(rt) Zum Welt-Hypertonietage informierte die Klinik Kitzinger Land zusammen mit der Volkshochschule Kitzingen bei ihrem „1. Hypertonietag“ über das Thema Bluthochdruck.
Stellvertretender Landrat Paul Streng sagte vor den über 130 Anwesenden, dass Hypertonie oder Bluthochdruck jeden Vierten im Land betreffe. „Aber viele wissen es nicht, weil die Erkrankung über Jahre oder Jahrzehnte keine Beschwerden verursacht.“
140/90 sind die idealen Werte
Gleichzeitig schädigt sie mit oft verheerenden Spätfolgen vor allem das Herz, das Gehirn und die Nieren.“ Der Stellvertreter der Landrätin zitierte einen Aufruf der Deutschen Hochdruckliga, in dem es darum gehe, ein Bewusstsein für die eigenen Blutdruckwerte zu schaffen.
Dr. Wolfgang Karmann, Organisator der Veranstaltung und Chefarzt für Innere Medizin in der Klinik Kitzinger Land, hat sich im vergangenen Jahr zum Hypertensiologen qualifiziert. Er beschrieb die Gefahren, die von einem zu hohen Blutdruck ausgehen: „Je höher der Blutdruck, desto kürzer die Lebenserwartung.“ Karmann nannte als Zielblutdruck die Werte 140/90.
„Wie messe ich den Blutdruck richtig?“ Birgit Pavel, Stationsleiterin der Klinik und Hypertonieassistentin sagte, wichtig seien die richtige Größe und die Position einer Blutdruckmanschette und dass sich diese – bei Blutdruckmessung am Handgelenk – auf Herzhöhe befindet.
Um die Langzeit-Blutdruckmessung und ihre Auswertung ging es in einem Referat von Jana Hoops, Ärztin der Klinik in Kitzingen. Ist der Blutdruck dauerhaft zu hoch, komme es auf gründliche Diagnostik an.
In der Pause konnten die Gäste mit Vitali Poltorak von der Physio-therapie Entspannungstechniken zur Blutdrucksenkung üben, sich ihren Blutdruck messen und am Stand der Apotheke im Ärztehaus bei der Auswahl des richtigen Blutdruckmessgeräts für den Hausgebrauch beraten lassen.
Jana Hoops gab den Zuhörern einen Überblick über die Therapie von Bluthochdruck ohne Medikamente. Notwendig sei die Bereitschaft, den eigenen Lebensstil zu ändern.
Auch auf Medikamente zur Behandlung der arteriellen Hypertonie wurde hingewiesen. Der Vortrag von Wolfgang Karmann machte deutlich, dass es angesichts der Wirkungen und der Nebenwirkungen verschiedener Substanzen auf eine überlegte Auswahl und eine intensive Beratung und Begleitung ankomme.
Selbsthilfegruppe geplant
Die Klinik will den Hypertonietag künftig alle zwei Jahre durchführen; außerdem stehe die Gründung einer Selbsthilfegruppe zur Diskussion. Auch beim Patientenseminar der Klinik im November zusammen mit der Deutschen Herzstiftung werde die Hypertonie eine Rolle spielen, heißt es in der Mitteilung des Krankenhauses.