Die Schlossstraße in Rüdenhausen wurde durch die Dorferneuerung umgestaltet: Mitten in der Gemeinde, unweit des Schlosses gelegen, wurde der dortige Bachlauf sichtbar gemacht, über die geschaffenen Stufen sollen künftig Kinder eine Spielstätte am Wasser haben. In der schmalen Straße entlang des Baches im Ortskern fahren aber auch Autos. In seiner Sitzung legte der Gemeinderat nun fest, ob und wenn ja, wie schnell diese künftig dort fahren dürfen.
Drei Möglichkeiten zeigte Bürgermeister Gerhard Ackermann zunächst auf. Den etwa 80 Meter langen Bereich von der Kreuzung aus komplett für den Verkehr sperren, eine Einbahnstraße mit Halteverbot einrichten, oder eine Spielstraße einschließlich Halteverbot schaffen, stand zur Debatte. Ratsmitglied Stefan Spangler korrigierte, dass hier die Anordnung "verkehrsberuhigter Bereich", anstatt Spielstraße gemeint sei. Dieser Vorschlag bekam schließlich mit fünf zu vier Stimmen die Mehrheit.
In der Erläuterung von Bürgermeister Ackermann zum verkehrsberuhigten Bereich heißt es unter anderem, dass dort Fußgängerinnen, Fußgänger und Fahrzeuge gleichberechtigt sind. Motorisierte Fahrzeuge und Fahrräder müssten allerdings besondere Rücksicht auf Fußgängerinnen und Fußgänger nehmen und dürfen maximal Schrittgeschwindigkeit fahren. Parken ist nur auf speziell ausgewiesenen Flächen möglich, die Rechts-vor-Links-Regelung zur Ortsdurchfahrt hin gelte nicht.
Rücklagen von rund 1,4 Millionen Euro
Außerdem beschäftigte sich das Gremium mit dem Investitionsprogramm der Kommune für den diesjährigen Haushaltsplan. Trotz einiger Investitionen werde der Markt Rüdenhausen keine Kredite benötigen, weil man über Rücklagen von rund 1,4 Millionen Euro verfüge, hieß es von der Kämmerei der VG.
Das neue Baugebiet Koppen dürfte der größte Posten im Etat sein. Für die Ausweisung der Flächen im Osten Rüdenhausens sind 2,9 Millionen Euro berücksichtigt, wobei auch Einnahmen von 1,6 Millionen Euro kalkuliert sind. Bei den Ansätzen habe man sich an vergleichbaren Baugebieten orientiert, hieß es. Ins Industriegebiet Nord sollen 900.000 Euro fließen, gegenüber stehen Einnahmen von insgesamt 2,6 Millionen Euro aus Herstellungsbeiträgen und Grundstücksverkäufen.
Auch beim Punkt Kindergarten denkt die Gemeinde voraus und stellt bereits heuer 50.000 Euro für die Planung eines neuen Horts ins Zahlenwerk. Für die folgenden Jahre rechnet man hier mit Kosten von 3,5 Millionen Euro. Dazu sind weitere Ausgaben angedacht, wie für den Häckselplatz (35.000 Euro), ein Fahrzeug für den Bauhof (70.000 Euro), Renovierung Rathaus (20.000 Euro), um nur einige zu nennen. Der Gemeinderat hatte zum Investitionsprogramm keine Einwände.
Parksituation in Rüdenhausen
Ratsmitglied Alexander Bergmann sprach beim Punkt Verschiedenes das Thema Verkehrsüberwachung und Parken in Rüdenhausen an. Im Ort werde nach wie vor "kreuz und quer geparkt", monierte er. Bürgermeister Ackermann wies darauf hin, dass die Gemeinde bereits letztes Jahr ein Parkraumkonzept erstellen lassen wollte.
Auf die Ausschreibung habe sich jedoch kein Fachbüro gemeldet, man könnte nun einen erneuten Versuch starten. Karl-Heiz Rebitzer monierte, dass viele Grundbesitzer auf öffentlichem Gelände parkten, obwohl sie einen Hof und Platz auf ihrem Grundstück hätten.