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Münsterschwarzach: Interreligiöser Dialog

Münsterschwarzach

Interreligiöser Dialog

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    Rabbiner Steven Langnas (Mitte) erklärte den Schülern die Heiligtümer der Synagoge. 
    Rabbiner Steven Langnas (Mitte) erklärte den Schülern die Heiligtümer der Synagoge.  Foto: Reinhard Klos

    Die Klasse 10b des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach engagiert sich im Rahmen des Jenö-Konrad-Cups 2025 intensiv gegen Antisemitismus. Ein zentraler Bestandteil ihres Projekts, das der 1. FC Nürnberg ins Leben gerufen hat, war der Besuch der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKGN). Dieser Besuch ermöglichte den Schülerinnen und Schülern, tiefere Einblicke in das jüdische Leben und die reiche Geschichte der Gemeinde zu gewinnen. Durch persönliche Begegnungen und Gespräche vor Ort wurde das Verständnis für die jüdische Kultur und Religion vertieft.

    Der 1. Vorsitzende des TSV Maccabi Nürnberg, Dr. Anatoli Djanatliev, begrüßte die Schüler im IKGN und verteilte eine Kippa als Kopfbedeckung an die männlichen Schüler, bevor sie die Synagoge betraten. Auf dem Weg dorthin erfuhren die Schüler hautnah, wie gefährdet und schutzbedürftig jüdischen Leben heute in Deutschland ist: Sie mussten eine Sicherheitsschleuse passieren, die von der Polizei und einem Sicherheitsdienst überwacht wird. Das gesamte Gelände, das neben der Synagoge auch ein Pflegeheim und bald einen Kindergarten beheimatet, wird videoüberwacht – aus Angst vor antisemitischen Anschlägen.

    In der Synagoge erklärte Rabbiner Steven Langnas die verschiedenen Heiligtümer, allen voran die Torarolle, die in einem Schrank verwahrt wird. Die Torarolle ist die heiligste Schrift der Juden. Auf ihr sind die fünf Bücher Mose in hebräischer Schrift von Hand aufgeschrieben, was von geschulten Gelehrten vorgenommen wird und über ein Jahr dauert. Das Fragment einer Torarolle durften die Schüler auch einmal in die Hand nehmen. Viele Fragen der Schüler schlossen sich an, die auch zu Tage brachten, dass heute nur etwa 100.000 Juden in deutschen Gemeinden organisiert sind. Das Seniorenheim, der Sportverein Maccabi und der Kindergarten sind offen für alle weltanschaulichen Gruppen, sofern sie jüdische Werte teilen – ganz ähnlich wie das Egbert-Gymnasium: Die Schule der Benediktiner-Abtei steht Kindern aus allen Religionen und Konfessionen offen, sofern sie die Bereitschaft zur Feier kirchlicher Feste und zum Besuch eines christlichen Religionsunterrichts mitbringen.

    Von: Reinhard Klos (Mitarbeiter in der Schulleitung, Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach)

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