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Rödelsee: Gästehaus am Schwanberg: Landeskirche soll zwei Millionen Euro für Sanierung beisteuern

Rödelsee

Gästehaus am Schwanberg: Landeskirche soll zwei Millionen Euro für Sanierung beisteuern

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    Die Kirche der Communität Casteller Ring (CCR) auf dem Schwanberg.
    Die Kirche der Communität Casteller Ring (CCR) auf dem Schwanberg. Foto: Communität Casteller Ring

    Gerade läuft die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Kirche Bayern (ELKB) in Geiselwind. Wie schon auf der Herbstsynode beschäftigten sich die Synodalen wieder mit den Tagungs- und Übernachtungshäusern und damit auch mit dem Schwanberg. Da das Geistliche Zentrum verschiedene Baumaßnahmen plant, zum Beispiel den dringend notwendigen Umbau von Küche und Speisesaal, wird eine finanzielle Unterstützung von der Landeskirche benötigt. Von zwei Millionen Euro ist die Rede – um diese Summe sollen die Projektmittel für den Schwanberg erhöht werden.

    Für die Gleichbehandlung von Tagungs- und Übernachtungshäusern sind Kriterien erstellt worden, ein Gutachten dazu ist in Arbeit. Gleichzeitig geht es um eine Neubewertung des Schwanbergs. Über diese Punkte informierten die Oberkirchenräte Patrick de La Lanne und Michael Martin am Dienstagabend die Synodalen, die sich nun in den Ausschüssen mit der Sache beschäftigen.

    Für den Schwanberg soll es ein Leitbild geben

    Seit der Herbstsynode sind verschiedene Prozesse in Gang gekommen. Neben den Kriterien sind dies die Entwicklung einer Spiritualitätskonzeption der Kirche und eine Leitbildentwicklung auf dem Schwanberg. Spiritualität sei im PuK-Prozess (Profil und Konzentration) der Landeskirche ein wichtiges Thema, erläuterte Michael Martin. Spätestens nach Fertigstellung der Konzeption zu Spiritualität sei es möglich, den Beitrag des Schwanbergs zur Umsetzung der genannten PuK-Ziele im Bereich Spiritualität gänzlich zu beschreiben.

    Mit einem Zukunftskonzept hat sich laut Priorin Schwester Ursula Buske die Communität schon länger intensiv befasst. Man sei kein evangelisches Gästehaus auf der grünen Wiese. "Es geht um eine gelebte Spiritualität, dazu brauchen wir Gästehäuser", erläutert sie.

    Die Communität Casteller Ring und das Geistliche Zentrum auf dem Schwanberg kommen unter dem Dach des Evangelischen Klosters Schwanberg zusammen.
    Die Communität Casteller Ring und das Geistliche Zentrum auf dem Schwanberg kommen unter dem Dach des Evangelischen Klosters Schwanberg zusammen. Foto: Martin Blaufelder

    Nach der Herbstsynode hat nun ein intensiver Leitbildprozess begonnen, begleitet unter anderem von der Synodalen Barbara Becker und Kirchenrätin Andrea Heußner. Das bemerkenswerte und sehr gute Ergebnis sei, dass CCR und das Geistliche Zentrum nun unter dem einen Dach des Evangelischen Klosters Schwanberg zusammenkommen. Nach einem langjährigen Nebeneinander sei das eine neue Verhältnisbestimmung und nicht weniger als ein Paradigmenwechsel, berichtete Martin. Die Communität selbst sei der Kern des Klosters, das Geistliche Zentrum habe als Betriebsgesellschaft unterstützende Funktion, und ein Schwanbergrat leite künftig das Kloster gemeinsam. Einen solchen gebe es schon, sagte die Priorin. Jetzt müsse darüber nachgedacht werden, wie er künftig aussehen solle.

    Die Kirche braucht den Schwanberg als "einzigartigen Ort"

    Die Schwestern der Communität hielten ihren Glauben und ihre Beziehungen zu Gott durch ihre spezifische Lebensform in besonderer Tiefe lebendig. Was sie dabei erführen, teilten sie mit ihren Gästen, erläuterte Martin. Es entstehe ein besonderer Erfahrungs- und Schutzraum. "Dieses Alleinstellungsmerkmal unterscheidet den Schwanberg grundlegend von anderen Tagungs- und Übernachtungshäusern", so Martin. "Der Schwanberg ist also ein wichtiger Ort für Menschen, die ihren Glauben in einem klösterlichen Umfeld vertiefen möchten und auf dem Schwanberg etwas finden, was sie andernorts vergeblich suchen." Es gehe deshalb um einen einzigartigen Ort, den die Kirche dringend brauche, wenn insbesondere Spiritualität mehr Raum einnehmen soll.

    Aus diesem Grund begleitet Barbara Becker den Schwanberg auch weiter. Drei Workshops habe sie mitgestaltet, der nächste steht an. Sie wirbt dafür, dass Klöster im Vergleich zu Tagungshäusern gesondert betrachtet werden. Beim Schwanberg spricht sie von einem tragfähigen Konzept.

    Martin prognostizierte, dass die CCR auch in den nächsten gut 20 Jahren in der Lage sein werde, lebendiger Kern des Evangelischen Klosters Schwanberg zu sein – selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass niemand mehr eintreten sollte.

    Doch der Schwanberg müsse mit heutigen Ansprüchen mithalten, um attraktiv zu bleiben. Finanzielle Unterstützung benötigt der Schwanberg für den ersten Bauabschnitt – die Zentralküche und die Erweiterung um einen zentralen Speisesaal. Für weitere Förderungen oder Gelder sei es notwendig, dass sich "auch unsere Kirche mit zwei Millionen Euro engagiert". Andernfalls drohe ein schleichendes Aus für diesen besonderen Ort.

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