Weltmeister im Team, Gold und Silber im Einzelwettbewerb sowie der Takara-Fashion-Award als Sonderpreis für die beste Farbgebung: Die Friseurmeisterin Sandra Walter aus Schwarzach hat bei der Weltmeisterschaft im Friseurhandwerk in Frankfurt geglänzt. Die 37-Jährige ging zum ersten Mal für Deutschland an den Start und landete gleich auf Anhieb auf dem Podest.
Über 50 Nationen mit rund 1500 Teilnehmern kämpften zwei Tage lang in den Kategorien Technik oder Mode um den Weltmeistertitel, heißt es im Pressetext. Sandra Walter und ihr Bruder Thomas Walter, der mit eigenem Salon in Kitzingen beheimatet ist und im Technikbereich der Herren den sechsten Platz errang, gehörten zur 36-köpfigen Nationalmannschaft Deutschlands. Im letzten Jahr hatten die beiden bereits den Bayerischen Meistertitel in ihrer jeweiligen Kategorie in den Landkreis geholt.
„Ich hätte nie geglaubt, welche Aufmerksamkeit der Titelgewinn mit sich bringt.“
Sandra Walter, Friseur-Weltmeisterin
Ein Jahr lang wurde hinter den Kulissen für dieses Ereignis trainiert, zunächst an Übungsköpfen und dann an lebenden Modellen nach Geschäftsschluss im Stammhaus in Schwarzach. Hinzu kamen am Wochenende Aufenthalte in Weinheim oder Koblenz im Trainingszentrum der Nationalmannschaft. Diese Belastung stemmte Friseurin Sandra Walter trotz der beiden Salons des Familienbetriebs in Schwarzach und Lengfeld.
„Man sammelt zunächst Ideen, anschließend werden Formen ausprobiert und Farben ausgewählt. Im Anschluss gilt es, alles zu einem Meisterwerk zu stylen“, erklärte eine überglückliche Sandra Walter nach ihrem Titelgewinn, heißt es in dem Presseschreiben.
Während der Weltmeisterschaft stand Sandra Walter unter Zeitdruck: In nur sieben Minuten holte sie Gold im Einzel für die Frisuren-Disziplin „Senior Ladies Day Style Model“. In der zweiten Disziplin „Senior Ladies Evening Style Model“ galt es in 15 Minuten eine Hochsteckfrisur zu gestalten. Am Ende gab es hier für Sandra Walter Silber. Auch im Team hatte die für die Königsdisziplin „Senior Ladies“ gebildete dreiköpfige Mannschaft in der Gesamtschau mit Gold die Nase vorn.
Anschließend folgte das bange Warten aufs Ergebnis. Eineinhalb Stunden wurden die Models von einer Fachjury begutachtet. Unterstützung beim spannungsgeladenen Warten erhielten die Geschwister Walter von ihrer Familie, die mit Mitarbeitern und Freunden nach Frankfurt gereist waren. Dass am Ende drei Medaillen und ein Sonderpreis nach Schwarzach gehen, hatte zuvor kaum jemand zu träumen gewagt. Sandra Walter tritt als Doppelweltmeisterin damit sogar aus den Fußstapfen ihres Vaters Alfred Walter heraus, der bei drei Weltmeisterschaftsteilnahmen zwei Vize-Weltmeistertitel gewonnen hat.
Ob Sandra und Thomas Walter 2016 bei der Weltmeisterschaft in Korea noch einmal antreten, ist noch offen. Jetzt heißt es erst einmal Luft holen und den Erfolg genießen. Mehr Zeit für Familie und Freunde steht nach all den Anstrengungen der letzten Monate nun ganz oben auf der Wunschliste. In den Salons warten unterdessen Blumenmeere auf die Weltmeisterin. „Die Resonanz ist riesig. Ich hätte nie geglaubt, welche Aufmerksamkeit der Titelgewinn mit sich bringt“, sagt eine strahlende Sandra Walter.