Fachmärkte in einem Factory-Outlet-Center (FOC) statt Wohnblocks am Ortseingang aus Richtung Nürnberg: Mit der Idee für das Gelände neben der Bundesstraße 8 ist der Kitzinger Immobilienmakler Georg Wittmann am Donnerstag im Stadtrat gescheitert.
Namentliche Abstimmung
In namentlicher Abstimmung lehnte eine Mehrheit mit 20 zu neun Stimmen den Antrag ab. Der wollte sein Projekt mit Fachmärkten entlang der B 8 mit Hilfe eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans umsetzen. Dazu gab es ein klares Nein. Auch für den Vorschlag, die Abstimmung zurückzustellen und in Ruhe die Vor- und Nachteile abzuwägen, gab es keine Mehrheit.
Der wollte sein Projekt mit Fachmärkten entlang der B 8 mit Hilfe eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans umsetzen. Dazu gab es ein klares Nein. Auch für den Vorschlag, die Abstimmung zurückzustellen und in Ruhe die Vor- und Nachteile abzuwägen, gab es keine Mehrheit.
Damit bleibt es bei den Plänen der Kitzinger Bau GmbH. In der Breslauer Straße in der Siedlung werden die zu großen Teilen bereits entmieteten alten Wohnblocks abgerissen und durch neue ersetzt. Mindestens 60 günstige Wohnungen sollen mit Fördermitteln aus dem sozialen Wohnungsbau entstehen.
Georg Wittmann hatte mit Volkhard Groß einen seiner Berater und den ehemaligen Leiter des Stadtbauamts zur Präsentation in den Ring geschickt. Der stellte die „für die Siedlung und die Region sehr interessanten Alternative zur Wohnbebauung“ noch einmal vor. Wittmann hält wie Groß Fachmärkte an dieser Stelle für die bessere Variante. Hauptgrund: „Die Wohnqualität ist durch die B 8 erheblich eingeschränkt“, sagte Groß. Zwischen den beiden Ampeln in diesem Bereich waren bereits im Jahr 2010 rund 17 000 Autos unterwegs, sechs Prozent davon Schwerverkehr, Belastungen durch Lärm und Abgase inklusive. Die Lösung: Fachmärkte statt Wohnungen. Die sollen an geeigneteren Stellen gebaut werden. Der Vorschlag von Groß: Die Abstimmung bis zum Vorliegen der Entwurfsplanung verschieben.
Darauf ging die Mehrheit nicht ein. Das Vorhaben sei den Fraktionen bekannt, sagte OB Siegfried Müller. Der sah keinen Grund für die Verschiebung, viele aber für eine Ablehnung. „Von mir ein klares Nein“, sagte er und nannte seine Gründe. Da waren die weit gediehenen und kostenintensiven Pläne der Bau GmbH, einschließlich einer europaweiten Ausschreibung, der Vergabe der ersten Planungsphasen und Zuschusszusagen. Das Verkehrsproblem sei nicht gelöst. Müller erinnerte an die auf Wohnen ausgerichtete Infrastruktur der Siedlung. Mit dem Stadtteilzentrum, Kindergärten und Schulen würden Millionen in den Wohnstandort investiert, für die Menschen, nicht für Fachmärkte. Für Stefan Güntner von der CSU passt ein FOC an dieser Stelle „gar nicht“. Er erinnerte an die Auswirkungen auf die Innenstadt, den Widerspruch zum Zentrenkonzept und empfahl Wittmann, die eigenen Flächen zu nutzen. Wittmann ist Eigentümer der ehemaligen Wohnsiedlung Marshall Heights. Astrid Glos (SPD) war gegen „eine Rolle rückwärts“. Das Projekt komme einfach zu spät.
Klaus Christof (KIK) sprach sich für die „objektive Prüfung aller Optionen“ und für eine Vertagung aus. Wegen der „vielen offenen Fragen“ war auch Uwe Pfeiffle (Freie Wähler) für eine Verschiebung. Andrea Schmidt machte für die Ödp das klare Nein deutlich: „Egal wo, ein FOC ist immer eine Schwächung für die Innenstadt.“ Das Ergebnis der Abstimmung war deutlich. CSU, SPD und Öpd waren wie die Mehrheit der UsW und die Bayernpartei dagegen. Zustimmung gab es von den Freien Wählern, die KIK und Pro Kitzingen.