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KITZINGEN/ LANDKREIS KT: Im Notfall gibt es Hilfe

KITZINGEN/ LANDKREIS KT

Im Notfall gibt es Hilfe

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    Plötzlich Schmerzen: In der Kitzinger Bereitschaftspraxis finden Patienten auch außerhalb der Praxen-Öffnungszeiten Hilfe. Ulrike von Schultzendorff hört die fünfjährige Nele ab und sorgt dafür, dass es dem Mädchen besser geht.
    Plötzlich Schmerzen: In der Kitzinger Bereitschaftspraxis finden Patienten auch außerhalb der Praxen-Öffnungszeiten Hilfe. Ulrike von Schultzendorff hört die fünfjährige Nele ab und sorgt dafür, dass es dem Mädchen besser geht. Foto: Foto: Diana Fuchs

    Klar gab es Anfangsschwierigkeiten. Mittlerweile ist jedoch fast schon Alltag eingekehrt. Ärzte und Patienten gewöhnen sich offensichtlich an die neue Situation. Rund 100 Tage nach der Eröffnung der Kitzinger Bereitschaftspraxis zieht Ulrike von Schultzendorff als Sprecherin der Bereitschaftsärzte eine positive Bilanz.

    „Der Notdienst ändert sich“ – diese Meldung schreckte im Januar die Landkreisbürger auf. Am 21. Januar wurde der Bereitschaftsdienst in Kitzingen zentralisiert. Zuvor hatten fünf Hausärzte an den Wochenenden Bereitschaft – in ihren über den ganzen Landkreis verteilten Praxen. Nun gibt es statt der fünf nur noch zwei „Notärzte“: Während der eine in der neuen Bereitschaftspraxis in der Klinik Kitzinger Land Dienst tut, übernimmt ein Kollege die Hausbesuche für nicht mobile Kranke im ganzen Landkreis.

    „Insgesamt läuft es sehr gut.“

    Ulrike von Schultzendorff, Allgemeinärztin

    Viele Menschen schimpften anfangs über die Neuerung. Doch ändern ließ sie sich nicht: Es stehen schlichtweg immer weniger niedergelassene Ärzte zur Verfügung, die den wenig attraktiven Notdienst übernehmen.

    „Zu Beginn gab es eine ganze Menge Beschwerden“, erinnert sich Ulrike von Schultzendorff. „Die Patienten waren sehr skeptisch.“ Manche verstanden nicht, dass die Bereitschaftspraxis nicht direkt zur Klinik gehört, sondern nur gut mit ihr kooperiert. Viele trauerten der ärztlichen Notversorgung vor Ort nach.

    Wenn solche Patienten dann länger warten mussten – bis zu zwei Stunden können sich schon ergeben, wenn viel los ist –, sahen sie sich in ihrer Kritik bestätigt. Ulrike von Schultzendorff verweist diesbezüglich aber auf das moderne Zählgerät, an dem jeder Patient eine Nummer zieht und Dank der Einblendung der aktuellen Nummer genau weiß, wie viele Patienten noch vor ihm dran sind. „Man kann sich dann zum Beispiel auch in die Cafeteria setzen oder noch einmal rausgehen.“ Zudem gebe es auch Zeiten, in denen wenig los sei und die Patienten sofort an die Reihe kommen.

    „Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kommt jeder Arzt jetzt mit den neuen Räumen und dem Ablauf dort zurecht“, findet die Allgemeinmedizinerin. Jeder Mediziner bringt sein eigenes Personal und seinen eigenen Laptop mit in die Praxis, um dort nach seinem gewohnten System zu arbeiten. Drucker und andere Geräte werden gemeinsam genutzt. „Das hat sich mittlerweile ganz gut eingespielt.“ Das Beschwerdebuch, in das jeder Arzt seine Sorgen und Anregungen eintragen kann, werde mittlerweile schon deutlich seltener gebraucht.

    Wenn Patienten einen Hausbesuch des Bereitschaftsarztes brauchen, müssen sie im Durchschnitt drei Stunden warten. „Der Fahrdienst hat ganz schön zu tun und natürlich oft lange Anfahrtswege.“ Im Vergleich zu früher habe jeder Arzt zwar weniger Nachtdienste, diese seien aber deutlich härter, weil einfach viel mehr los ist, betont Schultzendorff.

    Der Telefondienst, der unter 116 117 alarmiert wird, versucht schon im Vorfeld zu klären, wie dringend der Besuch des Arztes ist – im Zweifelsfall, wenn eine lebensbedrohliche Situation zu vermuten ist, wird ein Rettungswagen losgeschickt.

    Ulrike von Schultzendorffs Fazit nach 100 Tagen Bereitschaftspraxis ist also positiv: „Insgesamt läuft es sehr gut!“ Vielleicht müssten manche Menschen ihre Sichtweise ein bisschen ändern, fügt die Medizinerin hinzu. „Wir haben hier noch lange keine amerikanischen Verhältnisse, auch wenn sich sicher einiges verändert hat.“ Das aktuelle System garantiere auf jeden Fall, dass kein Patient in Not allein gelassen wird.

    Allzeit bereit zum Helfen

    Bereitschaftspraxis: Wer außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten einen Arzt braucht, findet diesen seit 21. Januar in der Bereitschaftspraxis in der Klinik Kitzinger Land. Hier tun knapp 60 Ärzte aus dem Landkreis abwechselnd Dienst. In schweren Fällen macht ein „Fahrdienst“ auch Hausbesuche.

    Öffnungszeiten: Die Praxis ist mittwochs und freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet, samstags, sonntags und feiertags von 9 bis 13 und 16 bis 20 Uhr. Termine werden nicht vergeben.

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