Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Volkach: Heißmann und Rassau haben Plan: Nächster Tatort-Dreh in Volkach

Volkach

Heißmann und Rassau haben Plan: Nächster Tatort-Dreh in Volkach

    • |
    • |
    Kabarett in Corona-Zeiten: Die Comödie Fürth und die Stadt Volkach machten es möglich. Heißmann & Rassau gaben am Samstagabend den Startschuss.
    Kabarett in Corona-Zeiten: Die Comödie Fürth und die Stadt Volkach machten es möglich. Heißmann & Rassau gaben am Samstagabend den Startschuss. Foto: Peter Pfannes

    Bedienungen mit Mund- und Nasenschutz. Einbahn-Wege, gefühlt so breit wie Autobahnen. Nur je vier Personen an den Festtischen. Der Volkacher Weinfestplatz bot beim Startschuss des Kabarett-Sommers 2020 am Samstagabend ein außergewöhnliches Bild. Von der Bühne herunter kontrollierten Volker Heißmann und Martin Rassau die Einhaltung der strengen Corona-Auflagen mit Witz und Humor. 200 Besucher waren begeistert von den Fürther Komikern, nach monatelanger Kultur-Tristesse, die der Lockdown verursacht hat.

    Mit großen Schildern erleichterten die Veranstalter den Besuchern des Kabarett-Sommers das ungewohnte Zurechtfinden aus dem Festgelände.
    Mit großen Schildern erleichterten die Veranstalter den Besuchern des Kabarett-Sommers das ungewohnte Zurechtfinden aus dem Festgelände. Foto: Peter Pfannes

    Normalerweise tummeln sich an Weinfesttagen gut 10 000 Menschen auf dem Festplatz. Da das Fränkische Weinfest in diesem Jahr wegen Corona ausfällt, stellten die Akteure der Comödie Fürth, unter ihnen Heißmann & Rassau, und die Volkacher Tourist Info in nur vier Wochen ein Kabarett-Programm mit namhaften Künstlern auf die Beine. 17 Veranstaltungen finden bis Ende August auf dem Weinfestplatz statt. Im Fürther Ronhof-Stadion läuft ein paralleles Bauchmuskeltrainingsprogramm.

    Sonnenbestrahlt stand dieser Damentisch beim Sketchabend mit Heißmann & Rassau im Rampenlicht.
    Sonnenbestrahlt stand dieser Damentisch beim Sketchabend mit Heißmann & Rassau im Rampenlicht. Foto: Peter Pfannes

    Vier "Grazien" im Sonnenlicht

    Es darf wieder gelacht werden. Diese Aufforderung von Heißmann & Rassau fällt beim Volkacher Publikum spontan auf fruchtbaren Boden. Zwei Stunden bombardieren die Entertainer, die seit über 25 Jahren zusammen auf der Bühne stehen, ihr spaßhungriges Publikum. Ihr erstes Opfer sind vier "sexy Ladies" im reifen Alter. An ihrem sonnenüberfluteten Tisch sind die "Grazien" ins Visier der Spaßvögel geraten. "An Rosé haun die sich rein", spannt Rassau einen Bogen vom Damen-Ensemble zum Mini-Ballermann auf Mallorca.

    "Die Einnahmen aus dem Verkauf werden unter den Vereinen aufgeteilt."

    Marco Mainberger, Volkacher Tourismus-Chef

    Immer wieder unterbrechen die Komödianten spontan ihr knackiges Sketchprogramm, wenn sich im übersichtlichen Saal unter freiem Himmel etwas Besonderes tut. So werden Verstöße gegen die Einbahnregelung schon im Ansatz unterbunden. Wer die Regeln unbewusst missachtet, wird schnell zur umjubelten Lachnummer.

    Mit Mund- und Nasenschutz bedienten die Helfer von sieben örtlichen Vereine die Gäste bei der Volkacher Kabarett-Sommer-Premiere.
    Mit Mund- und Nasenschutz bedienten die Helfer von sieben örtlichen Vereine die Gäste bei der Volkacher Kabarett-Sommer-Premiere. Foto: Peter Pfannes

    Verstöße bleiben allerdings Ausnahmen, denn schon beim Einlass in die abgesperrte Kabarett-Arena stellt Feuerwehr-Vorsitzender Manuel Fröhlich große Disziplin beim Publikum fest: "Die Besucher halten den geforderten Abstand und tragen alle Mund-Nasen-Schutz." Fröhlich ist einer von 24 Helfern aus sieben örtlichen Vereinen und der Tourist Info, die den Kabarett-Sommer begleiten. Die Volkacher Feuerwehr betreibt seit Jahren den Bierstand am Weinfest, eine wichtige Einnahmequelle für die Sicherheitskräfte. Der Kabarett-Sommer ist ein kleiner Ersatz für die Finanzeinbußen.

