Der Gemeinderat Schwarzach folgt dem Trend nach Tiny-Häusern mit Flachdächern - zumindest im Einzelfall. In seiner Sitzung am Dienstag im Langhaus genehmigte das Gremium zwei Tiny-Häuser auf einem unbebauten Grundstück im Stephansberger Weg in Stadtschwarzach. Mit der Befürwortung des Bauantrags wird eine Lücke in der aktuellen Wohnbebauung geschlossen.
"Beide Gebäude sind mobil und autark. Es ist ein Präzedenzfall", sagte Bürgermeister Volker Schmitt. Beide Gebäude würden sich in das Ortsbild nahtlos einfügen. "Wir wollen ja Wohnraum schaffen. Es spricht nichts gegen die Tiny-Häuser", betonte das Gemeindeoberhaupt.
"Das spricht gegen unsere Bauvorschriften", entgegnete Maria Fieber. Sie könne dem Bauvorhaben nicht zustimmen. Ralf Henninger wandte sich dagegen, dass beide Häuser vermietet oder als Ferienhäuser genutzt werden könnten, da sie nicht ordnungsgemäß erschlossen sind. Lukas Bremer fragte sich, wie man mit ähnlich gelagerten Fällen in Neubausiedlungen umgehen soll. "Das ist ein Einzelfall", erklärte Schmitt und betonte, dass er in einem Neubaugebiet wohl gegen ein solches Vorhaben wäre. "Wenn wir hier eine Genehmigung aussprechen, werden wir uns andernorts schwertun, ähnliche Anträge abzulehnen", meinte Hartmut Ratz. Er befürchtet eine "Abwasserentsorgung wie auf einem Campingplatz". Peter Kuhn sprach für das Vorhaben. "Unmittelbar daneben sind ja auch Garagen mit Flachdächern", so Kuhn. "Ich sehe auch kein Problem", sagte Stefan Schielke.
Johanna Sendner schlug vor, den Antrag zurückzustellen, um weitere Informationen zur künftigen Nutzung zu erlangen. "Für mich gibt es da noch zu viele Wenn und Aber", forderte Georg Ruhsert ebenfalls eine Vertagung - erfolglos. Mehrheitlich (Abstimmungsergebnis 8:6) befürwortete das Gremium den Bau der beiden Tiny-Häuser und erteilte Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Südlich der Kirche".
Nein zu Freischankfläche
Einstimmig abgelehnt wurde der Antrag der Gastwirtschaft "by Francesco" im ehemaligen Landgasthof Schwab, auf dem Gehweg und den Parkflächen vor dem Gasthaus in der Bamberger Straße von Mittwoch bis Sonntag eine Außenbestuhlung zu betreiben. Peter Kuhn war strikt dagegen: "Die Genehmigung für Schwab war Corona geschuldet, weil drinnen keine Bewirtung möglich war ." Thomas Weckert meinte: "Die Parksituation ist eh schon eine Katstrophe." Bürgermeister Schmitt könnte damit leben: "Die Gäste suchen Platz im Freien." Ein Kompromissvorschlag, die Außenbestuhlung nur an Wochenenden zuzulassen, wurde mehrheitlich abgelehnt.
Ja zu Grundwasserentnahme
Keine Einwendungen gab es gegen den Antrag der Raritätengärtnerei Schwarzach, zur Bewässerung Grundwasser zu entnehmen. Konsequente Überwachung soll gewährleisten, dass die Gärtnerei nicht mehr als 5000 Kubikmeter pro Jahr fördert. Weitere Auflage: Private Nachbarbrunnen dürfen substanziell nicht beeinträchtigt werden.
Bürgermeister Schmitt gab zudem das Rechnungsergebnis für 2022 bekannt: Gesamthaushalt 18 Millionen Euro, Verwaltungshaushalt elf Millionen Euro, Vermögenshaushalt sieben Millionen Euro. Zuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt 2,2 Millionen Euro. Allgemeine Rücklage 4,3 Millionen Euro. Schuldenstand 637.000 Euro, Pro-Kopf-Verschuldung 174 Euro.
Die Feuerwehrrüstgegenstände für dieses Jahr liefert die Firma Handelsforum Würzburg für 34.000 Euro. Die Feuerwehr Stadtschwarzach erhält 13.000 Euro für ihre Atemschutzabteilung.