fernwasserversorgung Franken (FWF), für Pumpversuche in den Gewinnungsgebieten Sulzfeld und Marktsteft, hatte zuletzt zu Befürchtungen und Diskussionen in den beiden Ratsgremien geführt. Jetzt stand FWF-Werksleiter Hermann Löhner in der Sulzfelder Ratssitzung Rede und Antwort.
Ullrich Luckert verstand das Vorhaben grundsätzlich nicht, dass in Sulzfeld noch mehr Trinkwasser gefördert werden soll, denn Unterfranken sei ein niederschlagsarmes Gebiet. Luckert nahm die Haltung ein, dass die FWF nur aus wirtschaftlichen Interessen mehr hiesiges Wasser fördern wolle, statt weiterhin Lech-Donau-Wasser beizumischen. Diese Vermutung wies Hermann Löhner scharf zurück, denn erstens sei der Vorrang regionaler Wassergewinnung gesetzlich verankert und zweitens sei der FWF das Bezugsrecht von Lech-Donau-Wasser vom Lieferanten gekündigt worden. Dass schon seit geraumer Zeit das Mischungsverhältnis mehr zu Sulzfelder und Marktstefter verändert wurde, liege auch daran, dass es die FWF-Verantwortlichen in Zusammenarbeit mit den Landwirten und Winzern erreicht hätten, dass das hiesige Wasser einen weit niedrigeren Nitratgehalt aufweise als in der Vergangenheit.
Weitere Themen im Rat waren:
Um der steigenden Nachfrage nach der Betreuung von Schulkindern am Nachmittag Rechnung zu tragen, will die Gemeinde eine offene Ganztangsschule an der örtlichen Grundschule, einer Außenstelle der Kitzinger St. Hedwig-Schule, einrichten. Das Ratsgremium entschied sich jetzt für eine Containerlösung, die einzig die zeitliche Brisanz lösen kann, soll doch das Angebot für die Schüler und ihre Eltern schon kommendes Schuljahr gegeben sein.
Bürgermeister Gerhard Schenkel erläuterte Größenvorgaben und die Nutzung der einzelnen Container-Module, von denen zwölf bis 14 erforderlich werden. Eine passende und erst eineinhalb Jahre alte Anlage dieser Container-Module mit insgesamt 350 Quadratmetern biete eine Schlüsselfelder Firma für 450 000 Euro an. Die gleiche Firma hat auch neuwertige Container mit dem Bedarfsvolumen der Sulzfelder, aber das dazugehörige Angebot steht noch aus. Weit günstiger kämen die zwölf Bürocontainer plus einen Sanitärcontainer, die eine Würzburger Firma für 136 832 Euro anbietet. Die Räte wollen die Container jetzt erst bei den Anbietern anschauen, bevor sie die endgültige Entscheidung treffen.
In einem fachlichen Monotoring-Verfahren ist ein starker Schwammspinner-Befall im Gemeindewald festgestellt worden und Experten haben eine Bekämpfungsaktion empfohlen. Die Gemeinde beantragt jetzt beim Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten jetzt die Bekämpfungsmaßnahme gegen den Schwammspinnerbefall.
Die Ratsrunde beriet über die Modalitäten der Besetzung der gemeinsamen Sitzungen des Kulturausschusses der Gemeinde und des ehrenamtlichen Tourismusausschusses und legte den ersten Sitzungstermin für den Ausschuss vor.
Am Lehrergärtchen oberhalb des Lehrerwohnhauses ist eine Sanierungsmaßnahmen für eine Stützmauer notwendig. Deswegen sollen auch zwei Bäume gefällt werden, deren Wurzelwerk auf die Stützmauern drücken.
Der Gemeinderat stimmte einem Kooperationsvertrag mit dem Energieversorger N-ergie zur Errichtung einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu. Der Vereinbarung zufolge, beteiligt sich die Gemeinde am laufenden Betrieb der Ladesäule, die Investition und Mehrkosten trägt die N-ergie.