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Kitzingen: Heißester Garten: Noch hält Kitzingen den Hitze-Rekord

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Heißester Garten: Noch hält Kitzingen den Hitze-Rekord

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    Niederschlag, Schnee und Temperaturen misst die Wetterstation in Magdalena Michelsens Garten in Kitzingen. 2015 meldete sie gleich zweimal Deutschlands Hitze-Rekord von 40,3 Grad Celsius.
    Niederschlag, Schnee und Temperaturen misst die Wetterstation in Magdalena Michelsens Garten in Kitzingen. 2015 meldete sie gleich zweimal Deutschlands Hitze-Rekord von 40,3 Grad Celsius. Foto: Lisa Marie Waschbusch

    Magdalena Michelsen ist mittlerweile richtig berühmt. Im Garten der 86-Jährigen am Rande von Kitzingen steht die Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD), die 2015 gleich zweimal Deutschlands Hitze-Rekord von 40,3 Grad meldete – bis heute der höchste Wert, der seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 jemals gemessen wurde. 

    Noch immer stehen Journalisten vor der Haustür, obwohl die Rekord-Messung schon vier Jahre zurückliegt. Erst am Dienstag sei wieder jemand da gewesen, so Michelsen. So richtig erklären kann sich die 86-Jährige das aber nicht. "Die wollen vielleicht schauen, ob es wieder so warm wird." Auf ihrem Esstisch liegen Zeitungsartikel über ihre Geschichte. "Als die 40,3 Grad hier gemessen wurden, stand ich von morgens acht bis abends zehn oben an der Wetterstation – ohne Essen. Das war ganz schön anstregend", erinnert sie sich. 

    Seit 20 Jahren steht die Wetterstation auf Michelsens Grundstück. Erst kümmerte sich ihr Mann Helmuth darum. Als er 2015 starb, übernahm sie die Aufgabe. "Ich mache es gerne", erzählt sie. "Ich habe nur gesagt, dass ich nicht weiß, wie lange ich es noch machen kann." Jeden Morgen um acht trägt sie die Werte in ihren kleinen Wetter-Computer ein, der auf einem Schreibtisch steht – die niedrigste und höchste Temperatur des Tages und den Niederschlag. An den Computer musste sie sich erst einmal gewöhnen. "Erst war ich gar nicht dafür. So etwas hat man mit über 80 nie gehabt", erinnert sie sich. "Aber jetzt bin ich begeistert."

    Wo sie mit ihrem Mann früher stündlich messen musste, misst die Station mittlerweile alles selbst und übermittelt die Daten automatisch zum DWD. Nur die Schnee- und Regenmengen muss die 86-Jährige selbst messen und melden. 2015, erinnert sie sich, hatten die beiden Rentner gar nicht mitbekommen, als ihre Station im Garten den Hitze-Rekord meldete. "Im Radio sagten sie, dass es außergewöhnlich warm sei. Ich bin hoch, habe geschaut und es war tatsächlich so."

    Schon diese Woche könnte der Rekord dem DWD zufolge geknackt werden. Obwohl es in den vergangenen Jahren nie mehr so heiß war. Ob Magdalena Michelsen traurig ist, wenn sie den Thron abgeben müsste? "Nein, ich würde es demjenigen gönnen", sagt sie. An diesem Mittwochmittag sind es in ihrem Garten 32,5 Grad Celsius. "Aber es ist erst 12 Uhr, da kann noch einiges dazukommen", so Michelsen.

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