Am Ende der Weihnachtszeit wurden wieder viele elektronische Geräte neu in Betrieb genommen. Angefangen vom Handy bis hin zum E-Bike werden sie von einer unterschiedlich kleinen bis großen Stromquelle in Betrieb gehalten: den Lithium-Ionen-Akkus. Und immer öfter wird von Bränden beziehungsweise regelrechte Explosionen solcher Energiespeicher berichtet. Wie so etwas aussieht, zeigte jetzt die Volkacher Wehr: Gezeigt wurde, wie durch einen überhitzten Akku während des Ladevorganges ein Handy in Brand gerät.
Pressesprecher Moritz Hornung betonte bei der Präsentation: "Wir wollen hier keine Hysterie entfachen. Entsprechend zu den millionenfach benutzten Akkus ist die Wahrscheinlichkeit eines Brandfalles überschaubar." Dennoch wurde die Volkacher Wehr in der Vergangenheit mehrmals zu Bränden gerufen, die durch Akkus ausgelöst wurden. Laut Hornung entstehen die meisten Brände – mit teils schwerwiegenden Folgen – durch unsachgemäße Handhabung der Nutzer.
Wenn das Handy plötzlich explodiert

Eher selten entstehen Brände durch Fehler des Herstellers wie zum Beispiel beim Handymodell Samsung Galaxy 7, wo der Akku wegen eines zu engen Einbauschlitzes unter Druck stand und vereinzelt plötzlich explodierte. "Wichtig ist, dass beim Laden eines Akkus die stromführenden Teile auf einer nicht brennbaren Fläche stehen" so der Feuerwehrmann weiter.
Hornung berichtet von einem Einsatz im vergangenen Sommer, als die Feuerwehr zu einem Wohnmobilbrand gerufen wurden. Trotz raschen Eingreifens brannte das Wohnmobil innen komplett aus. Der Besitzer hatte auf dem Beifahrersitz eine Musikbox über das Bordnetz geladen. Dabei wurde aufgrund eines Defektes des Akku der Brand ausgelöst. "Also keinesfalls ein Handy oder ähnliches auf einem Teppich laden!" mahnt der Experte.
Kurzschlüsse nach Beschädigung
Ganz schlecht auch: Das Notebook schon mal während des abendlichen Surfens ans Netzgerät anschließen und dann neben dem Kopfkissen die Nacht über laden lassen – ein absolutes Unding! Häufigste Brandursache ist die unsachgemäße Handhabung der Akkus. "Lithium-Ionen-Akkus haben eine hohe Energiedichte. Wird ein Akku, so zum Beispiel durch einen Sturz beschädigt, kann das zu Kurzschlüssen führen. Dadurch wird in kurzer Zeit sehr viel Energie freigesetzt, was zu Bränden oder einer Explosion führen kann, erklärt Felix Menz, Gruppenführer und Ausbilder der Volkacher Wehr.
"Keinesfalls ein Handy auf einem Teppich laden!"
Moritz Hornung, Pressesprecher der Volkacher Feuerwehr
Die beiden Brandbekämpfer fassen zusammen: Akkus haben kein Haltbarkeitsdatum. Wenn sie sich aber auffallend sehr schnell entladen, sich aufblähen oder gar heiß werden, ist höchste Eile geboten, sie auszutauschen. Dabei dürfen verbrauchte Akkus keinesfalls über den Hausmüll entsorgt werden, da ihre Restenergie immer noch brandgefährlich ist. Wertstoffhöfe, Sondermüllsammlungen oder Batterietonnen in Supermärkten bieten sich dazu an. Kommt es dennoch einmal zu einem Brand, ist das Löschen mit Wasser oder einem Feuerlöscher die erste Wahl.

Sicherheitshinweise für Lithium-Ionen-Akkus: Verwenden Sie ausschließlich Ladegeräte, die vom Hersteller vorgesehen sind. Zerlegen oder öffnen sie keinesfalls die Akkumulatoren. Setzen Sie die Batterien niemals hohen Temperaturen aus. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Auch Frosttemperaturen können zu gefährlichen Zellschäden und somit Brandausbrüchen führen. Akkus nicht permanent am Stromnetz hängen lassen. Das Gerät abzustecken, wenn es aufgeladen ist, schont die Batterie und verlängert die Lebensdauer. Batterien niemals kurzschließen und vor mechanischen Stößen und Beschädigungen schützen. Basteln sie keine eigenen Akkupacks. Das Verschalten von Akkuzellen und Aufbauen von Batteriemanagementsystemen (BMS) gehört in die Hände von Fachleuten.
