Werner Zurhake ist ein echtes Nordlicht, kommt er doch aus Visbek/Hogenbögen bei Vechta, trotzdem kennt er den Landkreis Kitzingen wie seine Westentasche. Es gibt wohl kaum eine Straße, die er nicht mit seinem Fahrrad erkundet, kaum ein Kirchlein, vor dem er nicht sitzend ins fränkische Land geschaut und vor allem kaum einen Landstrich, den er nicht fotografiert hat. Wie kommt das? Was bewegt diesen Mann, sich die fränkischen Gefilde immer und immer wieder zu Gemüte zu führen, fast schon jeden Stein zu kennen?
Den Weg zur Arbeit nutzt er, um die Gegend kennenzulernen
Mit 25 Jahren kommt Zurhake als Maschinenbauingenieur nach Würzburg, später nach Eibelstadt. Schließlich kauft er zusammen mit seiner Frau Marie-Luise, seine Jugendliebe aus einem Nachbarort im Norden, ein Haus in Marktbreit, wo die Familie seither wohnt. Von hier aus arbeitet er erst in Karlstadt, dann in Aschaffenburg, hat also jeden Tag etliche Kilometer Anfahrt zu fahren. Er nutzt diese Strecke, um sich die Gegend zu erschließen. "Wenn ich schon hier wohne, will ich wissen, wo ich bin", sagt er.

Das Meer vermisst er als Nordlicht übrigens gar nicht, seine Liebe gilt den Bergen. Sehr gut kennt er sich im Steigerwald und im Spessart aus, sein heimlicher Lieblingsplatz in Franken ist das Weinparadies bei Bullenheim, in den Alpen die Dolomiten. "Die Schätze liegen so nah", sagt er, der als Bauleiter schon in der weiten Welt war, in Belgien, im Iran und in China längere Aufenthalte hatte.
Um die Umgebung kennenzulernen, packte Zurhake sein Fahrrad und fährt einfach los. Schon bald beginnt er, die Landschaft festzuhalten, zunächst als Zeichner. Sehr detailliert und mit großer Akribie zeichnet er Stimmungen in Norddeutschland und später auch Baudenkmäler in Würzburg und im Landkreis Kitzingen. Genauigkeit und die Nähe zur Fotografie treiben ihn an, stetig arbeitet er an seiner Strichführung, alles als Autodidakt.
Zurhakes Antrieb: den schönsten Aussichtsort finden

Doch reicht ihm das nicht, angeregt durch die Farben der sich immer verändernden fränkischen Landschaft kommt er zur Fotografie. Von Beginn an ist es sein Antrieb, den schönsten Aussichtsplatz zu finden und die verschiedenen Stimmungen in Bilder festzuhalten. Sehr intensiv hat er sich der Panoramafotografie gewidmet, tolle Fotografien entstehen, die er im Nachhinein am Computer vervollkommnet.

Er ist ein Schönwetterfotograf, der mit seiner Kameraausrüstung auf der Suche nach Farben und Strukturen ist, natürlich ist dabei ein aufkommendes Gewitter mit turbulenter Wolkenstimmung immer willkommen. Im Frühjahr sind es der Raps, die Mohnfelder und die Rosen, die ihn faszinieren, im Herbst das Laub der Bäume und die verfärbten Weinberge. Die Natur spricht ihn an. "Von Kultur wird mir schwindelig" - damit meint er die klassische Hochkultur. Und das sagt einer, der sehr gut zeichnet, toll fotografiert und sich selbst das Klavierspielen beigebracht hat – Boogie-Woogie begeistert ihn. Selbst Ausstellungen von seinen Zeichnungen gab es schon.
Die Geselligkeit darf bei seinen Touren nicht zu kurz kommen

Früher ist er viel gewandert, bis hin nach Gerolzhofen oder ins Handthal, wobei die Geselligkeit auf den Hütten nie zu kurz kommen darf. Gerne sitzt er mit Freunden zusammen, tauscht sich über neue Motive und doch noch unbekannte Ecken im fränkischen Land aus und genießt einen Schoppen oder ein Weißbier. Heute ist er vorwiegend mit dem Zweirad unterwegs, eine Fahrradgruppe vertraut gerne auf seine Kenntnisse. Wenn man Tipps für Touren im Landkreis sucht – Werner Zurhake ist der richtige Ansprechpartner.