    Mit Mund- und Nasenschutz bedienten die Helfer von sieben örtlichen Vereinen die Gäste bei der Volkacher Kabarett-Sommer-Premiere.
    Mit Mund- und Nasenschutz bedienten die Helfer von sieben örtlichen Vereinen die Gäste bei der Volkacher Kabarett-Sommer-Premiere. Foto: Peter Pfannes

    Mammutaufgabe gemeistert

    "Die Einnahmen aus dem Verkauf werden unter den Vereinen aufgeteilt", erklärt Marco Maiberger. Der Tourismus-Chef hatte in den vergangenen Wochen mit seinen Kollegen eine Mammutaufgabe "im Akkord" zu bewältigen, bis das Sicherheitskonzept unter Dach und Fach war. "Es gab viele Gespräche mit Landratsamt und Gesundheitsamt", sagt Maiberger. Das Hygiene-Konzept umfasst 20 Seiten. Jetzt ist er glücklich, dass nach harten Corona-Monaten ohne Veranstaltungen das Städtchen langsam wieder pulsiert.

    Das gab es auch noch nie: Einbahnregelung auf der Volkacher Weinfestmeile.
    Das gab es auch noch nie: Einbahnregelung auf der Volkacher Weinfestmeile. Foto: Peter Pfannes

    Sollte Ministerpräsident Markus Söder in dieser Woche das Besucherkontingent von 200 auf 400 Gäste erhöhen, sei man gut darauf vorbereitet. Die Nachfrage nach Eintrittstickets ist groß, aktuell sind die ersten Veranstaltungen bereits ausverkauft.

    "Dieser Abend ist ein kultureller Befreiungsschlag für alle."

    Martin Rassau, Komiker

    Vom Ausverkauf der Spieler verschont bleibt der 1. FC Nürnberg, dessen Relegationsspiel Heißmann in der Pause live am Smartphone verfolgt. Das Happyend für die Fürther Lokalrivalen in der Nachspielzeit kommentiert der aufgeregte Vizepräsident der SpVgg Greuther Fürth mit Herzblut und Ironie zugleich: "Gott sei Dank hat es der Club geschafft. Das sind wieder sechs sichere Punkte für uns in der kommenden Zweitliga-Saison."

    Mit reichlich Witz und Tiefblick gaben die Vollblut-Entertainer Volker Heißmann und Martin Rassau aus Fürth den begeisternden Startschuss für den Volkacher Kabarett-Sommer.
    Mit reichlich Witz und Tiefblick gaben die Vollblut-Entertainer Volker Heißmann und Martin Rassau aus Fürth den begeisternden Startschuss für den Volkacher Kabarett-Sommer. Foto: Peter Pfannes

    "Dieser Abend ist ein kultureller Befreiungsschlag für alle", sagt Rassau. Wenige Minuten später stehen die Verwandlungskünstler als garstige Witwen auf der Bühne. In Volkach sei die Welt noch in Ordnung, meinen Waltraud und Mariechen. "Anders als in Fürth, denn da fahren die Mütter ihre Kinder im SUV in die Schule."

    Hauptsache gut versichert

    Einsetzen wollen sie sich für einen Tatort-Dreh in der Weinstadt. Ein Mordfall beim Brunnenschoppen am Marktplatz? Warum nicht, das Szenario in der Altstadt eigne sich bestens für einen Krimi. Heißmann & Rassau beweisen Ortskenntnis, für eventuelle Todesfälle schließen sie kurzerhand eine Sarg- und Unfallversicherung ab. "Gut versichert sein" lautet ihre Devise beim Blick in die fränkischen Wohnzimmer.

    Auch auf den Herren-Toiletten stellte man fest: Es sind Corona-Zeiten.
    Auch auf den Herren-Toiletten stellte man fest: Es sind Corona-Zeiten. Foto: Peter Pfannes

    Ihr Publikum amüsiert sich bestens. "Endlich wieder lachen, es ist so lustig", meint die Volkacherin Christina Lutz. "Heißmann und Rassau sind die besten", strahlt Maria Holka. Ein Auftritt der Fürther Stars pro Jahr steht im Veranstaltungskalender der gebürtigen Schwarzacherin.

    Am Freitag, 17. Juli, steigt die nächste Kabarett-Party auf dem Weinfestplatz. Auf der Bühne steht Bauchredner Sebastian Reich mit seiner Amanda.

    Infos zu den Künstlern, den Terminen und den Eintrittspreisen im Internet unter www.volkach.de, Tickets unter www.comoedie.de

    Das Komikerduo Volker Heißmann und Martin Rassau aus Fürth war in Volkach am Start.
    Das Komikerduo Volker Heißmann und Martin Rassau aus Fürth war in Volkach am Start. Foto: Peter Pfannes
    Sehr übersichtlich und mit ausreichend Sicherheitsabstand war der Weinfestplatz beim Auftritt der garstigen Witwen Waltraud und Mariechen bestuhlt.
    Sehr übersichtlich und mit ausreichend Sicherheitsabstand war der Weinfestplatz beim Auftritt der garstigen Witwen Waltraud und Mariechen bestuhlt. Foto: Peter Pfannes
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden