Pater Plazidus Berger wird 85
Pater Plazidus Berger von der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach vollendet am Mittwoch sein 85. Lebensjahr. Der Jubilar ist am 8. August 1933 in Würzburg geboren, seine Heimat ist Ebrach. Dort wohnten seine Eltern am Marktplatz, gegenüber der ehemaligen Zisterzienser-Abtei Ebrach. Vielleicht hat der tägliche Blick auf das ehemalige Kloster mitgewirkt, dass Pater Plazidus dann selbst in ein Kloster eingetreten ist. Ein zusätzlicher Punkt für einen Klostereintritt war auch die Tatsache, dass ein Onkel von ihm, nämlich Pater Bernardin Berger schon Mönch in Münsterschwarzach und lange Zeit Hausgeistlicher der Oberzeller Schwestern im Marienheim in Kirchschönbach war. Und so lag es nahe, dass Egon Berger, wie er mit dem Taufnamen hieß, nach Münsterschwarzach in die Schule kam. Aber das konnte erst 1945 geschehen, da das Kloster Münsterschwarzach und somit auch die Klosterschulen von 1941 bis 1945 durch die Gestapo geschlossen waren. Deshalb musste Berger von 1943 bis 1945 erst ein Gymnasium in Bamberg besuchen, ehe er 1945 nach Münsterschwarzach wechseln konnte. 1952 machte er dort das Abitur und trat danach in die Abtei Münsterschwarzach ein. Die zeitliche Profess war 1953 und durch die Feierliche Profess am 23. September 1956 schloss er sich der Abtei auf Lebenszeit an. Von 1953 bis 1955 studierte Berger Philosophie in St. Ottilien und von 1955 bis 1959 Theologie in Rom. 1959 bis 1963 absolvierte ein Spezialstudium am Liturgischen Institut der Theologischen Fakultät in Trier. Dort promovierte er zum Doktor der Theologie im Fachbereich Liturgiewissenschaften. Bischof Josef Stangl von Würzburg weihte ihn am 6. Juli 1958 zum Priester. Nach langer Studienzeit und Priesterweihe konnte Pater Plazidus gleich in die Praxis einsteigen. 1963 und 1964 vertrat er als Pfarrverweser den erkrankten Pfarrer von Stadtschwarzach, Pater Ludolf Mayer. Nebenbei war er Redakteur im Vier-Türme-Verlag für den Münsterschwarzacher Bildkalender und die Klosterzeitschriften. 1965 bekam sein Leben einen ganz neuen Verlauf. Er wurde am 25. Juli 1965 als Missionar in das Münsterschwarzacher Missionsgebiet Waegwan in Südkorea gesandt. Dort wirkte er über 20 Jahre in verschiedenen Aufgaben, als Pfarrer von Waegwan, als Professor an verschiedenen Universitäten, als Direktor eines Exerzitienhauses und zeitweise als Militärgeistlicher bei der US-Armee in Südkorea. 1986 kehrte Berger nach Europa zurück. Er wurde für andere Aufgaben in der Heimat benötigt. So war er der Sekretär der Benediktiner-Kongregation von St. Ottilien und deren Vertreter an der römischen Kurie in Rom, anschließend Sekretär von Abtprimas Notker Wolf in Rom. Ab 2004 war Pater Plazidus Hausgeistlicher bei den Benediktinerinnen in Kirchschletten bei Bamberg. 2017 kehrte er in die Abtei Münsterschwarzach zurück. Aber Pater Plazidus denkt noch nicht an den Ruhestand. Er ist weiterhin in der Abtei und in den umliegenden Gemeinden seelsorgerlich tätig.